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Donnerstag, 24. Mai 2012

Indonesien, das Land der grossen Distanzen

Nachdem wir vom Tauchen zurueck in Semporna waren, erkundigten wir uns am Abend nach Bustickets in den Grenzort Tawau. Der 1. Bus faehrt um 07:30 Uhr, danach 09:30 Uhr und weitere spaeter am Nachmittag. Im Laufe des Abends entschieden wir uns etwas auszuschlafen und den 09:30 Uhr Bus zu nehmen. Wir watschelten somit am naechsten Morgen mit unserem Gepaeck zu der 15 Minuten entfernten Busstation und freuten uns dank der fast unertraeglichen Hitze auf einen schoen klimatisierten Bus :-)
Am Ticketschalter teilte uns dann die gute Frau (die mir gestern Abend zweimal bestaetigt hatte, dass ein 09:30 Uhr Bus faehrt!!) mit, dass heute kein 09:30 Uhr Bus faehrt!! ARRR!!! Wir fragten nach dem Grund: "heute sind Ferien" ?!?! Naja es bringt ja doch nix zu meckern, also wieder zurueck in die Stadt laufen und dort in einem Cafe auf den 13:30 Uhr Bus warten. Dieser fuhr tatsaechlich und somit waren wir rund 3,5 h spaeter im Gernzort Tawau. Hier fanden wir eine guenstige Bleibe aber leider war es nun schon zu spaet um zum indonesischen Konsulat zu fahren, um ein Visum zu beantragen. Am naechten Morgen sind wir zum Konsul gefahren aber, wie wir eigentlich schon vermutet hatten ist das Konsul am Samstag geschlossen, einen Versuch war's wert. Zumindest erfuhren wir vom Wachmann, dass wir mit unseren kurzen Hosen und FlipFlops eh nicht ins Gebaeude duerfen und wir am Montag ordentlich gekleidet kommen sollen. In langer Hose, Turnschuhen und T-Shirt standen wir am Montag um 09 Uhr im Konsulat und beantragten endlich unser 60-Tages Visum. Da wir nicht genuegend Geld dabei hatten, fuhren wir nocheinmal zurueck in die Stadt, hoben Geld ab und erkundigten uns bzgl. der Faehre nach Tarakan in Indonesien, der einzige Weg dorthin, da es keine Strassen gibt. Am Faehrterminal erfuhren wir, dass nicht wie es im Lonely Planet (Reisefuehrer) vermertkt ist, taeglich mehrere Faehren uebersetzen, sondern nur alle 2 Tage eine Faehre :-( Na super also nochmal zwei Naechte in diesem Ort verweilen :-(
Am Mittwoch war es dann endlich (!!) soweit. Wir kauften frueh unsere Tickets (die auch noch doppelt so teuer waren, wie es der Lonely Planet steht) und hatten noch ganze 0,20 RM (4 RM ~ 1 Euro) in der Tasche und bekamen an der Faehre einen Schreck, denn es wurden 5 RM pro Person Hafengebuehr verlangt. Wir erklaerten dem Herren unsere Lage und er liess uns zum Glueck kostenlos passieren. Die Fahre wurde mit allen moeglichen Waren beladen und um 12:45 Uhr gings endlich mit 45 Minuten Verspaetung los Richtung Indonesien. Allerdings nur knapp 15 Minuten, denn der Zoll zog unser Boot raus und startete eine 90 minuetige Fleischrazzia, bei der sehr viel Kisten mit Huhn beschlagnahmt wurden. Mit ueber 2 Stunden Verspaetung schipperten wir weiter und gegen 18 Uhr waren wir in Tarakan. Unser Glueck kam auch hier nicht in die Spruenge, denn in Tarakan war ein Festival und saemtliche Hotels waren voll. Wir haetten uns ein Zimmer fuer $ 50 nehmen koennen aber entschieden uns eine Nacht am Faehrterminal zu schlafen, von dem wir morgen weiter nach Tanjung Selor fahren koennen, um von dort einen Bus weiter Richtung Sueden zu nehmen, von dem uns ein Einheimischer erzaehlt hatte. Jess konnte einigermassen gut auf der Bank schlafen, ich hab kein Auge zu bekommen. Mit einer uebervollen Minifaehre gings um 07:30 Uhr weiter nach Tanjung Selor. Hier gabs leider keinen Bus, wie erwartet, dafuer konnte man sich eine Art Sammeltaxi nehmen. Noch eingequetschter als auf der Faehre raste uns der etwas uebermuetige, extrem coole Fahrer nach Berau, von wo aus es einen Bus Richtung Sueden geben soll. Es kam wie's kommen musste und es gab wiedermal keinen Bus :-( Was nun? Wieder mit einem Privatauto weiterfahren oder erstmal eine Nacht hier bleiben und dann mit klarem Kopf entscheiden? Wir entschieden uns fuer letzteres und suchten uns ein nettes Hotel (zwar etwas teuer aber grosse Auswahl hatten wir nicht). Wir blieben letztendlich 2 Naechte in dem kleinen verschlafenen Ort Berau, in dem kaum jemand Englisch sprach aber wir haben es trotzdem hinbekommen uns ein Flugticket nach Balikpapan und ein weiteres nach Jakarta zu buchen. Der Flieger kostet "nur" (fuer uns ist das viel) 10 Euro mehr als das Sammeltaxi aber dafuer ist man in 1 Stunde am Ziel und sitzt nicht 24 h im Auto! Ganz abgesehen von dem Weiterflug nach Jakarta, die Alternative zum 2 h Flug hierfuer waere eine 3 Tage dauernde Faehrfahrt!

von Hand bzw. Fuss betriebene Kinderattraktionen in Berau
 
 Der beste Essensstand in der Stadt
 und hier die Konkurrenz
 
 Eine weitere Kinderattraktion
  Das passende Video zum Kindervergnuegen

In Jakarta angekommen, suchten wir uns ein guenstiges Gasthaus und erkundeten die Gegend. Die naechsten Tage haben wir uns eine kleine Shoppingcentertour in der 35 Millionen (!!) Metropole gegoennt aber nichts gekauft, ausser Essen bei MC Donalds. Es gibt z.B. ein super teures Einkaufszentrum mit einer 42 m langen Rutsche, man kann  fuer 8 Euro einmal rutschen. Wir besuchten ein Elektronik Einkaufzentrum von unglaublich gigantischen Ausmassen! 7 Stockwerke, jedes gut zwei Fussballfelder gross und alle voll mit Elektronikgeschaeften (alleine auf den ersten drei Ebenen haben wir 34 Kameralaeden gezaehlt!).

Ein verdientes Festmahl nach dem Shoppingwahn

Die naechsten Tage hiess es dann planen, planen und nochmal planen, denn am 24.05 kommen Anette, Anna und Enrico zu Besuch und mit denen geht es dann auf die "Insel" (473.481 km²  und somit die sechst groesste Insel der Welt, zum Vergleich, Deutschland ist ca. 357.000 km²) Sumatra. Fortsetzung folgt im naechsten Blog. Bis dahin viele sonnige Gruesse :-)

Dienstag, 15. Mai 2012

Auf nach Sipadan, einer der besten Tauchplaetze der Welt


Nach den vielen schoenen Erlebnissen an meinem (Julian)  Geburtstag ging es am 07. Mai weiter nach Semporna. Semprona ist ein dreckiges und stinkendes Staedtchen aber auc h das Tor zum „Top 5“ Tauchplatz Sipadan, von dem sogar Jacques Cousteau 1989 sagte, dass er so eine Unterwasserwelt seit 45 Jahren nicht mehr gesehen hatte!
Da es in Semporna nichts zu tun gibt, verbrachten wir unsere Zeit hauptsaechlich mit lesen und faulenzen.
Am Morgen des 09. Mai war es dann soweit und wir fuhren mit einem kleinen, schnellen Boot auf die Insel Mabul, wo auch die Tauchbasis und unsere Unterkunft ist. Als wir ankamen, bekamen wir ein Zimmerupgrade, da die guenstigsten Zimmer, was wir gebucht hatten, alle belegt waren :-).

 
 
Nach einem leckeren Fruehstueck gings zur ersten Divesite, dem „Kapalai Housereef“. Wir freuten uns schon sehr darauf, da wir von Peter und Ingrid (Freunde von Koh Tao), die hier vor ca. einer Woche tauchen waren, nur Gutes gehoert hatten. Wir wurden jedoch enttaeuscht,  da wir leider andere Tauchplaetze anfuhren als die beiden, weil  unsere „Tauchfuehrerin“ ihre Lizenz erst seit ein paar Tagen hatte und sich das mit uns nicht zutraute :-( Naja jeder faengt ja bekanntlich klein an.
Am Kapalai Housereef  wurde fuer die Unterwasserwelt eine Art Park angelegt, mit versunkenen Holzhuetten und Booten, auf denen sich Korallen ansiedeln sollen, da es sonst nur Sand gibt. Es gab viele Feuerfische, Schnecken, Anglerfische, eine riesen Muraene und viele andere Fische zu sehen.  Es war ein guter Tauchgang, was die Fischwelt anging aber  leider kaum Korallen.

 
 
 Suchbild: finde die Anglerfische (Frogfish)
 
 riesen Muraene, der Kopf hatte Ausmasse eines grossen Hundekopfs
 

Es ging zurueck zum Resort, wo es ein sehr leckeres Mittagessen gab und im Anschluss gings zum zweiten Tauchgang am „Artifcial Reef“. Auch hier war wieder eine Art Unterwasserpark aufgebaut aber dafuer gabs viele Fische. Neben der grossen Anzahl an Anglerfischen gabs auch wieder viele Feuerfische, einen „kleinen“ Schwarm Jackfische und einen riesigen/gigantischen Potato Grouper (Kartoffelbarsch). Zudem noch ein paar Pipefishes ( Seenadel) und einen  „Bended Boxershrimp“, klingt komisch, ist aber so.

 Ein kleiner Frogfish
 Der riesen Potato Grouper (auch wenn's nicht so aussieht, er war ca. 1,5 m gross!)
 
 Ein einzelner Barakuda
 Einer der vielen Seenadeln (Pipefish)

Nach einer weiteren Oberflaechenpause fuhren wir  zum dritten und letzten Tauchplatz an diesem Tag, namens  „Paradise One“ oder „Awas“. Allerdings war der viele Muell am Meeresboden alles andere als paradisisch. Eigentlich war es bis auf die starke Stroemung, wie bei den ersten beiden Tauchplaetzen, jedoch gab es hier ein Highlight :-) .
Die Tauchfuehrerin machte das Zeichen fuer Schildkroete, wir blickten uns alle um aber sahen nichts. Ein altes versunkenes Boot, eine Schubkarre, zwei grosse Steine. Oh, die grossen Steine bewegen sich ja... es waren zwei gigantische (gute 2 m) Green Turtles, die wir dank ihrer Groesse alle erstmal fuer Steine hielten! Kurz danach begegneten wir noch mehreren Karett Schildkroeten, die aber nicht ganz so gross waren.

 
 Was man solles findet...
 
 eine schoene Nackschnecke

Am Abend  liefen wir nach einem lecker Abendessen quer ueber die Insel  zur  „Scuba-Junkie“ Tauchschule, wo heute 6 Divemaster Trainees (Divemaster Auszubildende) ihre Ausbildung abgeschlossen hatten und nur noch den „Schnorcheltest“ bestehen mussten, der eben an diesem Abend stattfand.
Die Kandidaten bekamen eine Tauchermaske mit zugeklebten Glaesern aufgestez, wurden auf einem Drehstuhl 10 mal um die eigene Achse gedreht und mussten dann einen Hindernisparkur ablaufen. Zwischendurch mussten sie  immer wieder mal einen Kurzen trinken, den „Butterfly“ Tanz auffuehren und zurueck zu ihrem Drehstuhl gelangen, wo sie letzendlich durch den Schnorchel  ½ l Wiskhy Cola und 2 Dosen Bier eingefloesst bekamen. Auch die, die den letzten Teil nicht geschafft hatten bzw. danach zur Magenentleerung auf’s  Klo verschwanden, bekamen danach ihre Zertifizierung (die sie natuerlich auch ohne den Schnorcheltest bekommen haetten).

Danach liefen wir zurueck, denn morgen gehts nach Sipadan!! :-)
Da das Fruehstueck zu spaet serviert wurde und wir dann auch noch auf Benzin vom Festland warten mussten, kamen wir erst gegen 10 Uhr (anstatt  9 Uhr) auf Sipadan an.
Auf der kleinen Insel war bis 2004 ein kleines Resort, das aber fuer den Naturschutz geschlossen wurde (man kann‘s kaum glauben, in einem Land, das eigene Regenwaelder zu ueber 90% abgeholzt hat und es immernoch tut). Nun ist lediglich ein kleine Militaer- und Polizeiposten auf der Insel,  zur Kontrolle der Genehmigungen, denn es duerfen nur 120 Taucher pro Tag hier her (wir haben uns unsere Genehmigung bereits Anfang April geholt und der naechste freie Termin war eben der heutige 10. Mai!).

 blauer Himmel, Dschungel und kristallklares Wasser, das ist Sipadan
 

Nachdem wir uns alle in das Registrationsbuch eingetragen hatten gings los. Als erstes waren wir beim „Mid Reef“, dann beim „Baracuda Point“ und als letztes im „Hanging Garden“
Wir haben mehr als 60 (!!!) Schildkroeten gesehen und an die 20 Haie. Aber was sollen wir viel darueber schreiben? Schaut euch lieber die Bilder und Videos (diese musste ich von der Qualitaet sehr runterschrauben, da ich sonst Jahre damit verbracht haette sie mit der langsamen Internetverbindung hochzulanden, aber es reicht denk ich fuer einen schoenen Eindruck) an die eine „Mittaucherin“ gemacht hat, viel Spass :-)


 in mitten eines Jackfischschwarm


Ein kleiner Rundumblick


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Was man hier nicht sehen kann, ist dass unter uns eine wunderschoene Schildkroete lag, die perfekt vom Sonnenlicht angestrahlt wurde. Das waere ein super Bild gewesen aber die Fotografin hat sie einfach nicht gesehen :-(