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Freitag, 9. März 2012

Sabai Dii welcome to Laos

Der Bus nach Muang Khua kam 5:30 Uhr, wir waren schon eine halbe Stunde frueher an der Busstation, da wir aus dem Internet wussten, dass die Busse sehr voll werden und die Sitzplaetze meistens nicht ausreichen. Als der Bus da war, teilten wir uns auf, Julian gab das Gepaeck ab und ich ging in den Bus, um Plaetze zu besetzen. Als ich den Bus betrat, waren bereits alle Plaetze belegt. Ich fragte mich, wie das moeglich sei, denn es waren noch viele Leute draussen und ich habe mich durchgequetscht. Die flinken Vietnamesen haben fast alle Plaetze fuer sich beansprucht, wahrscheinlich sind die durch die Fenster eingestiegen. Nachdem auch dieser Bus randvoll war, Julian und ich sassen auf Reissaecken und alle anderen, die keinen Platz gefunden haben, liessen sich irgendwo nieder. Es war sehr eng und trotzdem waren wir nicht schlecht gelaunt, denn wir hatten eine lustige Gruppe von Touris in den hinteren Reihen, bei unseren VIP-Reissackplaetzen. Insgesamt verfuegte der Bus ueber 22 Sitze, an Bord waren aber ueber 45 Personen + Fracht (Reissaecke etc. die nicht aufs Dach gehieft werden konnten)


Nach 2 h Fahrt waren wir an der vietnamesischen Grenze, befreiten uns aus den Reissaecken und liessen unsere Paesse stempeln. Nachdem das erledigt war, puzzelten wir uns wieder zurueck in Position, um 6 km weiter zur laotischen Grenze zu fahren. Dort dauerte der Aufenthalt etwas laenger. Zuerst wurde Fieber gemessen, damit wir bloss keine Vogelgrippe einschleppen, ob das Laserfiebertermometer funktionierte, werden wir wohl nie erfahren aber somit kann uns zumindest $ 1 fuers Fiebermessen abgerechnet werden. Wir gaben unsere Paesse ab und warteten ca. 2 h, zahlten $ 32 fuer Visum und Sonstiges, dann ging es wieder weiter.
Eine laotische Strasse, hier werden die Fluesse nicht umgeleitet sondern man faehrt einfach durch!

Gegen 14 Uhr erreichten wir unser Ziel Muang Khua, allerdings waren wir auf der anderen Seite vom Fluss und da es nur eine Faehre gibt, sind wir auf diese angewiesen. Die Ueberfahrt dauert 2 Minuten und kostet eigentlich 2.000 kip ( $ 1 ~ 8.000 kip). Ein Amerikaner aus dem Bus zahlte allerdings nur 1.000 kip (wie wir spaeter erfuhren) und als die Faehre ihn und andere uebergesetzt hatte, wurden wir dafuer bestraft und mussten pro Person 5.000 kip zahlen, was soll man machen, ist halt doch ueberall das Gleiche.


Wir fanden ein kleines Gasthaus wofuer wir $ 4 zahlten, so sah es allerdings auch aus, naja fuer eine Nacht wirds reichen. In den naechsten Ort Muang Ngoi Nua kommt man nur mit dem Boot, da es keine Strassen gibt, wir schlossen uns mit Anna (aus Deutschland), Martin (aus der Schweiz), Dee und Erik (aus Amerika) zusammen, die auch im Bus waren und machten uns auf die Suche nach einem Boot. Wir fanden heraus, dass ein Boot 1.000.000 kip kostet und entschieden, dass wir morgen zum Bootshaus gehen, welches heute bereits geschlossen hat.

Am naechsten Morgen waren wir 9:00 Uhr am Bootshaus, bzw Huette, pro Person kostet die Fahrt 100.000 kip mit einem langsamen Boot, naja immerhin besser als gar kein Boot. Wir hatten allerdings sehr viel Glueck, da wir 6 Personen waren und das langsame Boot bereits voll war, wurden wir in ein Speedboot verfrachtet, ohne Aufpreis zahlen zu muessen, juhuu. Anstatt von 5 h, fuer das langsame Boot, waren wir in nur 2 h am Ziel, wow, was fuer eine Fahrt, Adrenalin pur, es fuehlte sich an, wie in einer Achterbahn ohne Looping :-). Der Bootsfuehrer bretterte durch den Fluss, durch die Stromschnellen durch, zum Glueck sind wir nicht umgekippt, eine Wahnsinnsfahrt!



Das kleine Doerfchen Muang Ngoi Nua macht einen sehr gemuetlichen Eindruck, es gibt keine Strasse, nur einen Weg, der durch den Ort fuehrt. Zum Glueck mangelt es nicht an Gasthaeusern.


Wir sind alle zusammen in das gleiche Gasthaus eingezogen und haben es somit belegt, denn es hat nur 3 Zimmer und fuer 30.000 kip pro Zimmer, kann man nicht meckern. Nachdem wir unser uebliches Chaos im Zimmer verbreitet haben, sind wir mit Anna losgezogen, um Waesche zu waschen... im Fluss. Es war wohl die Stelle, an der saemtliche Dorfbewohner waschen, denn schon bald hatten wir Gesellschaft. Nach getaner Arbeit gingen wir zurueck, um die Waesche aufzuhaengen, haben uns umgezogen und genehmigten uns eine Abkuehlung im Fluss.
Das Essen hier besteht aus Buffets, man zahlt 20.000 kip pro Person und kann essen was und wieviel man will, Tee ist auch inklusive. Da unser Hauptnahrungsmittel in den letzten 4 Wochen fast nur Nudelsuppe war, haben wir ordentlich zugeschlagen, bis der Bauch wehtat. Zum Abschluss des Abends haben wir uns allesamt mit anderen Backpackern auf die Treppe zum Fluss gesetzt und unsere Reiseerfahrungen ausgetauscht.

Fuer den Folgetag stand eine Hoehlenerkundung und Tubing (auf einem Reifenschlauch durch den Fluss schippern) auf dem Plan. Nach einem ausgiebigen Fruehstuecksbuffet (gleiches Prinzip wie am Abend) machten wir uns auf dem Weg, um Tubes auszuleihen. Wir sind mit den Tubes einen Trampelpfad durch den Busch entlang bis zur Hoehle gelaufen und haben die Reifen abgestellt, um den Weg zur Hoehle "Phanoy Cave" und zum Aussichtspunkt zu erklimmen, gegen Eintritt von 10.000 kip versteht sich. Es war ein ziemlich anstrengender Aufstieg, dieser wurde allerdings mit einer schoenen Aussicht ueber den Fluss und das Dort belohnt, als wir oben ankamen.


Auf dem Rueckweg vom Aussichtspunkt haben wir die Hoehle erkundet, in der sich die Menschen waehrend des Krieges versteckten, hier sind noch alte Kalaschnikowmagazine zu finden und andere Waffenteile. Die Hoehle ist ziemlich gross und wir gingen bis zum Ende, dort waren viele kleine Buddhafiguren aufgestellt. Nachdem wir den Berg wieder runtergeklettert sind, haben wir unsere Reifen genommen und sind weiter flussaufwaerts marschiert, um uns eine geeignete Stelle zu suchen, an der wir mit dem Tubing anfangen koennen. Wir haben eine Stromschnelle erwischt, dort war es kurzzeitig etwas schneller aber ansonsten war es ein gemuetliches dahintreiben.

 
 
 
 

Als wir vor unserem Dorf angekommen sind, stiegen wir aus den Tubes aus und liefen an Land. Am Abend hat die russische Zirkuszigeunerin Olga eine Feuershow am Strand gegeben und wir sassen am Lagerfeuer, ein schoener Abschluss des Tages.


 Morgen wollen wir in ein nahegelegenes Dorf wandern, um die Umgebung hier naeher kennenzulernen.

Es war mal wieder ein sehr gefraessiges Fruehstueck, immerhin muss es lange satt halten ;-) Dann machten wir uns auf den Weg zum Dorf. Natuerlich auch nur gegen Gebuehr von 10.000 kip. Zuerst sind wir in eine Hoehle gegangen, leider hatte niemand von uns Licht dabei, daher konnten wir nicht so weit reingehen. Schade, denn ein kleiner Bach verlaeuft durch die Hoehle, waere sicherlich schoen gewesen.


 

Wir gingen weiter Richtung Dorf, bis wir 2 Schilder sahen, eines Richtung Wasserfall und das andere Richtung Dorf, wir beschlossen zuerst zum Wasserfall zu laufen und danach zum Dorf. Leider konnten wir den Wasserfall nicht finden, denn der Weg dorthin wurde immer dichter, also wechselten wir und liefen durch die Reisfelder, allerdings waren keine Anzeichen von einem Wasserfall in Sicht, also gingen wir zurueck und liefen zum Dorf.

 

Der Weg war sehr staubig und es war superheiss und schwuel, nach gefuehlten 10 km, es waren allerdings nur 5 km, waren wir im Dorf angekommen. In diesem Dorf gab es nur Holz- und Bambushuetten, aber jedes 3. Haus hatte eine Satellitenschuessel, was fuer ein Luxus.

 Eine von unzaehligen Bomben, die wir bis jetzt gesehen haben, aber die Bevoelkerung nutzt das alte Metall wie hier z.B. als Bank

Nach einer Mittagspause haben wir den Rueckweg angetreten, um uns abends wieder am Buffet vollzufressen. Diesesmal ist uns das Buffet allerdings nicht so gut bekommen, denn ich hatte Magenprobleme und Julian hat waehrend der Nacht seinen Magen mehrmals entleert. Wenn es Julian morgen besser geht, dann fahren wir mit dem Boot weiter nach Nong Khiaw.

Wir haben uns entschieden das Fruehstueck fuer heute ausfallen zu lassen, unseren Maegen zuliebe. Wir sind 9:30 Uhr zum Boot gegangen, was zum Glueck mal wieder voll war, somit haben wir ein VIP Boot bekommen, kein Speedboot aber ein langsames Boot mit Autositzen, perfekt. Die Bootsfahrt dauerte diesmal nur 1 h, dann waren wir in Nong Khiaw. Auf den ersten Eindruck nicht so symphatisch wie Muang Ngoi Neua, vielleicht liegt es daran, dass es hier eine Strasse gibt und Autos. Wir haben uns direkt auf die Suche nach einem Gasthaus gemacht und mussten feststellen, dass es hier schon etwas teurer ist. Am Nachmittag haben wir den Ort erkundet und wir waren uns einig, dass wir morgen weiter fahren nach Luang Prabang, da es hier nicht viel zu sehen gibt. Am Abend sind wir in ein gemuetliches Restaurant gegangen, wo Julian seinem Magen einen Burger mit Pommes goennte, was er auch gut vertragen hat. Morgen machen wir uns auf die Suche nach der Busstation, die ausserhalb des Ortes zu sein scheint.

 Auch hier wieder eine kreative Art die alten Kriegsmittel zu verwenden

Wir sind rechtzeitig aufgestanden, damit wir mit dem Bus 10:30 Uhr fahren koennen. Die Busstation soll ca. 1-2 km von unserem Gasthaus entfernt sein. Wir haben rausgefunden, dass man Mopeds mieten kann, die einen dann zur Busstation fahren. 9:50 Uhr fragten wir nach Mopeds fuer 3 Personen, denn Anna wollte auch mit uns mit nach Luang Prabang, die Dame sagte, wir sollen kurz warten. Nach 10 min fragten wir nach und nun hiess es, dass es heute keinen Transport gibt, na toll. Es war mittlerweile 10 Uhr und, wenn wir rechtzeitig da sein wollen, dann muessen wir jetzt los. Also sind wir gelaufen, in der Hoffnung, dass wir die Busstation finden und das auch noch vor 10:30 Uhr. Am Ende des Dorfes angekommen, konnten wir die Busstation sehen. Die Tickets mussten wir selber ausfuellen, dann durften wir einsteigen. Allerdings war es kein Bus, sondern eine Art Pick-up mit 2 seitlichen Sitzbaenken auf der Ladeflaeche und einem Dach, auf dem unser Gepaeck verstaut wurde.
Zwei Bilder aus dem "Bus"
 

Es war eine anstrengende, unbequeme Fahrt. Nach 3 h sind wir in Luang Prabang angekommen und nahmen ein Tuk Tuk in das Zentrum. Hier gestaltete sich die Gasthaussuche als sehr schwer, denn entweder sie sind voll oder sauteuer. Julian und Anna fanden ein 3-Bettzimmer, was erschwinglich ist fuer unser Budget. Wir haben einige bekannte Gesichter wiedergetroffen und sind abends zum Buffetnachtmarkt gegangen.

Wir haben beschlossen, den naechsten Tag etwas fauler zu sein und abzuwarten, bis Eric und Dee (die Amerikaner) ankamen, wir trafen sie im Ort und fanden ein Gasthaus fuer die beiden. Julian und ich beschlossen Luang Prabang ein bisschen zu erkunden und so liefen wir los. Wir kamen an vielen Tempeln vorbei und gingen auch rein, solange es kostenlos war.

 

Als wir am Fluss entlang liefen, sahen wir eine Bambusbruecke. Sieht interessant aus, was wohl auf der anderen Seite ist? Um die andere Seite zu erkunden, mussten wir erstmal bezahlen, um die Bruecke ueberqueren zu duerfen.


Uns erwartete das "weaving village", dort werden saemtliche Schals, Roecke, Taschen und Zeugs gewebt sowie Papier hergestellt, um es auf dem Nachtmarkt in Luang Prabang fuer den doppelten Preis zu verkaufen, wir kauften allerdings nichts, auch wenn es hier guenstiger war als auf dem Markt.


Am Abend wollten wir in eine Bar gehen, von der jeder schwaermt, als wir ankamen, durften wir allerdings nur 10 min bleiben, da wir recht spaet dran waren und hier alles um 23 Uhr schliesst :-( Wir beschlossen, dass wir morgen zu einem Wasserfall wollen, der wohl der schoenste ueberhaupt sein soll, wir werden sehen, ob es stimmt.

Nach einer unruhigen Nacht, da einige Leute vor dem Gasthaus bis 4 Uhr morgens feiern mussten, holten wir uns ein leckeres Baguette zum Fruehstueck und dann ging es mit dem Tuk Tuk zum 32 km entfernten Kuang Si Wasserfall. Die Fahrt war sehr staubig, da zur Zeit Trockenzeit ist und somit sind die Strassen total staubig und das brennt in den Augen. Als wir ankamen, mussten wir selbstverstaendlich Eintritt zahlen und dann durften wir in den Nationalpark. Wir kamen an einem Baerengehege vorbei, die Baeren wurden gerettet und leben jetzt im Park. Da die Chinesen alles Moegliche brauchen, um Medizin zu machen, waren auch die Baeren nicht mehr sicher und sind vorm Aussterben bedroht. Dann gingen wir weiter zum Wasserfall, bzw. wir kamen an einen Naturpool, der mit tuerkisblauem Wasser gefuellt war, es sieht aus, wie aus einem Maerchen.

 

Je weiter wir Richtung Wasserfall nach oben gingen, umso mehr Pools fanden wir und es wurde immer schoener. Ganz oben findet man den Wasserfall, der sich in mehreren Etagen in die Pools ergiesst und wir kletterten bis ganz nach oben.

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Der Weg war ziemlich steil und teilweise rutschig, da wir nur Flip Flops anhatten und Julian rutschte zweimal aus und landete auf seinem Hintern. Als wir einmal ueber dem Wasserfall hinweg gelaufen sind und auf der anderen Seite wieder runterkamen, waren wir total verschwitzt und goennten uns ein Bad im Naturpool. Es gab eine Schaukel bzw ein Seil an einem Baum, dass wir nutzten, um ins kalte Nass zu springen.

 
 

Gegen 16 Uhr machten wir uns auf den Rueckweg, denn unser Tuk Tuk Fahrer wartet immernoch auf uns und das war die ausgemachte Rueckfahrzeit. Abends waren wir total fertig, vom Staub beim Fahren, vom Klettern und von der Hitze und gingen relativ frueh in die Koje.

Da wir auch die naehere Umgebung von Luang Prabang erkunden wollten, leihten wir uns fuer heute ein Fahrrad. Wir waren insgesamt 7 Leute und es war nicht einfach 7 Raeder aufzutreiben. Als jeder versorgt war, ging es los. Es dauerte nicht lange, bis bei Julian die Luft aus dem Reifen war, somit  beschlossen wir die Drahtesel zu tauschen und ich fuhr zurueck ins Gasthaus, da es mir sowieso nicht so gut ging. Es dauerte keine Stunde, bis alle anderen auch zurueck waren, denn die Raeder waren nur Mist, die Kette hat sich geloest etc. Wir haben beschlossen die Fahrraeder zurueckzugeben aber nicht zu zahlen, was auch kein Problem war.

Wir suchten ein Reisebuero, denn morgen wollen wir weiterfahren nach Vang Vieng. Der Rest des nachmittags wurde mit Wuerfelspielen und ein paar selbstgemixten Mojitos verbracht und abends gingen wir noch ins Utopia, diesesmal ein bisschen laenger als 10 min.