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Samstag, 28. April 2012

Auf ins Sultanat Brunei

Am 28.04.12 gings um 08:15 Uhr mit dem Bus nach Brunei. Das Sultanat Brunei  ist mit viel Erdoel gesegnet und ist daher der kleinste aber auch reichste Staat in Suedostasien! Es wird beherrscht vom  29. Sultan von Brunei, seine Majestaet "Paduka Seri Baginda Sultan Haji Hassanal Bolkiah Mu'izzadin Waddaulah Ibni Almarhum Sultan Haji Omar' Ali Saiffudien Sa' adul Khairi Waddien". Das Land wird streng islamisch regiert und seine Buerger koennen nicht klagen. Sie bekommen alle kostenlose Krankenversorgung und der Schulbesuch ist bis zur 9. Klasse Pflicht. Wer danach im Inn- oder Ausland studieren moechte kann dies ebenfalls voll auf Staatskosten machen! Der Sultan wohnt uebrigens im groessten Wohnhaus der Welt! Seine schlichte Bleibe besteht aus 1.788 Zimmern und es gibt ueber 200 Toiletten in dem Haus!!! Im uebrigen hat das "Haus" auch den groessten privat Pool der Welt. Die ersten drei Tage nach dem Ramadan laedt der Sultan alle seine Staatsbuerger zu einem kostenlosen Essen in den Palast ein. Ansonsten ist er fuer die Oeffentlichkeit nicht zugaenglich. Die Baukosten werden auf  350 Millionen US-Dollar geschaetzt! Der Sultan besitzt in Australien eine Rinderfarm die groesser ist als sein Staat! Zumindest hat der kleine Staat es daher auch nicht noetig seinen Regenwald abzuholzen, wie es das benachbarte malayische Sarawak handhabt! Daher wird Brunei auch das gruene Herz Borneos genannt!

Naja, zurueck zu uns. Nach ca. 45 min. hatten wir die Staatsgrenze zwischen Malaysia und Brunei erreicht und wurden nach dem Ausstempeln auf malayischer Seite von einem gluecklich drein lachenden bruneiischen Grenzbeamten begruesst :-)


Weitere 3 Stunden spaeter waren wir dann in der Hauptstadt Bandar Seri Begawan (oder kurz BSB). Wir quatierten uns im guenstigsten Gasthaus ein das wir finden konnten, es kostete umgerechnet stolze 23,50 Euro mit Gemeinschaftsbad und Stehklo (!!!). Wir hatten schon deutlich mehr "Luxus" fuer 8 Euro! Naja hier ist eben alles etwas teurer :-( Nach dem Check-In sind wir gleich los und haben uns erstmal informiert. Der Urwald soll hier sehr schoen sein aber 60 Euro pro Person fuer einen Tagesausflug waren uns dann doch zuviel des Guten! Weiter gings die Stadt erkunden. Als erstes gings zur "Omar Ali Saifuddien Moschee" Diese Mochee ist von aussen sehr schoen und die Kuppeln sind mit echtem Gold ueberzogen!

 

Um ins Innere zu gelangen, mussten wir uns jeder eine schwarze Robe anziehen und Jess bekam noch ein Kopftuch dazugereicht.

 

Von innen war die Moschee so schoen wie von aussen, auch wenn wir nur einige Meter hinein durften. Weiter gings mit dem Bus zum Palast des Sultans. Wir wussten zwar, dass er fuer die Oeffentlichkeit geschlossen ist aber erhofften uns dennoch einen Blick von aussen darauf. Daraus wurde jedoch nichts :-( Alles ist gut von Baeumen versteckt und man kann nur das grosse Eingangstor und eine goldene Kuppel sehen.

 


Nun gings weiter zur "Jame'Asre Hassanil Bolkiah Moschee". Diese ist die groesste Moschee des Landes und in ihr finden 4.500 Betende einen Platz. Sie hat 29 vergoldete Kuppeln und vier 58 m hohe Minarette, von der gerade auch der Muezzin seine Gebete verkuendete. Fuer uns hies das leider kein Eintritt und wir gingen in das nahe gelegene und groesste Einkaufszentrum des Landes. Wir waren gespannt, was uns in so einem Land des Reichtums erwarten wuerde und waren fast enttaeuscht, denn selbst im "armen" Kambodscha gab es bessere Kaufhaeuser als hier. Wenn das das beste und groesste Kaufhaus im Land sein soll, wuerde Jess hier nicht leben wollen. Wir beschraenkten unsere Geldausgaben auf Chips, Aepfel und Toffifee :-) Auf dem Rueckweg durften wir doch noch in die riesige "Jame'Asre Hassanil Bolkiah" Moschee hinein. Auch hier mussten wir wieder die schwarzen Roben tragen aber das Kopftuch blieb Jess diesesmal erspart, warum auch immer?

 
 
 
 

Zurueck wollen wir eigentlich mit dem Bus, wurden dann aber von einem Einheimischen in seinem Auto mitgenommen. Erst dachten wir es sei kostenlos und bedankten uns mehrmals, dass er uns mitnimmt, kurz drauf merkten wir, dass das hier gang und gebe ist, wenn der Bus nicht kommt und man gibt dem Fahrer $1, was auch die Busfahrt kosten wuerde. Erstaunlicherweise hatten wir alles, was fuer uns intressant war an einem Nachmittag gesehen und entschieden uns morgen weiter nach Palau Labuan zu fahren, was zu Malaysia gehoert. Am naechsten Morgen gings daher mit dem Bus zum Faehrhafen Muara. Von hieraus mit einer Faehre (Klimaanlage auf Stufe Russland eingestellt) in rund einer Stunde nach Palau Labuan, welches vor dem malayischen Bundesstaat Sabah liegt aber trotzdem von Kuala Lumpur aus regiert wird und daher steuerfrei ist! Viel merk man davon nicht ausser, dass das Bier hier guenstig ist! Nach ewiger Suche nach einem guenstigen Zimmer, checkten wir in das guenstigste ein, was trotzdem noch 13,75 Euro kostete und sein Geld mal wieder nicht wert war! Naja das Bier ist hier zumindest guenstig und daher gabs dann auch erstmal ein gutes, kaltes Bitburger fuer umgerechnet 0,75 Euro :-) Es gab sogar Oettinger Hefeweizen aus der Dose (!) und Mixery


Am naechsten Morgen waren wir wieder am Faehrfafen, um mit einer weiteren Faehre ans Festland nach Kota Kinabalu zu schippern. Diese Fahrt dauerte 3 h und die Klimaanlage war diesesmal auf "Stufe Antarktis" eingestellt!!!

Freitag, 27. April 2012

Niah Nationalpark

Nach einer 15 stuendigen Fahrt bei Kuehlschranktemperaturen kamen wir morgens 7:30 Uhr in Miri an. Wir nahmen einen weiteren Bus ins Stadtzentrum und machten uns auf Hostelsuche. Mal wieder mussten wir feststellen, dass es nicht so einfach ist. Check out Zeit ist erst gegen 12 Uhr und zur Zeit war nichts frei oder mal wieder zu teuer oder zu dreckig. Nachdem wir, wie immer in Malaysia, so ziemlich alle Gasthaeuser abgeklappert haben, wurden wir fuendig. Wir belohnten uns mit einer heissen Dusche und Kaffee, den es hier den ganzen Tag kostenlos gibt. Nachdem wir uns wieder fit fuehlten, machten wir uns auf den Weg die umliegenden Einkaufszentren zu erkunden, da ich (Jess) immernoch auf MP3 Player suche bin und Julian auch noch auf Kamera Suche ist. Leider ist die Elektronik in Malaysia, warum auch immer, teurer als in Deutschland und somit werde ich noch eine Weile verzichten. Dafuer fanden wir MC Donalds, als Trost sozusagen, leider ist es so, dass es bei MC Doof Lunch- und Dinneraktionen gibt, bei denen man die Menues billiger bekommt, diese Angebote muessen wir natuerlich wahrnehmen, da wir Sparfuechse sind, es ist furchtbar ;-) . Am Abend als wir erschoepft ins Bett gefallen sind, mussten wir feststellen, dass gegenueber vom Gasthaus eine Bar ist, die sehr laute Bum Bum Musik spielt und somit waren die ersten Stunden der Nacht nicht sehr erholsam. Am naechsten Tag war unser Ziel uns ueber den Mulu Nationalpark kundig zu machen. Dummerweise ist es nicht immer moeglich mit Auto oder Boot zum Mulu Park zu reisen, man weiss erst ob es moeglich ist, wenn man es versucht, allerdings kostet es genauso viel wie der Flug, was die andere Variante ist, den Park zu erreichen. Wir versuchten uebers Internet eine Unterkunft im Park zu buchen, was sich als schwierig herausstellte, daher wollten wir anrufen und fragten im Gasthaus, ob wir deren Telefon nutzen koennen. Es wurde uns verweigert und wir wurden stutzig und fragten warum. Uns wurde erklaert, dass es eine wahnsinnige Sauerei ist, was im Park vor sich geht. Das Management im Mulu NP wird vom Schwager des Ministerpraesidenten geleitet, sowie ein Luxusresort, das auch zum Park gehoert. Der Park bringt viel Geld, da genuegend Touristen ihr Geld dort lassen. Der Regenwald rings um den Park bringt allerdings nur Geld, wenn das Holz verkauft wird und Palmoelplantagen entstehen und so wird es auch gehandhabt. Es wird alles um den Park abgeholzt und verkauft, damit Plantagen angelegt werden und Geld bringen (das wird vom Premierminister bewilligt, wie die Bestellung fuer neues Bueromaterial, weil er auch seinen Teil vom Kuchen bekommt). Dann noch die Touristen, die das reiche Parkmanagement unterstuetzen und alles wird ausgeschoepft, nichts bleibt ungenutzt um an Geld zu kommen. Wozu Lebensraum fuer Tiere sichern, wenn man auch gewinnbringende Palmoelplantagen pflanzen kann, scheiss Korruption. Die Ureinwohner in Mulu gehen leer aus und muessen zusehen, wie sie zurechtkommen, hineingeschmissen ins 21. Jahrhundert, um Lebensraum und ihre Existenzgrundlage beraubt. In Sarawak wurden bis zum Jahr 2007 bereits 90 % des Regenwaldes abgeholzt, die uebrigen 10 % sind wahrscheinlich Nationalparks, traurig aber wahr. Es gibt einen guten Dokumentarfilm (auch auf deutsch) ueber den Schweizer "Bruno Manser", der Anfang der 80er nach Borneo reiste, 6 Jahre bei einem Urvolk lebte und diese im Kampf gegen die Holzfaellerfirmen unterstuetzte, leider erfolglos. Wen es interessiert: http://www.brunomanser-derfilm.ch/
Als wir das hoerten, entschieden wir uns dagegen, das wollen wir nicht unterstuetzen. Auf keinen Fall. Eine gute Alternative fuer uns ist der "Niah  Nationalpark", dieser ist ausserdem mit dem Bus erreichbar und das in nur 2 h von Miri aus. Super, wir riefen im Niah Park an und buchten uns ein Zimmer fuer 2 Naechte (was uebrigens auch nur halb so viel kostet, wie im Mulu Park). Wir packten unsere Rucksaecke fuer einen 3 Tagestrip und liessen unser Hauptgepaeck im Gasthaus. Am Abend waren wir wieder sparsam und gingen daher zum Restaurant "goldene Moewe" (MC Donalds). Nach dem Fruehstueck machten wir uns auf dem Weg zum Busbahnhof, um zum Niah NP zu fahren. Der Bus faehrt allerdings nicht direkt zum Park sondern nur zu einer Kreuzung an der Hauptstrasse, wo wir 2 h spaeter ausstiegen. Von dort muss man mit einem Taxi oder privat Fahrzeug die letzten 15 km bis zum Park zuruecklegen. In unserem Fall sprach uns ein Opi an, ob er uns fahren kann, natuerlich nicht kostenlos, wir einigten uns ueber den Fahrpreis und stiegen in sein "Matchboxauto" ein. Im Park angekommen, bezogen wir unser Zimmer, ein 4 Bett-Zimmer, das wir allerdings fuer uns alleine haben, da wir das komplette Zimmer bezahlen, mit 40 RM (10 Euro) ist es erschwinglich. Wir bekamen eine Karte und machten uns auf den Weg zur "Niah Cave". Erstmal mussten wir den Fluss ueberqueren, dazu steht ein Boot bereit, wir zahlten 1 RM pro Person und wurden ans andere Ufer gefahren, schwimmen wollten wir nicht, da es Krokodile gibt.


Der Weg zur Hoehle besteht aus Holzplanken und ist somit eigentlich nicht sehr anstrengend, waere da nicht diese furchtbar drueckende Hitze und die Luftfeuchtigkeit. Vorbei an riesigen Baeumen und dichtem Gebuesch liefen wir die 3 km zur Hoehle.

 
 

Bevor wir zur Hoehle kamen, durchquerten wir einen riesigen Felsvorsprung, der frueher als Handelsplatz diente. Es wurden dort die gesammelten Schwalbennester (Sie stammen allerdings nicht von Schwalben, die Lehm und Stroh als Baumaterialen benutzen, sondern von den zwei Salangenarten, die zu den Seglern gehoeren. Diese Voegel formen ihre eiweissreichen Nester aus einem zaehen Schleim, der aus ihren Speicheldruesen stammt.) gegen andere Waren getauscht. Ueberall befinden sich Gerueste, die zum Sammeln der Nester dienen, dabei passieren auch oefters toedliche Unfaelle, da sich die Nester meistens an den Hoehlendecken befinden. Als wir bei der grossen Niah Cave ankamen, waren wir erstmal sprachlos. Wow, riesig und es roch nach Fledermauskacke.

Jess steht in der Mitte des Bildes und winkt mit beiden Armen
 Und hier auch Julian als kleine Gestalt
 
Wir machten uns mit unseren Stirnlampen bewaffnet auf Hoehlenwanderung. In dieser Hoehle gibt es, zum Glueck, keine Elektrizitaet und somit ist ohne Stirnlampe alles stockdunkel. Es sind unglaublich viele Schwalben in der Hoehle und in schwindelerregenden Hoehen sieht man die Stelzen zum Nestersammeln von den Decken haengen.

 
Wir durchquerten die Hoehle und hofften zur "painted cave" zu gelangen, in der sich 40.000 Jahre alte Wandmalereinen befinden. Leider mussten wir feststellen, dass diese zur Zeit nicht zugaenglich ist, da die Plankenwege erneuert werden, eigentlich kein Problem fuer uns, waere da nicht ein riesiges Metalltor samt Vorhaengeschloss im Weg :-(

 

 Nachdem wir wieder am Eingang der groessen Hoehle angelangt waren, warteten wir bis zur Daemmerung, um zu sehen, wie die Fledermaeuse die Hoehle verlassen, um sich auf die Jagd zu begeben.
Gegen 18:45 Uhr machten wir uns auf den 3 km langen Rueckweg, denn das letzte Boot faehrt 19:30 Uhr zur anderen Seite und schwimmen wollen wir nicht. Da es mittlerweile schon dunkel war, konnten wir mehr Tiere sehen, als auf dem Hinweg. Es waren viele Spinnen, Tausenfuessler, Geckos, Froesche und ein eigenartiger, seltener Wurm (Hammerhead Wurm) unterwegs.

 
 

Am Steg angekommen, riefen wir den Bootsmenschen, dass er uns abholen soll und so kamen wir sicher ans andere Ufer. Wir hatten in Miri vorgesort und eingekauft, zum Abendessen gab es also Nudelsuppe aus dem Becher und Toastbrot (ungetoastet). Am naechsten Morgen waren wir ziemlich unmotiviert noch eine lange Wanderung im Dschungel zu unternehmen und liefen ins naechste Dorf "Batu Niah", welches ebenfalls 3 km entfernt ist. Das letzte Stueck bis zum Dorf wurden wir von einem Einheimischen auf der Ladeflaeche seines Pick ups mitgenommen. Im Dorf angekommen, goennten wir uns ein Eis und machten uns recht bald wieder auf den Rueckweg, da es hier ziemlich unspektakulaer ist. Den Rest des Tages faulenzten wir und witmeten uns unseren Buechern. Morgen wollen wir wieder zurueck nach Miri fahren, also packten wir schonmal unsere sieben Sachen. Von der Kantinenfrau wurden wir zur Hauptstrasse gefahren (natuerlich auch gegen Bezahlung), von wo unser Bus nach Miri abfaehrt. Zurueck in Miri checkten wir wieder im Gasthaus ein und froenten der Faulheit. Zum Abend gab es mal wieder was richtiges zu Essen und zwar bei, ich trau es mich kaum zu schreiben, MC Donalds (Teufelszeug). Morgen wollen wir zum Seepferdchenleuchtturm laufen, damit wir auch mal was anderes von Miri sehen ausser Shopping Center. Haetten wir gewusst, wie weit es entfernt und wie klein der "Leuchtturm" ist, haetten wir uns den Fussmarsch in der bruetenden Hitze erspart. Naja, wir haben es gesehen und es hat sich absolut nicht gelohnt da der, auf Fotos imposant aussehende Leuchtturm in Wirklichkeit nicht so gross ist, wie man es von einem Leuchtturm erwartet.

Ein cooler Fahrradstaender auf dem Weg zum Leuchtturm
 Der gigantische Seahorse Leuchtturm
 Ein abgefahrenes Raketenauto :-D wuerde ich gerne mal fahren sehen!
 
  Na, wer erkennt ihn? Richtig, es Christoph von der Sendung mit der Maus. Hier spricht er aber Englisch
Und die beiden fehlen natuerlich auch nicht :-)
 
 Nach einem weiteren Faulenztag in Miri mit Shopping-Center-Erkundung, entschieden wir uns weiter zu ziehen und fahren morgen ins Sultanat Brunei.

Sonntag, 22. April 2012

Welcome to Malaysia

Von Koh Tao gings mit einem Nachtboot nach Surat Thani. Die Fahrt war recht angenehm, obwohl wir wie die Sardinen zusammengequetscht schliefen (50 cm breite Matratzen), doch leider wurde Jess ihr Schmuckpoliertuch und einige andere Dinge (nichts wertvolles aber trotzdem aergerlich) aus dem Gepaeck geklaut. Von Surat Thani gings mit einem Minibus weiter nach Hat Yai. Der Fahrer hatte es etwas eilig, wurde von der Polizei gestoppt und liess seine Wut darueber beim Abladen unseres Gepaecks aus :-( Naja unserem Gepaeck ist nichts passiert und wir wechselten zu einem anderen Minibus, der uns ueber die Grenze nach Penang in Malaysia faehrt. An der Grenze gabs, wie auch schon bei unserem ersten Besuch in Malaysia 2010, ein 90 Tages Visum und es ging schnell weiter nach Penang.
In Penang fanden wir nach kurzer Zeit des Suchens ein nettes Gasthaus, wo wir uns niederliessen. Am Abend erkundeten wir die Stadt, die wir nur als Sprungbrett nach Borneo nutzen. Wir waren erstaunt, wieviele Inder hier wohnen, denn bei der Anzahl der indischen Geschaefte kommen wir uns wieder vor wie in Indien.
Am naechsten Tag buchten wir fueh einen Flug nach Kuching auf Borneo, packten unsere Sachen und checkten aus, da der Flug morgen frueh geht und wir die Nacht lieber auf dem Flughafen verbringen, um Uebernachtungskosten zu sparen. Das Hauptgepaeck liessen wir im Gasthaus und die wichtigen Dinge nahmen wir mit. Wir gingen zur lokalen Bushaltestelle, von wo der Bus zum Flughafen fahren soll, um herauszufinden, wann und wo genau der Bus abfaehrt. Danach gings in ein nahegelegenes Einkaufszentrum. Wir schauten nach einer neuen Kamera fuer Julian aber fand leider nichts, zum Trost gabs ein neues Armband :-)
Auf dem Weg zurueck ins Gasthaus passierte das zweite Uebel innenhalb von 14 Tagen :-( ueber das wir diesesmal genauer berichten. Wir liefen an der Strasse entlang, da die Fusswege meistens eher umstaendlich passierbar sind, durch die ganzen Staende und Menschen, die sich dort draengen. Ich (Jess) spuerte, dass jemand an meiner Tasche reisst und hielt sie fest, der Henkel riss, scheiss billig Taschen und ich sah wie 2 vermutlich Inder (sehr dunkle Hautfarbe) auf einem Motorroller mit meiner Tasche davonfuhren. Ich schrie und Julian wurde aufmerksam, sah die Arschloecher und rannte hinterher, leider hatte er keine Chance, da die Typen diesen Ort vermutlich wie ihre Westentasche kennen und so musste er nach der 2. Kurve aufgeben und kam zurueck. Mein erster Gedanke war, scheisse, in der Tasche war fast alles drin, was ich an Wertsachen besitze, Handy, MP3 Player, Schmuck, Kreditkarte, Geld, Reisepass, Impfausweis, einfach alles. Ich schrie nach Polizei und es hielt ein Polizist auf einem Motorrad an und sagte mir, dass ich zur Dienststelle gehen soll und einen Report machen muss. Auf der Polizeistelle angekommen, fiel mir ein, dass ich meine Kreditkarte sperren lassen muss. Ein Polizist gab mir sein Handy aber es war nicht fuer internationale Anrufe freigeschalten. Er gab mir Geld, damit ich telefonieren gehen kann, da wir aber kein Telefon finden konnten, gingen wir zurueck ins Gasthaus. Dort angekommen, versuchte ich die DKB (meine Bank) anzurufen, wer haette gedacht, dass man bei einer Notfallhotline von einer Maschine zugelabert wird, ob man Infos zu den Konten oder bla bla bla will (druecken Sie 1 oder druecken Sie 2...), damit man anschliessend in eine Warteschleife verfrachtet wird und dann gesagt bekommt "es ist leider kein Mitarbeiter frei, bitte rufen Sie spaeter erneut an", super Notfallhotline, danke DKB, so ein Obermist. Da ich fast ausgerastet waere mit dieser Scheisshotline, hat Julian es geduldig weiterhin versucht und der nette Hostelchef hat mich zurueck zur Polizei gefahren. Dort musste ich meinen Bericht selber tippen, um dann zu einer anderen Polizeistelle zu fahren und den Bericht dort abzugeben. Jetzt noch das Problem mit dem Reisepass, ohne Pass kein Flug moeglich. Also hat mich der Hostelchef auch noch zur Einwanderungsbehoerde gefahren, die sagten mir, dass ich in Kuala Lumpur bei der deutschen Botschaft anrufen muss, dort wurde mir gesagt, dass ich einen neuen Pass beantragen muss und dazu muss ich nach Kuala Lumpur und das per Bus, denn wie gesagt, fliegen ohne Pass nicht moeglich. Aber ich soll doch mal in Penang bei einer Zweigstelle der Botschaft anrufen, vielleicht koennen die mir was Voruebergehendes ausstellen, damit ich wenigstens den Flug wahrnehmen kann. Auch dieser Anruf war erfolglos. Also versuchten wir den Flug bei Air Asia zu canceln oder umzubuchen. Leider dachten wir bei der Flugbuchung "wozu eine Versicherung abschliessen, was soll schon passieren". Haetten wir eine abgeschlossen, haetten wir jetzt den Flug sorgenlos stornieren koennen und haetten unser Geld zurueck bekommen. Bei Air Asia im Buero hatten wir auch keinen Erfolg, da wir online schon eingecheckt haben, kann man gar nichts mehr machen, man kann sowieso nur 48 h vorher den Flug canceln oder stornieren, mmh komisch, wir haben nichtmal 24 h vorher gebucht. Ich war am Verzweifeln, zurueck im Gasthaus wollte ich wieder ein Zimmer beziehen, es wurde extra fuer mich aufgehoben, da klingelte das Telefon. Jemand hat meine Tasche hinter seiner Schule gefunden, zum Glueck hatte ich eine Visitenkarte vom Hostel in der Tasche sonst haetter er nicht anrufen koennen, er sagte, dass mein Pass in der Tasche sei und ca. 1 h spaeter war er am Gasthaus und ich hatte meinen Reisepass und Impfausweis wieder. Der Schueler kam mit seinem Vater, es waren westliche Menschen, er sagte, es sei nicht das erste Mal, dass geklaute Taschen hinter der Schule gefunden wurden. Es ist wohl eine Diebesbande, die immer die gleiche Runde faehrt und die persoenlichen Dinge, die man nicht zu Geld machen kann, hinter der Schule entsorgt. Glueck im Unglueck, wenigstens koennen wir morgen fliegen und ich muss mir jetzt alles wieder neu kaufen und viel Geld ausgeben :-( Ich hoffe diese Dreckswichser verrecken in der Hoelle, Voodoo!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Am Abend sind wir dann zum Busbahnhof gelaufen und haben den Bus zum Flughafen genommen. Wir waren ca. 19 Uhr am Flughafen und hatten somit noch 12 h Zeit bis der Flug geht. Da es in Asien bei Mc Donalds fast immer WIFI gibt, haben wir erstmal zu Hause angerufen und ein Frustmahl gabs natuerlich auch, fuer die Nerven. Ich hatte so ein Gefuehl, dass meine Eltern aus irgendeinem Grund von der Sache mitbekommen haben. Es hat sich bewahrheitet. Da ich eine Telefonliste in meiner Tasche hatte, hat der Finder erst die deutschen Nummern probiert und bei meiner Tante angerufen, die kein Englisch spricht, sie hat aber meinen Namen gehoert und dass meine Tasche gefunden wurde, es brach Panik aus. Sie rief bei meinen Eltern an, die natuerlich sofort das Schlimmste vermuteten, Entfuehrung oder schlimmer. Als ich endlich mal jemanden am Telefon hatte, erzaehlte ich von dem Vorfall und konnte Entwarnung geben, mir ist nichts passiert, ausser, dass ich total angepisst bin und mir wuenschen wuerde die Diebe foltern zu duerfen. Wir machten es uns spaeter auf den Massagesesseln mehr oder weniger bequem und ich brauchte Schlaf, Julian hielt Wache und war die ganze Nacht wach. Gegen 5 Uhr konnten wir unser Gepaeck abgeben und begaben uns zur Security Kontrolle. Der Flieger ging puenktlich in die Luft und 2 h spaeter waren wir in Kuching/ Borneo am Flughafen.

Vom Flughafen wollten wir mit dem Bus ins Zentrum fahren, laut Reisefuehrer gibt es einen Bus aber laut Touristeninfo am Flughafen nicht. Als wir am Ueberlegen waren, wie wir ins Zentrum kommen, sprach uns eine Gasthausbesitzerin an, die gerade einen Gast abholte und fragt, ob wir ihr folgen wollen. Sie war mit einem Auto da und wir wurden von ihr zu ihrem Gasthaus gefahren. Da uns aber die Zimmer nicht gefallen haben und es fuer uns zu teuer war, bedankten wir uns fuer's Fahren und zogen weiter. Wir dachten schnell ein gutes, guenstiges Gasthaus zu finden und klapperten ca. 95% der Gasthaeuser in der Stadt ab. Alles bei ca. 35 Grad und gefuehlten 100% Luftfeuchtigkeit! Wir waren klatschnass geschwitzt und kurz davor wieder zurueck zu dem ersten Gasthaus zu laufen, da fanden wir das Backpackers Stay, das zwar genauso teuer war wie die anderen aber dafuer super sauber und ordentlich.  Nach einer wohltuenden Dusche gings zur Stadterkundung.

Der Name "Kuching" bedeutet uebrigens uebersetzt Katze, weshalb es auch die Katzenstadt genannt wird und deshalb auch ueberall so haessliche Kunstkatzenstatuen rumstehen wie diese:

Nach einem Erholungstag mit Waesche waschen (nicht erholsam aber notwendig) und faulenzen gings am naechsten Morgen mit dem Bus zum Semenggoh Wildlife Center, wo wir Orang Utans bei ihrem Fruehstueck beobachten konnten :-) Das Fruehstueck ist zwar inszeniert aber da die Tiere hier wild leben ist es nicht selbstverstaendlich, dass sie auch kommen (die letzten 2 Tage haben sich keine blicken lassen, denn Futter gibt es ueberall im Dschungel). Wir hatten Glueck und es kamen sogar 5 der schoenen Affen.

 
 
 
 Hinweise zur Benutzung der Toiletten im Park
 

Am Abend gabs was ganz besonderes zum Essen! Da das Gasthaus eine kleine "Kueche", bestehend aus einem Toaster und einem "Mini-Aufback-Ofen" hat, kauften wir Toast, Schinken, Ananas, Mais und Kaese und machten uns daraus das erste selbst "gekochte" Essen seit 6,5 Monaten! Toast Hawaii :-) Sehr lecker!!

 stolzer Koch :-D
 zufrieden mit dem Koch :-)

Am 16.04. sind wir mit dem Bus zum Bako National Park gefahren, wofuer wir schon vorher in der Touristen-Information 2 Naechte in einem Schlafsaal gebucht hatten.
Vom Dorf Bako muss man mit einem Boot in den gleichnamigen Nationalpark fahren. Da man Hin-und Rueckfahrtsticket zusammen kauft, muss man das Boot entweder alleine bezahlen oder mit Leuten teilen, die genauso lange bleiben wie man selbst. Dies erwiess sich als schwieriger als gedacht, da die meisten nur fuer einen Tagesausflug kommen oder nur eine Nacht bleiben. Nach 45 Minuten warten kamen 3 Englaender, die auch 2 Naechte bleiben wollen und wir konnten uns die Kosten fuer's Boot teilen :-)

 
 
Die erste Schlange, die wir nach 10 min entdeckten (ungiftig)
Und 2 der tausenden Krabben und Einsiedlerkrebse
 

Im Park angekommen, bezogen wir schnell den 4 Bett-Schlafsaal und gingen danach direkt los zu unserer ersten Dschungelwanderung. Insgesamt machten wir am ersten Tag 3 Strecken, die ersten beiden dauerten je 1,5 Stunden und die letzte zu einen Viewpoint dauerte 2 Stunden. Wir sahen viel dichten Dschungel und wenig Tiere.
 

 Dschungel pur!

 Der Wendepunkt unseres ersten Trekks
 
 Das Ende unseres letzten Trekks

Auf dem Rueckweg vom letzten Trek bekamen wir die beruehmten und haesslichen Nasenaffen zu Gesicht, zwar waren sie nur hoch oben in den Baeumen aber man konnte sie eindeutig an der Nase erkennen!

 Leider kein gutes Bild aber man kann die Nase deutlich erkennen
(fuer ein grosses Bild muesst ihr mal auf google schauen!)
 Jess beim Nasenaffe beobachten

Am Abend wollten wir bei einer Nachtsafari teilnehmen doch zuvor mussten wir ersteinmal etwas in der Kantine essen. Das Essen war fuerchterlich und schmeckte (nicht nur uns) ueberhaupt nicht. Bis die Nachtsafari anfing, zeigte uns unser Zimmernachbar eine hochgiftige gruene Pit Viper, die in einem Baum ganz in der Naehe ihren Wohnsitz hat.

Das Gift dieser ca. 40cm langen Schlage toetet eine Erwachsenen innerhalb einer Stunde!
 
 
 
Danach gabs einen schoenen Sonnenuntergang
 

Als die Nachtsafari losging, zeigte der Guide uns als erstes die Viper und tat natuerlich total ueberrascht, als ihn eine Frau fragte, wie er diese so schnell gesichtet habe. Er sagte, dass liegt an seiner Taschenlampe und seinem Wissen ueber die Tiere, hahaha, vonwegen. Dass die Schlange aber immer da ist, weil dieser Baum ihr Heim ist, verschwieg er natuerlich ;-)
Naja weiter gings und wir entdeckten viele kleine Tiere wie Kaefer, Spinnen, einen Skorpion (wobei dieser aussah, als ob er im Sterben liegt), ein paar schoene Froesche und 2 Voegel, die im Baum schliefen.
Erschoepft von 4 Wanderungen huepften wir noch schnell unter die kalte Dusche und schliefen schell ein um am naechsten Morgen weiter den Dschungel zu erkunden.

 
 
 
 
 

 
 
 
 Die untere ist aber nicht giftig
 
 
 


Der naechste Morgen kam und die sehr erholsame Nacht war zu Ende. Heute gehts zum 3 h entfernten Tajor Wasserfall. Der Weg war zwar sehr anstrengend, da er oftmals ueber waldfreie Flaechen fuehrt, auf denen uns die Sonne an unseren Schmelzpunkt brachte aber dafuer war er auch sehr schoen und man hatte tolle Ausblicke!
 
 
 

Vom Wasserfall selbst waren wir etwas enttaeuscht, da er recht klein war. Eigentlich kann man ihn nicht unbedingt als Wasserfall bezeichnen aber dafuer gab es dort schoene ausgewaschene Steinbecken mit kaltem und erfrischendem Wasser, wir nahmen ein Bad :-)
Auf dem Rueckweg kreutzte ein ca 50 cm langer Waran unseren Weg. Da er genau so erschrocken war wie Jess, war er ganz schnell wieder weg. Am Abend beschlossen wir, die gestrige Nachtwanderung auf eigene Faust zu wiederholen. Wie sich rausstellte, fuehrt die gefuehrte Tour immer an der gleichen Route entlang und so waren wir nur 20 Minuten spaeter Teil der grossen Gruppe. Wir mussten des oefteren schmunzeln, denn alles, was die Guides gestern "zufaellig" entdeckt hatten, war am heutigen Abend auch da, was ein Zufall :-) Naja wir liessen den Guides ihre Show mit den Tieren, die immer am gleichen Platz schlafen und entdeckten dafuer unsere eigenen Tiere. Das Beste war eine schoene Schildkroete, die Julian in einem kleinen Bach entdeckte.
 
 
 


Nach einer weiteren sehr erholsamen Nacht gings wieder zurueck in die Katzenstadt. Hier goennten wir uns, nach dem Kantinenfrass (anders kann man es nicht nennen!) im Bako Nationalpark, erstmal was anstaendiges, Mc Doof ;-)
Einen Tag spaeter kauften wir unser Busticket nach Miri und kamen dabei in einen ueblen Platzregen. Gestern am 20.04. sind wir um 16:30 Uhr aufgebrochen, um die 14 Stunden Busfahrt nach Miri zu geniessen...