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Montag, 15. April 2013

Neuseelands Suedinsel --> Teil 1



Nachdem uns die Faehre in Picton wieder an Land liess, fuhren wir Richtung Westen, wo wir erstmal viel Geld fuer neue Reifen hinlegen mussten, denn unsere waren runtergefahren und wie das so ist in Neuseeland sind natuerlich auch die Reifen alles andere als guenstig. Nachdem wir das erledigt hatten konnte der schoene Teil anfangen :- )
Als erstes fuhren wir zum „Harwoods Hole“, welches mit 183 m das tiefste Loch Neuseelands ist. Die Wanderung dorthin war recht einfach und im Grunde genommen haben  wir das Loch nicht einmal richtig gesehen, da wir sonst wohl hineingefallen waeren :-(
 
 
 
 
Der nicht vorhandene Blick ins Harwoods Hole

Nach zwei Naechten beim Loch fuhren wir weiter in Richtung „Golden Bay“ und machten Halt in der schoenen Tropfsteinhoehle „Rawhiti“. Das Besondere hier ist, dass es auf den Stalaktiten Algen gibt, die die Stalaktiten dazu bringen in Richtung Licht zu wachsen!

 
 
 Zum Licht wachsende Stalaktiten
 Julian beim Runterklettern


Ganz in der Naehe der Rawhiti Hoehle besuchten wir noch einen kleinen Wald namens: „The Grove“.
Hierbei handelt es sich um einen einst riesigen Kalksteinfelsen, der im Laufe der Zeit in immer  „kleinere“ Brocken zerfaellt und gleichzeitig von einem tropisch-aehnlichen-Urwald ueberwildert wird. Ein herrlich schoener, idyllischer Ort, der eigentlich nicht hier her passt!

 
 
 
 
 
 
Danach gings zu unserem Tagesziel Totaranui, von wo aus wir am naechsten Tag eine Tageswanderung ueber den „Abel Tasman North Track „ machten, der uns ueber mehrere kleine Berge und wunderschoene einsame Straende (zumindest momentan, im Sommer ist hier anscheinend die Hoelle los) zum „Seperation Point“ fuehrte, wo mehrere kleine Seehunde auf uns warteten :-)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Auf dem Weg zum Nord Kap besuchten wir die „Wainui Falls“ und zu unserer Freude hat unser erster Wasserfall auf der Suedinsel viel Wasser und ist nicht wie seine Kollegen auf der Nordinsel fast ausgetrocknet :-)
 
 
 
Am Nord Kap angekommen machten wir als erstes einen schoenen Strandspaziergang bei dem wir in der Naehe eines Felsens mehrere junge Seehunde entdeckten, die hier munter in „kleinen“, von der Ebbe zurueckgelassenen, Wasserloechern spielten und uns voller Freunde ihre Bewegunglichkeit zeigten :-)
Nachdem wir uns satt gesehen hatten wanderten wir zum „Cape Farewell“, dem noerdlichsten Punkt der Suedinsel und hatten von dort einen grandiosen Blick ueber die steilen Klippen!


Hier drei Videos (einfach draufklicken):



 und ein paar Bilder der kleinen Seehunde
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Das Cape Farewell (Kap Abschied)
 
 
 Ein paar Schafe aus der Ferne
 
 
 Der Beweis, wir waren dort
 
Zurueck am Auto machten wir uns auf die Suche nach einem Klappern, dass wir kurz vor Erreichen unseres Ziels bemerkt hatten und waren schockiert, denn 4 der 5 Radmuttern des linken Hinterrads waren mehr als nur lose! Ich konnte sie alle mit einer Umdrehung vom Gewinde loesen und waeren wir noch 1 oder 2 km weiter so gefahren haetten wir wohl das ganze Rad verloren!
Ne gute Werkstatt ist hier genau so rar wie ein guter Zahnarzt... Hoch lebe das deutsche Ausbildungssystem!!

Naja, ist ja nochmal gut ausgegangen und somit fuhren wir nun in Richtung Westkueste, die einerseits super schoen sein soll aber dafuer auch ziemlich nass...
Auf dem Weg besuchten wir die „Maruia Falls“ die 1929 durch ein schweres Erdbeben entstanden sind. Hier herrscht zwar momentan wenig Wasser aber sie sind immernoch sehr maechtig und beeindruckend!

 Julian kann's nicht lassen nah ran zu gehen...


 
Weiter fuhren wir ueber Westport (wo wir den teuersten Tankstop auf unsere Reise machten - $1.69 pro Liter Diesel – normal ist es schon teuer wenn‘s mal ueber $1,50 kostet!) nach Karamea bzw. zum dortigen „Oparara Basin“, wo es 3 riesige Steinboegen (Engl. Bogen = Arch) zu besichtigen gibt. Und am Tag der Anreise besuchten wir auch gleich einen davon. Wir entschieden uns fuer die „Moria Gate Arch“. Moria? Das kennt manch einer doch aus "Der Herr der Ringe" und so ist es auch, allerdings heisst dieser Steinbogen schon ueber 40 Jahre so. Ein Einheimischer, der das Buch gelesen hatte wanderte zu eben diesem  Steinbogen und war der Meinung,dass er sich genau so das Tor zu Moria vorgestellt habe und seit dem heisst dieser Steinbogen Moria Gate (Morias Tor).
Der 1h Rundweg fuehrte uns aber nicht nur zur „Moria Gate Arch“ sondern er fuehrte uns auch duch wunderschoenen, super mosigen Urwald, den man garnicht richtig beschreiben kann!! Wow!!

 

 
 
Die Nacht verbrachten wir vor Ort, denn die Strasse hierher war die wohl bisher schlechteste in ganz Neuseeland, (und das hat was zu heissen!) und diese wollten wir im Dunkeln nicht zurueckfahren!!
Am naechsten Morgen fanden wir hinter unserem Auto eine „Monster Snail“, also eine Monster Schnecke die verhaeltnissmaessig wirklich sehr gross ist! Das Schneckenhaus der Schnecke ist so gross, dass die Schnecke nicht in der Lage ist es Richtig zu „transportieren“ und so schleift sie es horizontal hinter sich her :-)

 Eine AA Batrie zum vergleich
Nach dem Staunen machten wir uns an die Erkundung zwei kleiner Hoehlen und danach liefen wir zu Arch nummer zwei. Der zweite Steinbogen hiess „Oparara Arch“ und ist im Vergleich zur Moria Gate Arch GIGANTISCH!! Ich weiss es leider nicht mehr genau aber die Oparara Arch ist ca. 150 m lang, ca. 50m hoch und ca. 30m breit. Wow was fuer ein riesiger Steinbogen. Aus Steinschlaggefahr darf man leider nicht hinein und muss am „Eingang“ stehen bleiben aber wir fanden, dass man sich das nicht entgehen lassen sollte und mussten darin herrum klettern :-)
 Eine der Hoehlen
 Und hier die GIGANTISCHE Oparara Arch

Der dritte (noch groessere) Steinbogen befindet sich leider in einem streng geschuetzten Gebeit, das nur mit Fuehrer und spezieller Genehmigung betreten werden darf und fiel somit aus :-(

Dann fuhren wir ueber die super schlechte Strasse zurueck nach Karamea und von dort zum „Fenian Cave Track“. Die ersten und letzten 45 Minuten dieser Wanderung waren recht einfach aber die 1,5h dazwischen forderten uns doch etwas. Erst ging es, wie gesagt, ca. 45 min einen guten Weg den Berg hoch um zum eigentlichen Fenian Cave Track zu gelangen. Der Fenian Cave Track ist ein kleiner verwilderter Trampelpfad bei dem man schnell vom Weg abkommen wuerde, wenn nicht an jedem zweiten Baum ein kleiner orangefarbener Pfeil haengen wuerde, der einem den Weg zeigt. Das Wort „Cave“ (z.dt. Hoehle) ist nicht ohne Grund im Namen der Tracks enthalten, denn es gibt hier insgesamt 3 Hoehelen von denen man mindestens eine (die mittlere) durchqueren muss um ans Ende zu kommen (bei den anderen beiden gibt es Wege zum Umgehen der Hoehle).
In der ersten Hoehle kaempften wir uns, dem kleinen Bach entlang, tief in den Berg hinein bis wir zu einem Punkt kamen, wo wir nur noch auf dem  Bauch haetten weiter kommen koennen und entschlossen uns unsere Klamotten nicht vollkommen zu versauen und umzudrehen (Zumal es draussen ja auch alles andere als warm ist und wir nicht patschnass ueber 1h zurueck zum Auto laufen wollten). Somit liefen wir ueber den Umgehungsweg zur zweiten Hohele und folgten auch hier wieder dem kleinen Bach der mitten drin zu einem 3m Wasserfall wurde, den es zu ueberwinden galt. Hoehle Nummer drei liessen wir ausfallen, da sie voll mit knietiefem Matsch war und so kehrten wir 1,5h spaeter wieder auf den guten Wanderweg zurueck, der uns in 45min zu Emma fuehrte :-)


 
 
 Der 3m Wasserfall
 
 Die letzte Hoehle war wie gesagt leider etwas unterwasser
 
 
Das naechste Ziel war "Charming Creek", wo wir am naechsten Tag den gleichnahmigen Weg den Fluss hinauf laufen wollten. In der Nacht regnete es viel und es hoerte auch am naechsten Morgen nicht auf.  Da der Weg recht einfach sein soll und wir beide gute Regenjacken besitzen entschlossen wir uns den Weg bei Regen anzuschauen, denn neben dem schoenen Fluss und der Natur gibt es hier noch viele Kohlebergbaurelikte aus alten Zeiten zu sehen. Gleich zu Beginn stellten wir fest, dass der gemuetliche Fluss von gestern sich in einen gefaehrlichen, reissenden Strom verwandelt hatte und hofften, dass er nirgends ueber die Ufer getreten ist. Wir huepften 1h von Pfuetze zu Pfuetze und kamen an alten Erzwagen, Diesellogs  und einem kleinen Tunnel vorbei bis uns kurz danach von einem neu entstandenen Wasserfall der Weg abgeschnitten wurde :-( Muss sich der Regen unbedingt hier seinen Weg bahnen? Naja es half nichts – entweder wir kehren um oder wir werden RICHTIG nass! Wir kehrten um.

 
 
 
Hier drehten wir um


im kleinen Tunnel


Zurueck in Westport informierten wir uns ueber die Gezeiten bzw. um wieviel Uhr die naechsten Tage Flut ist, denn das benoetigen wir fuer ein weiteres Ziel in ein paar Tagen. Danach fuhren wir zu Westports einziger „Attraktion“ - dem „Cape Foulwind“ was zwar ganz nett war aber einen nicht vom Hocker reisst.

 

Als letztes stand heute die „Fox River Tourist Cave“ auf dem Programm. Der Name kommt aus einer Zeit um 1900, zu dieser Zeit wurden hier „touristische“ Ausfluege unternommen aber diese Zeiten sind laengst vorbei und die Hoehlen sind alles andere als touristisch (zumindest sagt man das). Ein Grund dafuer ist wahrscheinlich, dass man zwei mittlere Fluesse durchqueren muss da es keine Bruecke gibt. Naja, wir machten uns auf den Weg um nach ca. 1h Wanderung zur ersten Flussueberquerung zu gelangen. Doch auch hier machte uns der gestrige Regen einen Strich durch die Rechnung, denn die Durchquerung des Flusses waere heute zu risikoreich und wir mussten auch hier umkehren.Dafuer schauten wir uns den Sonnenuntergang am Strand an :-)

 

Am naechsten Morgen fuhren wir in Richtung Punakaiki, wo wir um 12:30 Uhr (zum Fluthoechstpunkt) die Pancake Rocks besuchten bzw. das dortige Blowhole. Da bis dahin aber noch etwas Zeit war liefen wir erst noch den kurzen „Truman Track“, der uns zu einer kleinen aber sehr „rauen“ Bucht brachte, die auch trotz des grauen Wetters sehr schoen war.  Da immernoch Zeit war wanderten wir den "Pororari River Canyon" hinauf, welcher wie so vieles auf der Suedinsel eher an einen tropischen Urwald erinnert als an Neuseland.

 Der Truman Track
 
 
 
 
 Der Pororari River Canyon
 
 

Wie geplant waren wir puenkltich 12:30 Uhr an den Pancake Rocks (Pfannenkuchen Felsen), die so heissen, weil sie aussehen wie uebereinander gelegte Pfannenkuchen und sich das Ganze fuer die Touristen einfacher merken laesst als Punakaiki :-)
Mal abgesehen davon, dass die Felsen ganz schoen aussehen ist die Besonderheit eigentlich das sich darin befindende „Blowhole“ (Blasloch). +/- eine Stunde um den Hoechststand der Flut wird durch die Wellen soviel Wasser in mehrere Tunnel des Felsens gepresst, dass es durch ein Loch pompoes wieder ausgeblasen wird, Wow was fuer ein Naturschauspiel!!
 Hier ein Video dazu
 Und ein paar Bilder
 Ein kleines Blowhole
 und hier DAS Blowhole in Aktion
 
 
 
 so sieht's aus, wenn gerade keine Welle in das unterirdische Tunnelsystem hinein kracht
 
 
 Nebenan
 
Nachdem wir uns satt gesehen hatten fuhren wir weiter und ich sah mir eine kleine Hoehle an waehrend Jess im Auto wartete, da sie keine Lust darauf hatte. Als wir weiter fahren wollten wollte Emma nicht mehr starten und ich musste anschieben :-(

Naechster Stop war die „Coal Creek Falls“, ein kleiner aber huebscher Wasserfall. Auch hier hatten wir wieder Probleme vom Fleck zu kommen und ich musste das zweite Mal heute anschieben :-(

 
 Was fuer ein seltsamer Baum! Irgendwie hat der was falsch gemacht
 
Als wir in Greymouth ankamen, wo wir erst tanken wollten, um uns dann auf Werkstattsuche zu begeben, sprang Emma schon wieder nicht an und ich musste zum dritten Mal anschieben :-(
Da heute Samstag ist hat natuerlich keine Werkstatt mehr offen und wir fuhren weiter nach „Nelson Creek“, einem alten Goldgraebergebiet mit kostenlosem Campingplatz auf dem wir bis Montag frueh bleiben koennen. Wir fanden einen Campingspot, von wo ich Emma am Montag leicht anschieben kann und dann goennten wir uns eine warme Dusche im Dorf „Hotel“ anstatt uns wie ueblich im Fluss zu waschen :-)
Natuerlich erkundeten wir auch etwas die Gegend, erforschten alte Tunnel und beobachteten wie ein paar Goldwaescher am Fluss wie in alten Zeiten ihr Glueck versuchten.
Auf dem Rueckweg nach Greymouth am Montag machten wir bei der Brunner Kohlenmine Halt, wo sich Anfang 1900 das bisher, in Neuseeland, groesste Minenunglueck ereignete.

 
 
Danach gings nach Greymouth, wo wir Emma in die Werkstatt eincheckten und uns in ein "guenstiges" Hostel.