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Sonntag, 2. September 2012

Zurueck in Malaysia, Ausbildung zum Divemaster

Es ist schon etwas laenger her als wir etwas von uns hoeren lasssen haben aber wir waren im Lernstress.
Wir haben Indonesien auf dem gleichen Weg verlassen wie wir es betreten haben und sind nun seit dem 16.07.12 auf der kleinen Insel Pom Pom, welche ca. 25 km vor der Kueste Sempornas liegt, um nun doch  den Kurs zum Divemaster zu machen. Wir machen das Ganze im Celebes Beach Resort, eines von zwei Resorts auf der kleinen Insel. Es ist das guenstigere Resort auf der Insel aber immernoch sehr teuer (wir wohnen kostenlos in einem Angestelltenzimmer und Essen ist auch inklusive).

Die Insel
 Das Haupthaus des Resorts
 Unser  ("Buero") Arbeitsplatz
 Die Sicht aus dem "Buero"
 
 
 Pausenraum
 Essenslieferung

Als Erstes mussten wir unseren Erstehilfekurs auffrischen und danach folgte der "Rescuediver" (Rettungstaucher) Kurs. Auch wenn ich  (Julian) in den letzten Monaten mein Englisch deutlich verbessert habe, sind die Tauchkurse in Englisch doch ziemlich hart fuer mich, da alles in einem Englisch geschrieben ist, wie es nicht mal Muttersprachler benutzen (zwei englische Angestellte haben uns mehrfach gesagt, dass so keine Sau redet und selbst unsere Kollegen zweimal ueberlegen mussten!). Als wir das alles hinter uns hatten gabs neue Buecher, natuerlich auch wieder auf Englisch. Und so verbrachten wir die letzten Wochen mit tauchen und lernen. Zwischendrin haben wir mal einen Waschtag eingelegt, da wir festgestellt haben, dass es in unserem Zimmer tagsueber nicht nur sauheiss und muffig ist, sondern auch all unsere Sachen angefangen haben kleine Haare zu bekommen, inklusive unserer grossen Rucksaecke :-(
 
Bis wir unseren Rescuediver fertig hatten, wurden wir noch als Gaeste angesehen aber seit wir DMT's (Divemaster Trainees) sind, muessen wir um 07:30 Uhr im "Tauchbereich" sein und diesen zusammen mit den anderen Divemastern putzen. Wenn das erledigt ist richten wir das Equipment fuer die Gaeste und beladen das Boot mit Tanks und dem gerichteten Equipment und bauen die komplette Ausruestung fuer die Gaeste zusammen (ausser fuer Schueler, die muessen das selbst machen).
Danach gibts Fruehstueck und dann geht's gegen 08:30 Uhr los zu den ersten zwei Tauchgaengen zu einer der Inseln, die uns umgeben. Gegen 12:30 Uhr sind wir zurueck auf Pom Pom und dann ist auch Mittagszeit. Der naechste Tauchgang findet 16 Uhr statt und es geht dann zu einem Tauchspot um Pom Pom, wenn wir den dritten Tauchgang des Tages erledigt haben, dann wird mit salzhaltigem Wasser geduscht (es gibt hier kein 100%iges Suesswasser auf der Insel) und 18:30 Uhr ist Dinnertime. Wenn wir nach dem Essen noch tauchwuetig sind, dann legen wir auch einen Nachttauchgang ein, die sind meistens interessanter als Tauchgaenge tagsueber.

 Hier ein paar Bilder von unserem (Aussendienst) Arbeitspaeltzen
 

 Mittagspause
 
 
 Und weiter gehts an die "Arbeit" :-) (Hier unsere Kollegen (von links) Mat, Zainal und Peter)
 Kapitaen Jess...

Wir waren also in der letzten Zeit ganz viel tauchen, mittlerweile haben wir ueber 150 Tauchgaenge und sind noch 1 Monat hier, es kommen also noch welche dazu :-). Das Essen im Resort ist sehr lecker, meistens zumindest, es gibt oft Kartoffeln, Pommes, Krautsalat, Maissuppe, Huhn mit lecker Sosse und einmal pro Woche wird gegrillt. Dennoch sind wir schon zwei mal ans Festland gefahren, weil wir erstens Geld brauchten und zweitens Schokolade (kaum zu glauben aber in Tawau gibts Kinderriegel), Milch, Kaese, Cola und andere ungesunde Nahrungsmittel und ein zweiter Tauchcomputer stand auch auf der Shoppingliste. Das Geldabheben war allerding nicht so einfach und dauerte 4 Stunden. Da der Fastenmonat "Ramadan" vorbei ist, wurde das Fest "Hari Raya" gefeiert, das ist wohl so, wie Weihnachten bei uns. Also gehen alle Leute einkaufen wie verrueckt und ueberfuellen die Geschaefte und dazu brauchen sie Geld und leeren die Geldautomaten. Als wir also am Festland in Semporna ankamen, stellten wir fest, dass es mind. 1 Stunde dauern wird, bis der Geldautomat fuer uns in Sichtnaehe ist. Wir standen unmittelbar vor der Bank aber vor uns noch ca. 100 andere Leute, die das gleiche Ziel hatten. Die Sonne kannte keine Gnade und brannte uns im Nacken, als wir nach ewigem Warten endlich den ATM (Geldautomat) sehen konnten, kam die Meldung der Bank, dass das Geld alle ist und die ATMs erst wieder befuellt werden muessen. "Na toll" also machten wir uns auf den Weg zu einer anderen Bank aber es war das gleiche Drama, kein Geld mehr und es wird erst am Nachmittag aufgefuellt, das heisst erst in ca. 6 h, denn wir waren morgens 7 Uhr dort. Nach 4stuendigem von Bank zu Bank laufen und nach aufgefuellten Automaten checken, hatten wir endlich Glueck und konnten Geld abheben und somit shoppen gehen. Ein Arztbesuch stand auch noch an, denn wir brauchten eine schriftliche Bestaetigung, dass wir fit fuer den Divemasterkurs sind. Letzendlich war es ein sehr anstrengender Tag am Festland und wir waren froh, dass wir am Abend wieder auf der ruhigen Insel waren.
Der "Steg" des anderen Resorts

Vor ein paar Tagen haben wir die theoretische Pruefung des DM Kurses mit 100 % bestanden, wir mussten allerdings auch viel dafuer streben. Nun muessen wir noch einige Workshops machen und andere Uebungen, damit wir uns Divemaster nennen duerfen aber lange wird es nicht mehr dauern.

 Insel Rundgang (ca. 30 min)
 
 

Mittlerweile haben wir eigene Wetsuits, lange 3mm dicke Wetsuits, denn mit den kurzen wird es auf die Dauer auch bei 28-30 Grad Wassertemperatur ziemlich frisch und es froestelt uns. Bei der Gelegenheit kauften wir auch 2 Taschenlampen fuer Nachttauchgaenge, man kann zwar auch welche ausleihen aber die sind Mist. Viele eigenartige Kreaturen, die sich tagsueber verstecken, kann man nachts betrachten und andere Fische, die tagsueber umherschwimmen liegen in der Dunkelheit in Felsspalten und schlafen.

 Mataking Island (bei Flut sind es zwei Inseln bei Ebbe ist es eine)
 

Seit unserer Ankunft auf Pom Pom hatten wir schon dreimal das Glueck bei der Entlassung von Babyschildkroeten ins Meer zugucken zu duerfen. Auf der Insel gibt es Freiwillige, die sich um die Schildkroteneier kuemmern, dass heisst, sie gehen zweimal pro Nacht um die Insel und gucken nach Schildkroeten, die Eier legen, um diese Eier dann einzusammeln und in einen Brutkasten (ein geschuetzter Sandkasten in diesem Fall) zu bringen, damit die Eier nicht von den Seezigeunern geklaut und zum Essen verkauft werden, das kam schon vor :-(. Die Turtle hatchery (Schildkroetenbrutstation) ist in dem anderen Resort auf Pom Pom, wo die Eier ueberwacht werden, wenn die kleinen Schildis schluepfen, dann werden wir informiert und koennen Zeugen werden, wie die kleinen Reptilien in die Freiheit krabbeln.

 Auf in die grosse, weite Welt
 
 
 

Man sollte annehmen, dass das Leben auf so einer kleinen Insel sicher ist, im Sinne von, man kann auch mal das Zimmerfenster offen lassen, wenn man nicht im Zimmer ist, denn es wird wirklich unglaublich heiss und stickig aber so ist es nicht. Da es hier so viele Seezigeuner gibt, ist das fuer die ein gefundenes Fressen, Touris auf den Inseln haben meistens Geld und Computer oder andere technische Geraete. Es ist also schnelles Geld was zu klauen und dann woanders zu verkaufen. So kam es schon vor, dass sogar der Bootsmann waehrend wir tauchen und andere Gaeste schnorcheln waren, deren Tasche auf dem Boot durchsucht hat und sich am Geld bedient hat. Die Gaeste haben es gesehen und sich beim Management beschwert allerdings ohne Erfolg, also das Geld haben sie zurueckbekommen aber der Bootsmann arbeitet noch immer hier, denn es gibt keinen Ersatz. Der Knaller war jedoch, als von den Freiwilligen auf der Insel ein Boot geklaut wurde, keiner weiss, wer es war, denn es geschah mitten in der Nacht aber es ist natuerlich sehr aergerlich und unglaublich, dass die vor nichts zurueckschrecken. Vermutlich sind es Leute von den Phillipinen, denn diese sind nur 3 h per Boot entfernt und die meisten Zigeuner kommen von dort. Wir haben vorgesort und all unsere Wertsachen im Schliessfach gelagert und die Fenster bleiben tagsueber zu. Unglaublich aber wahr, im Paradies wird geklaut.

Die Naehe zu den Philipinen hat aber auch seine Vorteile! Da Alkohol in Malaysia sehr teuer ist, gibt es viele Piraten und Schmuggler, die aus den Philipinen illegal Rum einschmuggeln, den man dann auf einer kleinen, geheimen Insel billig kaufen kann :-) Der Schmuggler ist alt und runzelig und anstelle eines Papagein hat er einen netten, zotteligen Hund :-) Der Rum kommt aber leider nicht in einem Holzfass, sondern in Glasflaschen dafuer ist der Kater am naechsten Morgen um so gravierender...

Am 29.08 hatten wir dann unser letztes Szenario. Das Deepdiveszenario war kein Problem, da wir zuvor schon sehr viel tiefe Tauchgaenge gemacht hatten und es machte viel Spass. Am Ende sahen wir noch als kroenenden Abschluss auf ca.30 m drei grosse Adlerrochen.
Nun hatten wir alles absolviert was es zu absolvieren gab und mussten nur noch die letzten Papiere von Peter, unserem daenischen Tauchlehrer, unterschreiben lassen.
Und nun sind wir offizielle PADI (Tauchorganisation) Divemaster :-)

 Das Tauchteam (ausser Peter, der macht das Foto)
Sechs bekloppte vor unserem "Discover SCUBA Diving - Szenario". Jess und ich mussten mit je zwei, sich total dummstellenden Kollegen ein Schnuppertauchen machen. Der absolute Horroooorrr!!! Kein Mensch macht so en Scheiss wie die, Stress pur...
 Party...
 ... mit jeder Menge (geschmuggelten) Rum
 

Das macht das Leben hier aber nicht einfacher, denn wir muessen trotzdem noch jeden Morgen das Boot beladen und uns um das Wohl unsere Taucher kuemmern (wobei im Grossen und Ganzen viel Spass macht)
Wir hatten beide recht Glueck mit unseren ersten zu fuehrenden Gaesten, denn Jess hatte ein italienisches Paar und ich einen Australier. Meiner war selber auch Divemaster, die italienische Frau Alesia war Tauchlehrer und ihr Mann Marco hat sogar noch zusaetzlich zu seinem "normal" Tauchlehererschein einen Lehrerschein fuer technisches Tauchen bis 100 m tief! Am Anfang waren wir etwas eingeschuechtert aber letztenendes waren es die besten "ersten Kunden" die man haben kann :-)