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Sonntag, 22. April 2012

Welcome to Malaysia

Von Koh Tao gings mit einem Nachtboot nach Surat Thani. Die Fahrt war recht angenehm, obwohl wir wie die Sardinen zusammengequetscht schliefen (50 cm breite Matratzen), doch leider wurde Jess ihr Schmuckpoliertuch und einige andere Dinge (nichts wertvolles aber trotzdem aergerlich) aus dem Gepaeck geklaut. Von Surat Thani gings mit einem Minibus weiter nach Hat Yai. Der Fahrer hatte es etwas eilig, wurde von der Polizei gestoppt und liess seine Wut darueber beim Abladen unseres Gepaecks aus :-( Naja unserem Gepaeck ist nichts passiert und wir wechselten zu einem anderen Minibus, der uns ueber die Grenze nach Penang in Malaysia faehrt. An der Grenze gabs, wie auch schon bei unserem ersten Besuch in Malaysia 2010, ein 90 Tages Visum und es ging schnell weiter nach Penang.
In Penang fanden wir nach kurzer Zeit des Suchens ein nettes Gasthaus, wo wir uns niederliessen. Am Abend erkundeten wir die Stadt, die wir nur als Sprungbrett nach Borneo nutzen. Wir waren erstaunt, wieviele Inder hier wohnen, denn bei der Anzahl der indischen Geschaefte kommen wir uns wieder vor wie in Indien.
Am naechsten Tag buchten wir fueh einen Flug nach Kuching auf Borneo, packten unsere Sachen und checkten aus, da der Flug morgen frueh geht und wir die Nacht lieber auf dem Flughafen verbringen, um Uebernachtungskosten zu sparen. Das Hauptgepaeck liessen wir im Gasthaus und die wichtigen Dinge nahmen wir mit. Wir gingen zur lokalen Bushaltestelle, von wo der Bus zum Flughafen fahren soll, um herauszufinden, wann und wo genau der Bus abfaehrt. Danach gings in ein nahegelegenes Einkaufszentrum. Wir schauten nach einer neuen Kamera fuer Julian aber fand leider nichts, zum Trost gabs ein neues Armband :-)
Auf dem Weg zurueck ins Gasthaus passierte das zweite Uebel innenhalb von 14 Tagen :-( ueber das wir diesesmal genauer berichten. Wir liefen an der Strasse entlang, da die Fusswege meistens eher umstaendlich passierbar sind, durch die ganzen Staende und Menschen, die sich dort draengen. Ich (Jess) spuerte, dass jemand an meiner Tasche reisst und hielt sie fest, der Henkel riss, scheiss billig Taschen und ich sah wie 2 vermutlich Inder (sehr dunkle Hautfarbe) auf einem Motorroller mit meiner Tasche davonfuhren. Ich schrie und Julian wurde aufmerksam, sah die Arschloecher und rannte hinterher, leider hatte er keine Chance, da die Typen diesen Ort vermutlich wie ihre Westentasche kennen und so musste er nach der 2. Kurve aufgeben und kam zurueck. Mein erster Gedanke war, scheisse, in der Tasche war fast alles drin, was ich an Wertsachen besitze, Handy, MP3 Player, Schmuck, Kreditkarte, Geld, Reisepass, Impfausweis, einfach alles. Ich schrie nach Polizei und es hielt ein Polizist auf einem Motorrad an und sagte mir, dass ich zur Dienststelle gehen soll und einen Report machen muss. Auf der Polizeistelle angekommen, fiel mir ein, dass ich meine Kreditkarte sperren lassen muss. Ein Polizist gab mir sein Handy aber es war nicht fuer internationale Anrufe freigeschalten. Er gab mir Geld, damit ich telefonieren gehen kann, da wir aber kein Telefon finden konnten, gingen wir zurueck ins Gasthaus. Dort angekommen, versuchte ich die DKB (meine Bank) anzurufen, wer haette gedacht, dass man bei einer Notfallhotline von einer Maschine zugelabert wird, ob man Infos zu den Konten oder bla bla bla will (druecken Sie 1 oder druecken Sie 2...), damit man anschliessend in eine Warteschleife verfrachtet wird und dann gesagt bekommt "es ist leider kein Mitarbeiter frei, bitte rufen Sie spaeter erneut an", super Notfallhotline, danke DKB, so ein Obermist. Da ich fast ausgerastet waere mit dieser Scheisshotline, hat Julian es geduldig weiterhin versucht und der nette Hostelchef hat mich zurueck zur Polizei gefahren. Dort musste ich meinen Bericht selber tippen, um dann zu einer anderen Polizeistelle zu fahren und den Bericht dort abzugeben. Jetzt noch das Problem mit dem Reisepass, ohne Pass kein Flug moeglich. Also hat mich der Hostelchef auch noch zur Einwanderungsbehoerde gefahren, die sagten mir, dass ich in Kuala Lumpur bei der deutschen Botschaft anrufen muss, dort wurde mir gesagt, dass ich einen neuen Pass beantragen muss und dazu muss ich nach Kuala Lumpur und das per Bus, denn wie gesagt, fliegen ohne Pass nicht moeglich. Aber ich soll doch mal in Penang bei einer Zweigstelle der Botschaft anrufen, vielleicht koennen die mir was Voruebergehendes ausstellen, damit ich wenigstens den Flug wahrnehmen kann. Auch dieser Anruf war erfolglos. Also versuchten wir den Flug bei Air Asia zu canceln oder umzubuchen. Leider dachten wir bei der Flugbuchung "wozu eine Versicherung abschliessen, was soll schon passieren". Haetten wir eine abgeschlossen, haetten wir jetzt den Flug sorgenlos stornieren koennen und haetten unser Geld zurueck bekommen. Bei Air Asia im Buero hatten wir auch keinen Erfolg, da wir online schon eingecheckt haben, kann man gar nichts mehr machen, man kann sowieso nur 48 h vorher den Flug canceln oder stornieren, mmh komisch, wir haben nichtmal 24 h vorher gebucht. Ich war am Verzweifeln, zurueck im Gasthaus wollte ich wieder ein Zimmer beziehen, es wurde extra fuer mich aufgehoben, da klingelte das Telefon. Jemand hat meine Tasche hinter seiner Schule gefunden, zum Glueck hatte ich eine Visitenkarte vom Hostel in der Tasche sonst haetter er nicht anrufen koennen, er sagte, dass mein Pass in der Tasche sei und ca. 1 h spaeter war er am Gasthaus und ich hatte meinen Reisepass und Impfausweis wieder. Der Schueler kam mit seinem Vater, es waren westliche Menschen, er sagte, es sei nicht das erste Mal, dass geklaute Taschen hinter der Schule gefunden wurden. Es ist wohl eine Diebesbande, die immer die gleiche Runde faehrt und die persoenlichen Dinge, die man nicht zu Geld machen kann, hinter der Schule entsorgt. Glueck im Unglueck, wenigstens koennen wir morgen fliegen und ich muss mir jetzt alles wieder neu kaufen und viel Geld ausgeben :-( Ich hoffe diese Dreckswichser verrecken in der Hoelle, Voodoo!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Am Abend sind wir dann zum Busbahnhof gelaufen und haben den Bus zum Flughafen genommen. Wir waren ca. 19 Uhr am Flughafen und hatten somit noch 12 h Zeit bis der Flug geht. Da es in Asien bei Mc Donalds fast immer WIFI gibt, haben wir erstmal zu Hause angerufen und ein Frustmahl gabs natuerlich auch, fuer die Nerven. Ich hatte so ein Gefuehl, dass meine Eltern aus irgendeinem Grund von der Sache mitbekommen haben. Es hat sich bewahrheitet. Da ich eine Telefonliste in meiner Tasche hatte, hat der Finder erst die deutschen Nummern probiert und bei meiner Tante angerufen, die kein Englisch spricht, sie hat aber meinen Namen gehoert und dass meine Tasche gefunden wurde, es brach Panik aus. Sie rief bei meinen Eltern an, die natuerlich sofort das Schlimmste vermuteten, Entfuehrung oder schlimmer. Als ich endlich mal jemanden am Telefon hatte, erzaehlte ich von dem Vorfall und konnte Entwarnung geben, mir ist nichts passiert, ausser, dass ich total angepisst bin und mir wuenschen wuerde die Diebe foltern zu duerfen. Wir machten es uns spaeter auf den Massagesesseln mehr oder weniger bequem und ich brauchte Schlaf, Julian hielt Wache und war die ganze Nacht wach. Gegen 5 Uhr konnten wir unser Gepaeck abgeben und begaben uns zur Security Kontrolle. Der Flieger ging puenktlich in die Luft und 2 h spaeter waren wir in Kuching/ Borneo am Flughafen.

Vom Flughafen wollten wir mit dem Bus ins Zentrum fahren, laut Reisefuehrer gibt es einen Bus aber laut Touristeninfo am Flughafen nicht. Als wir am Ueberlegen waren, wie wir ins Zentrum kommen, sprach uns eine Gasthausbesitzerin an, die gerade einen Gast abholte und fragt, ob wir ihr folgen wollen. Sie war mit einem Auto da und wir wurden von ihr zu ihrem Gasthaus gefahren. Da uns aber die Zimmer nicht gefallen haben und es fuer uns zu teuer war, bedankten wir uns fuer's Fahren und zogen weiter. Wir dachten schnell ein gutes, guenstiges Gasthaus zu finden und klapperten ca. 95% der Gasthaeuser in der Stadt ab. Alles bei ca. 35 Grad und gefuehlten 100% Luftfeuchtigkeit! Wir waren klatschnass geschwitzt und kurz davor wieder zurueck zu dem ersten Gasthaus zu laufen, da fanden wir das Backpackers Stay, das zwar genauso teuer war wie die anderen aber dafuer super sauber und ordentlich.  Nach einer wohltuenden Dusche gings zur Stadterkundung.

Der Name "Kuching" bedeutet uebrigens uebersetzt Katze, weshalb es auch die Katzenstadt genannt wird und deshalb auch ueberall so haessliche Kunstkatzenstatuen rumstehen wie diese:

Nach einem Erholungstag mit Waesche waschen (nicht erholsam aber notwendig) und faulenzen gings am naechsten Morgen mit dem Bus zum Semenggoh Wildlife Center, wo wir Orang Utans bei ihrem Fruehstueck beobachten konnten :-) Das Fruehstueck ist zwar inszeniert aber da die Tiere hier wild leben ist es nicht selbstverstaendlich, dass sie auch kommen (die letzten 2 Tage haben sich keine blicken lassen, denn Futter gibt es ueberall im Dschungel). Wir hatten Glueck und es kamen sogar 5 der schoenen Affen.

 
 
 
 Hinweise zur Benutzung der Toiletten im Park
 

Am Abend gabs was ganz besonderes zum Essen! Da das Gasthaus eine kleine "Kueche", bestehend aus einem Toaster und einem "Mini-Aufback-Ofen" hat, kauften wir Toast, Schinken, Ananas, Mais und Kaese und machten uns daraus das erste selbst "gekochte" Essen seit 6,5 Monaten! Toast Hawaii :-) Sehr lecker!!

 stolzer Koch :-D
 zufrieden mit dem Koch :-)

Am 16.04. sind wir mit dem Bus zum Bako National Park gefahren, wofuer wir schon vorher in der Touristen-Information 2 Naechte in einem Schlafsaal gebucht hatten.
Vom Dorf Bako muss man mit einem Boot in den gleichnamigen Nationalpark fahren. Da man Hin-und Rueckfahrtsticket zusammen kauft, muss man das Boot entweder alleine bezahlen oder mit Leuten teilen, die genauso lange bleiben wie man selbst. Dies erwiess sich als schwieriger als gedacht, da die meisten nur fuer einen Tagesausflug kommen oder nur eine Nacht bleiben. Nach 45 Minuten warten kamen 3 Englaender, die auch 2 Naechte bleiben wollen und wir konnten uns die Kosten fuer's Boot teilen :-)

 
 
Die erste Schlange, die wir nach 10 min entdeckten (ungiftig)
Und 2 der tausenden Krabben und Einsiedlerkrebse
 

Im Park angekommen, bezogen wir schnell den 4 Bett-Schlafsaal und gingen danach direkt los zu unserer ersten Dschungelwanderung. Insgesamt machten wir am ersten Tag 3 Strecken, die ersten beiden dauerten je 1,5 Stunden und die letzte zu einen Viewpoint dauerte 2 Stunden. Wir sahen viel dichten Dschungel und wenig Tiere.
 

 Dschungel pur!

 Der Wendepunkt unseres ersten Trekks
 
 Das Ende unseres letzten Trekks

Auf dem Rueckweg vom letzten Trek bekamen wir die beruehmten und haesslichen Nasenaffen zu Gesicht, zwar waren sie nur hoch oben in den Baeumen aber man konnte sie eindeutig an der Nase erkennen!

 Leider kein gutes Bild aber man kann die Nase deutlich erkennen
(fuer ein grosses Bild muesst ihr mal auf google schauen!)
 Jess beim Nasenaffe beobachten

Am Abend wollten wir bei einer Nachtsafari teilnehmen doch zuvor mussten wir ersteinmal etwas in der Kantine essen. Das Essen war fuerchterlich und schmeckte (nicht nur uns) ueberhaupt nicht. Bis die Nachtsafari anfing, zeigte uns unser Zimmernachbar eine hochgiftige gruene Pit Viper, die in einem Baum ganz in der Naehe ihren Wohnsitz hat.

Das Gift dieser ca. 40cm langen Schlage toetet eine Erwachsenen innerhalb einer Stunde!
 
 
 
Danach gabs einen schoenen Sonnenuntergang
 

Als die Nachtsafari losging, zeigte der Guide uns als erstes die Viper und tat natuerlich total ueberrascht, als ihn eine Frau fragte, wie er diese so schnell gesichtet habe. Er sagte, dass liegt an seiner Taschenlampe und seinem Wissen ueber die Tiere, hahaha, vonwegen. Dass die Schlange aber immer da ist, weil dieser Baum ihr Heim ist, verschwieg er natuerlich ;-)
Naja weiter gings und wir entdeckten viele kleine Tiere wie Kaefer, Spinnen, einen Skorpion (wobei dieser aussah, als ob er im Sterben liegt), ein paar schoene Froesche und 2 Voegel, die im Baum schliefen.
Erschoepft von 4 Wanderungen huepften wir noch schnell unter die kalte Dusche und schliefen schell ein um am naechsten Morgen weiter den Dschungel zu erkunden.

 
 
 
 
 

 
 
 
 Die untere ist aber nicht giftig
 
 
 


Der naechste Morgen kam und die sehr erholsame Nacht war zu Ende. Heute gehts zum 3 h entfernten Tajor Wasserfall. Der Weg war zwar sehr anstrengend, da er oftmals ueber waldfreie Flaechen fuehrt, auf denen uns die Sonne an unseren Schmelzpunkt brachte aber dafuer war er auch sehr schoen und man hatte tolle Ausblicke!
 
 
 

Vom Wasserfall selbst waren wir etwas enttaeuscht, da er recht klein war. Eigentlich kann man ihn nicht unbedingt als Wasserfall bezeichnen aber dafuer gab es dort schoene ausgewaschene Steinbecken mit kaltem und erfrischendem Wasser, wir nahmen ein Bad :-)
Auf dem Rueckweg kreutzte ein ca 50 cm langer Waran unseren Weg. Da er genau so erschrocken war wie Jess, war er ganz schnell wieder weg. Am Abend beschlossen wir, die gestrige Nachtwanderung auf eigene Faust zu wiederholen. Wie sich rausstellte, fuehrt die gefuehrte Tour immer an der gleichen Route entlang und so waren wir nur 20 Minuten spaeter Teil der grossen Gruppe. Wir mussten des oefteren schmunzeln, denn alles, was die Guides gestern "zufaellig" entdeckt hatten, war am heutigen Abend auch da, was ein Zufall :-) Naja wir liessen den Guides ihre Show mit den Tieren, die immer am gleichen Platz schlafen und entdeckten dafuer unsere eigenen Tiere. Das Beste war eine schoene Schildkroete, die Julian in einem kleinen Bach entdeckte.
 
 
 


Nach einer weiteren sehr erholsamen Nacht gings wieder zurueck in die Katzenstadt. Hier goennten wir uns, nach dem Kantinenfrass (anders kann man es nicht nennen!) im Bako Nationalpark, erstmal was anstaendiges, Mc Doof ;-)
Einen Tag spaeter kauften wir unser Busticket nach Miri und kamen dabei in einen ueblen Platzregen. Gestern am 20.04. sind wir um 16:30 Uhr aufgebrochen, um die 14 Stunden Busfahrt nach Miri zu geniessen...