Nachdem uns die
Faehre in Picton wieder an Land liess, fuhren wir Richtung Westen, wo
wir erstmal viel Geld fuer neue Reifen hinlegen mussten, denn unsere waren
runtergefahren und wie das so ist in Neuseeland sind natuerlich auch
die Reifen alles andere als guenstig. Nachdem wir das erledigt hatten konnte der schoene Teil anfangen :- )
Als erstes fuhren
wir zum „Harwoods Hole“, welches mit 183 m das tiefste Loch Neuseelands ist. Die
Wanderung dorthin war recht einfach und im Grunde genommen haben wir das Loch nicht einmal richtig gesehen, da
wir sonst wohl hineingefallen waeren :-(
Der nicht vorhandene Blick ins Harwoods Hole
Nach zwei Naechten beim Loch fuhren wir weiter in Richtung „Golden Bay“ und machten Halt in der schoenen Tropfsteinhoehle „Rawhiti“. Das Besondere hier ist, dass es auf den Stalaktiten Algen gibt, die die Stalaktiten dazu bringen in Richtung Licht zu wachsen!
Zum Licht wachsende Stalaktiten
Julian beim Runterklettern
Ganz in der Naehe der Rawhiti Hoehle besuchten wir noch einen kleinen Wald namens: „The Grove“.
Hierbei handelt
es sich um einen einst riesigen Kalksteinfelsen, der im Laufe der Zeit in
immer „kleinere“ Brocken zerfaellt und
gleichzeitig von einem tropisch-aehnlichen-Urwald ueberwildert wird. Ein herrlich
schoener, idyllischer Ort, der eigentlich nicht hier her passt!
Danach gings zu
unserem Tagesziel Totaranui, von wo aus wir am naechsten Tag eine Tageswanderung
ueber den „Abel Tasman North Track „ machten, der uns ueber mehrere kleine Berge
und wunderschoene einsame Straende (zumindest momentan, im Sommer ist hier
anscheinend die Hoelle los) zum „Seperation Point“ fuehrte, wo mehrere kleine
Seehunde auf uns warteten :-)
Auf dem Weg zum
Nord Kap besuchten wir die „Wainui Falls“ und zu unserer Freude
hat unser erster Wasserfall auf der Suedinsel viel Wasser und ist nicht wie
seine Kollegen auf der Nordinsel fast ausgetrocknet :-)
Am Nord Kap angekommen machten wir
als erstes einen schoenen Strandspaziergang bei dem wir in der Naehe eines
Felsens mehrere junge Seehunde entdeckten, die hier munter in „kleinen“, von der
Ebbe zurueckgelassenen, Wasserloechern spielten und uns voller Freunde ihre Bewegunglichkeit zeigten :-)
Nachdem wir uns satt gesehen hatten wanderten wir zum „Cape Farewell“, dem noerdlichsten Punkt
der Suedinsel und hatten von dort einen grandiosen Blick ueber die steilen
Klippen!
Hier drei Videos (einfach draufklicken):
und ein paar Bilder der kleinen Seehunde
Das Cape Farewell (Kap Abschied)
Ein paar Schafe aus der Ferne
Der Beweis, wir waren dort
Zurueck am Auto
machten wir uns auf die Suche nach einem Klappern, dass wir kurz vor Erreichen unseres Ziels bemerkt hatten und waren schockiert, denn 4 der 5 Radmuttern des linken Hinterrads waren mehr als nur lose! Ich konnte sie alle mit
einer Umdrehung vom Gewinde loesen und waeren wir noch 1 oder 2 km weiter so
gefahren haetten wir wohl das ganze Rad verloren!
Ne gute Werkstatt
ist hier genau so rar wie ein guter Zahnarzt... Hoch lebe das deutsche
Ausbildungssystem!!
Naja, ist ja
nochmal gut ausgegangen und somit fuhren wir nun in Richtung Westkueste, die
einerseits super schoen sein soll aber dafuer auch ziemlich nass...
Auf dem Weg besuchten wir die
„Maruia Falls“ die 1929 durch ein schweres Erdbeben entstanden sind. Hier
herrscht zwar momentan wenig Wasser aber sie sind immernoch sehr maechtig und
beeindruckend!
Julian kann's nicht lassen nah ran zu gehen...
Weiter fuhren wir
ueber Westport (wo wir den teuersten Tankstop auf unsere Reise machten - $1.69
pro Liter Diesel – normal ist es schon teuer wenn‘s mal ueber $1,50 kostet!) nach
Karamea bzw. zum dortigen „Oparara Basin“, wo es 3 riesige Steinboegen (Engl.
Bogen = Arch) zu besichtigen gibt. Und am Tag der Anreise besuchten wir auch
gleich einen davon. Wir entschieden uns fuer die „Moria Gate Arch“. Moria? Das
kennt manch einer doch aus "Der Herr der Ringe" und so ist es auch, allerdings
heisst dieser Steinbogen schon ueber 40 Jahre so. Ein Einheimischer, der das
Buch gelesen hatte wanderte zu eben diesem
Steinbogen und war der Meinung,dass er sich genau so das Tor zu Moria vorgestellt
habe und seit dem heisst dieser Steinbogen Moria Gate (Morias Tor).
Der 1h Rundweg
fuehrte uns aber nicht nur zur „Moria Gate Arch“ sondern er fuehrte uns auch duch
wunderschoenen, super mosigen Urwald, den man garnicht richtig beschreiben
kann!! Wow!!
Die Nacht
verbrachten wir vor Ort, denn die Strasse hierher war die wohl bisher
schlechteste in ganz Neuseeland, (und das hat was zu heissen!) und diese wollten wir im Dunkeln nicht zurueckfahren!!
Am naechsten Morgen fanden wir hinter unserem Auto eine „Monster Snail“, also eine Monster
Schnecke die verhaeltnissmaessig wirklich sehr gross ist! Das Schneckenhaus der
Schnecke ist so gross, dass die Schnecke nicht in der Lage ist es Richtig zu
„transportieren“ und so schleift sie es horizontal hinter sich her :-)
Eine AA Batrie zum vergleich
Nach dem Staunen
machten wir uns an die Erkundung zwei kleiner Hoehlen und danach liefen wir
zu Arch nummer zwei. Der zweite Steinbogen hiess „Oparara Arch“ und ist im Vergleich zur Moria Gate Arch GIGANTISCH!! Ich weiss es leider nicht mehr genau
aber die Oparara Arch ist ca. 150 m lang, ca. 50m hoch und ca. 30m breit. Wow was
fuer ein riesiger Steinbogen. Aus Steinschlaggefahr darf man leider
nicht hinein und muss am „Eingang“ stehen bleiben aber wir fanden,
dass man sich das nicht entgehen lassen sollte und mussten darin
herrum klettern :-)
Eine der Hoehlen
Und hier die GIGANTISCHE Oparara Arch
Der dritte (noch
groessere) Steinbogen befindet sich leider in einem streng geschuetzten Gebeit,
das nur mit Fuehrer und spezieller Genehmigung betreten werden darf und fiel
somit aus :-(
Dann fuhren wir
ueber die super schlechte Strasse zurueck nach Karamea und von dort zum „Fenian
Cave Track“. Die ersten und letzten 45 Minuten dieser Wanderung waren recht
einfach aber die 1,5h dazwischen forderten uns doch etwas. Erst ging es, wie
gesagt, ca. 45 min einen guten Weg den Berg hoch um zum eigentlichen Fenian
Cave Track zu gelangen. Der Fenian Cave Track ist ein kleiner
verwilderter Trampelpfad bei dem man schnell vom Weg abkommen wuerde, wenn nicht
an jedem zweiten Baum ein kleiner orangefarbener Pfeil haengen wuerde, der einem den
Weg zeigt. Das Wort „Cave“ (z.dt. Hoehle) ist nicht ohne Grund im Namen der Tracks enthalten, denn
es gibt hier insgesamt 3 Hoehelen von denen man mindestens eine (die mittlere)
durchqueren muss um ans Ende zu kommen (bei den anderen beiden gibt es Wege zum Umgehen der Hoehle).
In der ersten
Hoehle kaempften wir uns, dem kleinen Bach entlang, tief in den Berg hinein bis
wir zu einem Punkt kamen, wo wir nur noch auf dem
Bauch haetten weiter kommen koennen und entschlossen uns unsere
Klamotten nicht vollkommen zu versauen und umzudrehen (Zumal es draussen ja
auch alles andere als warm ist und wir nicht patschnass ueber 1h zurueck zum
Auto laufen wollten). Somit liefen wir ueber den Umgehungsweg zur zweiten
Hohele und folgten auch hier wieder dem kleinen Bach der mitten drin zu einem
3m Wasserfall wurde, den es zu ueberwinden galt. Hoehle Nummer drei liessen wir
ausfallen, da sie voll mit knietiefem Matsch war und so kehrten wir 1,5h spaeter
wieder auf den guten Wanderweg zurueck, der uns in 45min zu Emma fuehrte :-)
Der 3m Wasserfall
Die letzte Hoehle war wie gesagt leider etwas unterwasser
Das naechste Ziel
war "Charming Creek", wo wir am naechsten Tag den gleichnahmigen Weg den Fluss
hinauf laufen wollten. In der Nacht regnete es viel und es hoerte auch am
naechsten Morgen nicht auf. Da der
Weg recht einfach sein soll und wir beide gute Regenjacken besitzen
entschlossen wir uns den Weg bei Regen anzuschauen, denn neben dem schoenen
Fluss und der Natur gibt es hier noch viele Kohlebergbaurelikte aus alten Zeiten zu sehen. Gleich zu Beginn stellten wir fest, dass der gemuetliche Fluss
von gestern sich in einen gefaehrlichen, reissenden Strom verwandelt hatte und
hofften, dass er nirgends ueber die Ufer getreten ist. Wir huepften 1h von
Pfuetze zu Pfuetze und kamen an alten Erzwagen, Diesellogs und einem kleinen Tunnel vorbei bis uns kurz
danach von einem neu entstandenen Wasserfall der Weg abgeschnitten wurde :-(
Muss sich der Regen unbedingt hier seinen Weg bahnen? Naja es half nichts –
entweder wir kehren um oder wir werden RICHTIG nass! Wir kehrten um.
Hier drehten wir um
im kleinen Tunnel
Zurueck in Westport informierten wir uns ueber die Gezeiten bzw. um wieviel Uhr die naechsten Tage Flut ist, denn das benoetigen wir fuer ein weiteres Ziel in ein paar Tagen. Danach fuhren wir zu Westports einziger „Attraktion“ - dem „Cape Foulwind“ was zwar ganz nett war aber einen nicht vom Hocker reisst.
Als letztes stand heute die „Fox River Tourist Cave“ auf dem Programm. Der Name kommt aus einer Zeit um 1900, zu dieser Zeit wurden hier „touristische“ Ausfluege unternommen aber diese Zeiten sind laengst vorbei und die Hoehlen sind alles andere als touristisch (zumindest sagt man das). Ein Grund dafuer ist wahrscheinlich, dass man zwei mittlere Fluesse durchqueren muss da es keine Bruecke gibt. Naja, wir machten uns auf den Weg um nach ca. 1h Wanderung zur ersten Flussueberquerung zu gelangen. Doch auch hier machte uns der gestrige Regen einen Strich durch die Rechnung, denn die Durchquerung des Flusses waere heute zu risikoreich und wir mussten auch hier umkehren.Dafuer schauten wir uns den Sonnenuntergang am Strand an :-)
Am naechsten Morgen fuhren wir in Richtung Punakaiki, wo wir um 12:30 Uhr (zum Fluthoechstpunkt) die Pancake Rocks besuchten bzw. das dortige Blowhole. Da
bis dahin aber noch etwas Zeit war liefen wir erst noch den kurzen „Truman
Track“, der uns zu einer kleinen aber sehr „rauen“ Bucht brachte, die auch trotz
des grauen Wetters sehr schoen war. Da
immernoch Zeit war wanderten wir den "Pororari River Canyon" hinauf, welcher wie so
vieles auf der Suedinsel eher an einen tropischen Urwald erinnert als an
Neuseland.
Der Truman Track
Der Pororari River Canyon
Wie geplant waren
wir puenkltich 12:30 Uhr an den Pancake Rocks (Pfannenkuchen
Felsen), die so heissen, weil sie aussehen wie uebereinander gelegte Pfannenkuchen
und sich das Ganze fuer die Touristen einfacher merken laesst als
Punakaiki :-)
Mal abgesehen
davon, dass die Felsen ganz schoen aussehen ist die Besonderheit eigentlich das
sich darin befindende „Blowhole“ (Blasloch). +/- eine Stunde um den Hoechststand der
Flut wird durch die Wellen soviel Wasser in mehrere Tunnel des Felsens gepresst,
dass es durch ein Loch pompoes wieder ausgeblasen wird, Wow was fuer ein
Naturschauspiel!!
Hier ein Video dazu
Und ein paar Bilder
Ein kleines Blowhole
und hier DAS Blowhole in Aktion
so sieht's aus, wenn gerade keine Welle in das unterirdische Tunnelsystem hinein kracht
Nebenan
Nachdem wir uns satt gesehen hatten fuhren wir weiter und ich sah mir eine kleine Hoehle an
waehrend Jess im Auto wartete, da sie keine Lust darauf hatte. Als wir weiter
fahren wollten wollte Emma nicht mehr starten und ich musste anschieben :-(
Naechster Stop
war die „Coal Creek Falls“, ein kleiner aber huebscher Wasserfall. Auch hier
hatten wir wieder Probleme vom Fleck zu kommen und ich musste das zweite Mal heute anschieben :-(
Was fuer ein seltsamer Baum! Irgendwie hat der was falsch gemacht
Als wir in Greymouth ankamen, wo wir erst tanken wollten, um uns dann auf Werkstattsuche
zu begeben, sprang Emma schon wieder nicht an und ich musste zum dritten Mal anschieben
:-(
Da heute Samstag
ist hat natuerlich keine Werkstatt mehr offen und wir fuhren weiter nach „Nelson
Creek“, einem alten Goldgraebergebiet mit kostenlosem Campingplatz auf dem wir
bis Montag frueh bleiben koennen. Wir fanden einen Campingspot, von wo ich Emma am
Montag leicht anschieben kann und dann goennten wir uns eine warme Dusche im
Dorf „Hotel“ anstatt uns wie ueblich im Fluss zu waschen :-)
Natuerlich
erkundeten wir auch etwas die Gegend, erforschten alte Tunnel und beobachteten
wie ein paar Goldwaescher am Fluss wie in alten Zeiten ihr Glueck versuchten.
Auf dem Rueckweg nach Greymouth am Montag machten wir bei der Brunner Kohlenmine Halt, wo sich Anfang 1900 das bisher, in Neuseeland, groesste Minenunglueck ereignete.
Danach gings nach Greymouth, wo wir Emma in die Werkstatt eincheckten und uns in ein "guenstiges" Hostel.
Auf dem Rueckweg nach Greymouth am Montag machten wir bei der Brunner Kohlenmine Halt, wo sich Anfang 1900 das bisher, in Neuseeland, groesste Minenunglueck ereignete.
Danach gings nach Greymouth, wo wir Emma in die Werkstatt eincheckten und uns in ein "guenstiges" Hostel.