Weltkarte


Weltreise auf einer größeren Karte anzeigen

Samstag, 14. Juli 2012

Sulawesi, Insel in Form eines Tintenklecks

Nachdem wir nun 1 h spaeter in Makassar gelandet sind als geplant, brachte das unseren Plan durcheinander. Wir wollten eigentlich mit dem Nachtbus direkt weiter nach Rantepao fahren, allerdings mussten wir am Flughafen erfahren, dass der letzte Nachtbus nach Rantepao soeben gefahren ist und der naechste faehrt erst morgen frueh :-( . Okay, wir brauchten eine Uebernachtungsmoeglichkeit, die Hotels in Flughafennaehe sind viel zu teuer und das Taxi in die Stadt waere sinnlos, da wir morgen wieder zur Busstation muessen und die ist in der Naehe vom Flughafen. Wir entschieden uns fuer die guenstigste Variante und besetzten uns eine Metallbank im Flughafen, wo wir die Nacht verbrachten. Nicht sehr bequem aber fuer ein paar Stunden Schlaf mit abwechselnder Ueberwachung des Gepaecks war es gut genug und vor allem kostenlos :-) . Nach dieser "erholsamen" Nacht, fuhren wir, frisch wie der Fruehling, mit dem Shuttlebus vom Flughafen zur Hauptstrasse und von dort weiter mit dem Microlet (eine Art Minibus dient hier als Sammeltaxi) zum Busterminal. Wir nahmen naechsten Bus nach Rantepao. Der Bus hatte leider keine Klimaanlage und es wurde sehr heiss, ausserdem ist es ein Raucherbus, wie fast alle Busse in Indonesien und die Maenner rauchen viel, sehr viel. Nach 9 h Fahrt in der Raeucherkabine erreichten wir Rantepao, juhuu Frischluft. Wir bezogen ein Hotel und nachdem wir eine mausgrosse Kakerlake unter einer Tasse eingesperrt haben, fuehlten wir uns sicher genug, um unsere Rucksaecke auszupacken und unser Zimmer in das uebliche Chaos zu verwandeln. Nach der letzten Nacht auf der Flughafenbank, war die Nacht im Hotel goettlich und sehr erholsam. Als Julian aus seinem Dornroeschenschlaf erwachte, machten wir uns auf Nahrungssuche und planten die naechsten Tage.

In Toraja ist der Totenkult ein sehr wichtiger Bestandteil der Kultur, wenn nicht sogar der Hauptbestandteil. So entschieden wir uns eine Tour mit dem Roller zu machen, wir wollen eine Beerdigung besuchen, die Felsgraeber angucken, sowie Hoehlengraeber und haengende Graeber und das alles mit einem Guide, der uns etwas dazu erzaehlen kann. Wir gingen zur Touristeninformation und buchten fuer den naechsten Tag einen Guide, der uns begleitet. Am Nachmittag fuhren wir mit dem Microlet zum Wochenmarkt, hier werden neben Obst, Gemuese, Kleidung und allem, was man sonst so brauchen koennte, auch Schweine, Kuehe und Huehner verkauft. Das groesste Treiben war bereits vorbei, da der Markt hauptsaechlich morgens bis mittags besucht wird aber das war uns ganz recht, so konnten wir uns in Ruhe umgucken.

 
 
 
 
 

Am naechsten Morgen gingen wir zum Rollerverleih, der uns gestern versichert hatte "wir oeffnen 7 Uhr morgens" und was war, natuerlich war der Laden zu. Na toll, das ist mal wieder typisch, wir hatten aber Glueck und konnten uns woanders ein Zweirad leihen. Zurueck im Hotel trafen wir unsern Guide Yohanis, der uns in den Totenkult der Toraja einweihen soll. Leider regnete es aber irgendwie passt Regen besser zu einer Beerdigung als Sonnenschein. Unser erster Stopp war "Kambira", einer Grabstaette fuer Babys. Die Babys, die bei ihrem Tod noch keine Zaehne haben, werden in einem Baum beigesetzt. Dazu wird eine rechteckige Öffnung in einen Baumstamm getrieben in der die Kinderleiche gelegt wird. Diese Öffnung wird danach durch eine "Tür" aus Bambusstangen und Lianen verschlossen. Diese besondere Form der Bestattung hat sich entwickelt, da die Toraja glauben, dass die Seele des Babys noch nicht vollständig entwickelt ist und sie mit dem Baum gemeinsam noch wachsen muss, bevor sie in den Himmel eingehen kann. Das letzte Baby wurde vor ca. 25 Jahren in diesem Baum beigesetzt.


Es ging weiter durch den Regen, vorbei an wunderschoenen Landschaften, Bergen, Reisterrassen und Waeldern, bis wir beim Hauptereignis des heutigen Tages ankamen, dem "Bau Village", denn dort findet heute eine Beerdigung statt. Wir parkten unsere Zweiraeder und liefen zum Dorf. Die Vorbereitungen waren schon im vollem Gange. Die Frauen kochten Kaffee und Tee und bereiteten die Kraeuter zum Wuerzen der Schweine vor, die heute geopfert werden. Wir bekamen lecker Kaffee und kamen uns ein wenig komisch vor, denn eigentlich bringt man ein Geschenk mit, Zigaretten oder Zucker. Wir haben uns gegen Zigaretten entschieden, denn die Leute rauchen schon genug und wir wollen nicht zu deren Sucht beitragen und Zucker haben wir auf unserem Weg leider nicht finden koennen, also standen wir mit leeren Haenden da. Dennoch wurden wir bewirtet und durften bei der Zubereitung des Schweins zusehen, wie es zerlegt und gewuerfelt, mit den Kraeutern in Bambusrohre gestopft wurde und zum Garen wurde es ins Feuer gelegt.

 
 
 
 
 
 
 
 
 Auf den hiesiegen Beerdigungen wird viel gelacht

Nun erstmal einige Infos zum Glauben dieses Volkes bzgl. der Beerdigungsrituale:

Die Toraja glauben an einen allmächtigen Gott, der die Welt und die Menschen erschuf. Neben diesem Gott existieren für die Toraja jedoch auch Geister, die Seelen Verstorbener, die jedes Wesen und jeden Gegenstand ihrer Umwelt beseelen. Diese Geister nehmen Einfluss auf das Leben ihrer Nachkommen und müssen durch Opfergaben ständig bei guter Laune gehalten werden. Als Opfer für die Geister sind Hühner und Schweine ausreichend, für puang matua den allmächtigen Gott jedoch müssen Bueffel geopfert werden.
Durch diesen animistischen Glauben und die Ahnenverehrung hat sich bei den Toraja eine besondere Form des Totenkultes entwickelt. Stirbt ein Toraja, so muss seine Seele so lange als Geist auf der Erde verweilen bis die Totenriten vollzogen wurden. Bei den Totenfeiern werden von den Angehörigen zahlreiche Büffel und Schweine geopfert. Durch möglichst umfangreiche Opfer soll sichergestellt werden, dass der Tote Eingang in den Himmel der Toraja erhält. Sind die Angehörigen nicht in der Lage eine angemessene Totenfeier auszurichten, so werdem dem Verstorbenen Chemikalien injiziert und er wird vorläufig  im Haus der Familie aufbewahrt. Dieses kann je nach dem Umfang der Totenfeier, die von der Kastenzugehörigkeit des Verstorbenen abhängt, einige Monate und manchmal sogar Jahre dauern.

In unserem Fall, war die Verstorbene bereits 3 Jahre lang tot und wurde im Haus aufbewahrt, den Sarg durften wir auch besichtigen. Bald war es dann soweit und die heutige Opfergabe fuer den Gott wurde gebracht, der Bueffel. Er frass seelenruhig das Gras der Wiese, ohne zu ahnen, was geschehen wird. Ein Mann lief mit eine Machete zum Bueffel und schlitzte ihm die Kehle auf. Das Tier begann zu springen und versuchte zu fluechten. Der Todeskampf war grausam und dauerte ein paar Minuten. Nachdem das Tier nicht mehr zuckte, wurde es gehaeutet und zerlegt. Nachdem der Bueffel zerlegt wurde und noch einige Schweine geopfert wurden, gab es Essen und wir waren eingeladen.

 
 
 
 
 
 
 Alles wird mehr oder weniger scharf von den Dorfaeltesten ueberwacht

Es gab Reis und dazu das in dem Bambusrohren gegarte Schwein, was teilweise sehr scharf war. Wir sassen zusammen mit den Gaesten und assen. Nachdem Yohanis 2 Palmwein getrunken hatte, war er dann auch willig die Beerdigung zu verlassen. Den Rest des Tages werden wohl noch mehrere Schweine geopfert aber keine Bueffel, da die Familie nicht so viel Geld hat. Es wird also noch einige Jahre dauern, bis die Leiche aus dem Haus ist.

Wir fuhren weiter nach "Suaya", hier befinden sich Felsgraeber. Erst nachdem alle Totenriten ausgeführt wurden, ist der Verstorbene endgültig tot und kann dann, sofern er der obersten Kaste angehörte, in den Felsengräbern beigesetzt werden. Diese Felsengräber werden in senkrechten Felswänden in beträchtlicher Höhe errichtet. Dazu wird ein Schacht in den Fels getrieben, der den  Leichnam des Verstorbenen aufnimmt. Neben diesem Schacht, der auch mehrere Tote aufnehmen kann, befindet sich meist eine in den Fels geschlagene Veranda, auf der hölzerne Puppen aufgestellt werden, die die Toten repräsentieren. Ein Toter kann jedoch erst eine Puppe bekommen, wenn fuer ihn mindestens 24 Bueffel geopfert wurden. Fuer die Herstellung der Puppen wird ausschliesslich das Holz des Jackfruitbaums verwendet. Die Puppen werden regelmaessig neu eingekleidet, was allerdings weiterer Opfergaben bedarf. Neben dem Felsgraebern befand sich eine Art Glashaus, in dem Saerge standen von Menschen der oberen Kaste und deren Dienern, denn wer im Leben zusammen ist, der soll auch im Tot zusammen sein. Allerdings hat die Upper class einen getrennten Sarg vom Diener, welcher in einem Sarg in Form eines Arbeitstiers begraben liegt. Die Saerge waren schon sehr zerfallen und die Knochen guckten ueberall raus und lagen rum.

 
 hoelzerne Abbilder der hier im Fels Begrabenen
 

Unser letzter und wohl gruseligster Stopp fuer heute waren die Hoehlengraeber und die haengenden Saerge in "Londa". Die Toten werden samt Sarg in Hoehlen transportiert, teilweise sind diese Hoehlen sehr weit oben im Fels, so dass Bambusleitern oder andere Kletterkuenste angewendet werden muessen, um die Saerge zu transportieren. Die Hoehlen, die unten am Fels sind, koennen besichtigt werden und sind unheimlich gruselig. Wir machten uns mit unseren Stirnlampen auf Hoehlenexkursion und waren geschockt. Ueberall, in jeder Nische, sind Saerge, teilweise verrottet und man kan hineingucken und sieht die Skelette mit ihrem Hab und Gut ausserdem werden haeufig Zigaretten in den Sarg gelegt. Den Toten wird ihr Besitz an Kleidung und Schmuck mit in den Sarg gelegt, was auch haeufig zu Grabpluenderungen fuehrte, daher auch die Hoehlen weit oben im Felsen oder die haengenden Saerge, die ausserhalb der Hoehle entlang der Felswand zu sehen sind.Was fuer ein Tag, das ist ein krasser Totenkult.

 
 
 auch hier gibt es die Holzpuppen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Rantepao an sich ist nicht so atemberaubend, daher entschieden wir uns weiter nach Poso zu fahren. Die Busfahrt sollte eigentlich 12 h dauern. Allerdings dauerte die Fahrt 18 h und wir hatten das Pech direkt vor der hinteren Tuer zu sitzen, die als Hauptraucherzone gilt :-( . Mitten in der Nacht ca. 1 Uhr wurden wir geweckt und sollten aussteigen. Wir wussten nicht, wo wir waren und ob ein Hotel in der Naehe ist aber es konnte uns auch niemand verstehen oder sie wollten uns nicht verstehen. Schlaftrunken sammelten wir unser Gepaeck zusammen und hatten Glueck, dass wir direkt gegenueber von einem Hotel abgesetzt wurden. Wir entschieden uns fuer ein schaebiges Zimmer, ist ja nur fuer eine Nacht und schliefen ein paar Stunden.

Das Badezimmer
 Die Morgenpflege machen wir lieber ausserhalb des "Badezimmers"
 
Mit dem Minibus ging es in 5,5 h weiter nach Ampana. Hier blieben wir ebenfalls eine Nacht, denn es ist das Tor zu den Togian Islands, unserem naechsten Reiseziel.

Mit einer Faehre, die uns ueberraschte, denn sie hatte keine Sitzplaetze, sondern nur Gummimatrazenliegeplaetze, ging es in 5 h  nach Wakai, von dort muessen wir mit einem kleinen Boot weiter nach Kadidiri.
 Unsere Gummimatten
 
 


Auf Grund des stuermischen Wetters warteten wir in Wakai auf Besserung, die aber leider nicht eintrat. Wir wurden von den Wellen in dem kleinen Fischerboot umhergeschaukelt und kamen etwas nass auf Kadidiri an. Kadidiri ist eine Insel, auf der es nur 3 Resorts gibt, keine Laeden und auch sonst nichts. Drei Mahlzeiten sind in den Zimmerpreisen inklusive, diese bestehen hauptsaechlich aus Reis, Huhn, Fisch und Gemuese.

 


Ansonsten ist die Insel sehr schoen bzw. der Strand vor den Resorts, denn umrunden kann man die Insel nicht, zuviel Dschungel. Wir verbrachten viel Zeit Unterwasser mit schnorcheln und tauchen. Es gibt sehr schoene bunte Korallen aber leider nicht so viele Fische, da bis vor ein paar Jahren noch mit Dynamit gefischt wurde und die Natur hat sich noch nicht davon erholt.

 
 
 
 

Das Highlight unserer Tauchgaenge war ein B-24 Bomber, ein altes Flugzeugwrack aus dem 2. Weltkrieg, das wir erkundeten.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Ein paar Nudibranches (Nacktschnecken) in der Naehe des Flugzeugs
 

Ausserdem gibt es auf Kadidiri Kokosnusskrebse, die bis zu 40 cm gross werden koennen, sie werden auch Palmendiebe genannt, da sie gerne Fruechte und eben Kokosnuesse essen.

 Kokosnusskrebs, dieses Exemplar wiegt ca. 1 kg
 

Uebrigens gibt es auch Schlangen, wir haben aus unserer Krebssuche eine kleine, duenne Schlange im Baum gefunden, laut den Einheimischen, ist es eine Palmenschlange und ungiftig, soweit so gut. Als wir eines schoenen Tages beim Mittagessen sassen, kam eine Franzoesin und sagte, dass eine Schlange auf dem Balken ueber uns sei "ja und, was soll die schon machen", dachten wir uns. Wir wurden dann aber doch neugierig und standen auf, um zu gucken. In dem Moment wurde die Schlange uebermuetig und legte sich mit der Schwerkraft an, indem sie einen Querbalken entlangschlaengelte, was ihr natuerlich nicht gelang. Sie fiel runter auf den Sitz, wo Julian bis vor ein paar Minuten noch gesessen hat und schlaengelte sich ueber den Essenstisch, dann verschwand sie im Gebuesch. Die Schlange war zwar angeblich nicht giftig, dennoch haette es sicherlich Geschrei gegeben, wenn wir alle (10 Personen) noch am Tisch gesessen haetten.

Nach ca. 1 Woche im "tropischen Gefaengnis", so nannten wir die Insel mittlerweile, da wir uns ans saemtliche Zeiten halten mussten, entschieden wir, dass es Zeit ist abzureisen (was Richtung Norden nur Donnerstag und Sonntag moeglich ist, da sonst keine Faehre faerht). Hier unser Zeitplan fuer den Tag. Zum Anfang Essenszeiten 7-9 Uhr Fruehstueck, Mittagessen Punkt 12 Uhr und nicht spaeter, sonst ist nichts mehr da, Abendessen puenktlich 19 Uhr. Wasser und Strom hatten wir auch nicht ganztaegig, daher die Wasserzeiten 9-10 Uhr morgens und nachmittags von 16-18 Uhr, wer diese Zeiten verpasst und keine Vorraete in dem Wasserfass hat, der kann nicht duschen und auch kein Klo spuelen. Strom gab es ab ca. 17 Uhr bis 23 Uhr. Also alles geregelt. Was mich (Jess) am meisten stoerte, war das Essen, ich glaub ich hab mittlerweile eine Reisallergie, ich kann das Zeug nicht mehr sehen und Fisch, zumindest die Fische, die es hier gibt, mag ich auch nicht mehr essen. Julian mag Reis immernoch und hatte damit weniger ein Problem.  Wir liefen am Abend ein letztes mal den Steg entlang, um uns den Sonnenuntergang anzugucken und siehe da, wir sahen einen Oktopus, aber was ist das, da ist ein zweiter und dann ging es auch los, wir bekamen eine Peepshow geboten, Biologieunterricht in Oktopuspaarung. Spaeter gesellte sich noch ein Tintenfisch dazu, der aber  ohne Partner war und somit wie wir auch, zuguckte.

 

Am 17.06. war es dann soweit, unsere Entlassung aus dem "tropischen Gefaengnis" stand bevor, es war eine sehr schoene Zeit, wobei ich mir mehr Nudeln gewuenscht haette und somit freuten wir uns auf einen Supermarkt, wo wir alles (indonesisches alles) kaufen koennen, was wir wollen. Aber erst muessen wir noch mit der Faehre nach Gorontalo fahren und das dauert 12 h. Wir bekamen recht schmale, duenne Matratzen auf der Faehre und nach einer Bechernudelsuppe betteten wir uns und schliefen ein. Die Nacht war recht ruhig, bis ich gegen 4 Uhr morgens von einem kotzenden Kind geweckt wurde, zum Glueck war es weit genug weg von uns und wir waren sowieso gleich am Ziel. Ich weckte Julian aus seinem Schoenheitsschlaf und wir machten uns nach Ankunft in Gorontalo direkt auf die Suche nach einem Auto, das uns nach Tomohon, unserem naechsten Ziel faehrt. Wir wurden fuendig und verbrachten weitere 9,5 h auf der Fahrt von Gorontalo nach Tomohon.

In Tomohon verbrachten wir nur einen Tag, an dem wir eine Tour machten und uns einiges anschauten. Wir fuhren zuerst zu einem Markt, er war sehr speziell, soviel soll gesagt sein. Es gibt hier das uebliche Zeugs wie Obst und Gemuese aber auch flammbierte Fledermaeuse und Ratten, es liegen zerteilte Schweine auf den Tischen und ueberall fliesst Blut.
 Lecker Fledermaus am Spiess

Das Schlimmste war allerdings, das Hundegejaule, was uns auffiel, welches wenig spaeter stoppte. Wir guckten um die Ecke und wurden Zeugen, wie ein Hund mit einer Keule erschlagen wurde. Dort stand ein Kaefig mit Hunden, deren Schicksal bereits feststand. Hund wird hier gegessen, wie Schwein oder Kuh, ein Nutztier fuer die Leute. Die Hunde waren total veraengstigt und zitterten am ganzen Koerper :-( .


Nach diesem Schock brauchten wir Erholung und fuhren zum Vulkan Mahawu, welchen wir in ca. 20 min erklommen (da wir den groessten Teil hochgefahren wurden), wir liefen um den Krater und genossen die Aussicht auf Manado und Tomohon. Wir konnten auch den groesseren Vulkan Lokon sehen, welcher zur Zeit allerdings aktiv ist und somit besser nicht bestiegen werden sollte.

 
 
 
 

Weiter gings zum Schwefelsee Linow, der in tuerkis bis blauer Farbe schimmerte und stank wie tausend faule Eier. Den Eiergestank wurden wir auch bei den heissen Quellen nicht los. Ueberall blubberte der schwefelhaltige Schlamm aus der Erde und das Wasser brodelte, allerdings konnte es nicht allzu heiss sein, denn an einer Stelle schwammen Enten im Wasser.

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Busfahrt von Tomohon nach Manado war erstaunlich kurz mit 1,5 h. Manado ist eine recht grosse Stadt und es gibt hier nichts zu sehen, dennoch gibt es ein Highlight, was wir schon lange nicht mehr hatten, MC Donalds, das war unser Ziel und es war lecker.

Mit einem Boot fuhren wir weiter nach Bunaken, eine Insel noerdlich von Sulawesi, die hauptsaechlich fuer schnorcheln und tauchen bekannt ist, schwimmen kann man hier nicht gut, da es hauptsaechlich Mangroven gibt und keine schoenen Straende. Eigentlich wollten wir hier unseren Divemasterkurs machen aber nachdem wir die Insel abgelaufen sind und uns ueberall erkundigt haben, stellten wir fest, dass die Angebote sehr schlecht sind und viel zu teuer. Dann gehen wir eben nur zum Spass tauchen. Insgesamt hatten wir 4 Tauchgaenge, mehr konnten wir leider nicht machen, da wir beide eine Ohrenentzuendung bekamen und somit ist Salzwasser tabu. Auf den 4 Tauchgaengen haben wir dennoch einiges gesehen z.B. Adlerrochen, viele Schildkroeten, Pygmy Seepferdchen (die kleinsten Seepferdchen der Welt mit 13 mm, wenn sie ausgewachsen sind), Lobster, Shrimps, Scorpionblattfisch, Krokodilfische, eine Weichkorallenkrabbe (sieht exakt aus, wie die Koralle, daher extrem schwer zu finden und fotografieren), Blaupunktstachelrochen und vieles mehr, also ein super Tauchziel.
Hier eine Orang Utan Krabe
 Ein Putzer Shrimp
 Ein schlechtes Bild von einem Pygmy Seepferdchen (sauschwer zu fotografieren ohne Macrolinse!!)
 noch eine schicke Nacktschnecke
 
 Ein Blaupunktstachelrochen
 
 Ein schoener Porcupinefish (Stachelschweinfisch, gehoert zur Familie der Kugelfische)
 Auch hier ist ein Pygmy Seepferd versteckt
 
 
 Eine Weichkorallenkrabbe mit perfekter Tarnung
 
 
 zwei Hummer
 und zwei "Banded Boxer Shrimps"
 


Da unsere Ohren immer mehr schmerzten und die Medizin sich dem Ende neigte, mussten wir nach 1 Woche auf Bunaken zurueck nach Manado und fuhren ins Krankenhaus zum Ohrendoktor. Der Arzt sprach wenig Englisch und kam tatsaechlich zu dem Entschluss, dass wir eine Entzuendung am Ohr haben, wow, super Arzt. Wir kauften Medikamente fuer 50 Euro, wahnsinnige Preise fuer Medizin. Die naechsten Tage bestanden hauptsaechlich aus faulenzen und Tabletten essen.

Als unsere Ohren wieder schmerzfrei waren, entschieden wir erneut nach Bunaken zu fahren, da es in Lembeh, wo wir eigentlich tauchen wollten, einfach nur sauteuer ist. Wir fuhren also mit dem Boot nach Bunaken und verbrachten 4 Tage dort. Julian war einmal tagsueber tauchen, waehrend ich faulenzte und zusammen machten wir einen unglaublichen Nachttauchgang. Vom Strand aus schwammen wir mit unserem Diveguide zum Tauchspot, machten unsere Taschenlampen an und tauchten ab. Um uns herum leuchtete das Plankton, dass durch unsere Bewegungen umhergewirbelt wurde. Leider leider hatten wir bei diesem Tauchgang keine Kamera dabei, denn wir sahen viele unglaubliche Krabben, die sich mit Weich- und auch Hartkorallen geschmueckt haben, eine Seeschlange, wunderschoene und unzaehlige Schrimps und vieles mehr. Das Highlight war allerdings eine Schnecke, die ca. 15 cm gross war und mit ihrem Ruessel versuchte eine Seegurke zu vertilgen, die mindestens 30 cm gross war. Wir beobachteten das Geschehen eine Zeit lang und sahen gleich, das kann nicht funktionieren, nach mehreren Versuchen gab die Schnecke auf und liess die Beute fallen, wow was fuer ein Schauspiel. Nach unserer Rueckreise ans Festland, verbrachten wir noch eine Nacht in Manado. Wir fliegen am 11.07. von Manado nach Tarakan, was in Kalimantan (der indonesische Teil Borneo's)  liegt und von dort werden wir mit der Faehre nach Malaysia reisen, denn dort verbringen wir die naechsten 2-3 Monate auf der Insel Pom Pom und machen den Divemasterkurs, juhuuuuuuuuuuu :-)
(hier machen wir den Kurs: www.celebescuba.com)