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Freitag, 8. Juni 2012

Besuch aus der Heimat, Abenteuer Sumatra

Am 24.05 war es endlich soweit. Wir waren in den letzten Tagen mehmals im Reisebuero, um saemtliche  Inlandsfluege zu buchen, damit  meine Mutter Anette, meine Schwester Anna und mein Neffe Enrico in ca. 2 Wochen wieder in Jakarta sind und ihren Rueckflug nach Deutschland antreten koennen. Am Morgen sind wir von unserer guenstigen Bleibe in das, von uns gebuchte, luxorioese ROTA Hotel umgezogen. Hier duschte ich erstmal ausgiebig, da es die erste warme Dusche seit rund 3 Wochen war und Jess schaute waehrenddessen TV.Wir wollten schon vor deren Ankunft am Flughafen sein, um noch in Erfahrung zu bringen, wie die drei am Tag ihres Rueckflugs vom nationalen zum internationalen Flugterminal kommen und machten uns gegen 18 Uhr mit dem Bus auf den Weg zum Flughafen,  das sollte zeitig genug sein, denn um 19:55 Uhr kommen sie an. Den erhoeten Verkehr um diese Tageszeit hatten wir grob eingerechnet. Um ca. 19:20 Uhr meinte Jess ploetzlich zu mir: "Scheisse, Julian! Ich glaub die sind schon da! Ich glaub 19:55 Uhr ist die Abflugszeit vom Rueckflug in 2 Wochen , ich glaub wir haben da was vertauscht und die sind schon frueher gelandet!" Keine 10 Sekunden spaeter klingelte mein Handy und Anna erkundigte sich wo wir sind, denn sie sind schon da und koennten uns nicht sehen. Scheisse! Peinlich, peinlich! 20 Minuten spaeter waren wir am Airport und haben sie kurze Zeit spaeter gefunden.


Wir begruessten uns alle herzlich und Jess und ich baten um Verzeihung fuer unsere Verspaetung. Im Hotel freuten sich MAE (Mama, Anna und Enrico) darueber endlich angekommen zu sein und wir freuten uns ueber viele schoene Mitbringsel wie z.B. 2,5 kg Hariboleckereien, 3 Rothaus Tannenzaepfle, 2 Flaschen Rotkaeppchen Sekt, eine neue Kamera fuer Julian samt Unterwassergehaeuse und noch vieles mehr :-)
Wir hatten alle Hunger und gingen zu einem Strassenstand, wo Jess und ich die Tage schon einmal waren. Wir bestellten mehrere Gerichte, da MAE nicht wussten was ihnen schmeckt und vergassen dem "Koch" zu sagen, dass das Essen bitte nicht allzu scharf  sein soll.
Da es in Jakarta nichts schoenes zu sehen gibt, ging es am naechsten Morgen mit dem Zug nach Bogor, wo es einen botanischen Garten gibt, der 1817 von den Hollaendern angelegt wurde. Fuer die Hinfahrt entschieden wir uns fuer Tickets der guenstigsten Preisklasse (ohne Klimaanlage, dafuer mit offenen Tueren). Da diese Fahrt etwas, nennen wir es mal, interessanter ist. Im Zug fanden alle ausser mir und Jess einen Sitzplatz und somit beobachteten wir ueber die gut einstuendige Fahrt mehrere dutzend kleine Haedler, die Getraenke, Obst, Hygieneartikel, Handyzubehoer oder auch Malhefte und Comics verkauften aber auch viele Bettler und einige gute Livebands, die fuer ein paar Rupee das Zugabteil fuer 3 Minuten in eine kleine Bar verwandelten. In Bogor angekommen, liefen wir zum botanischen Garten und erkundeten diesen. Jess und ich sind mittlerweile so an die hiesigen Pflanzen gewoehnt, so dass wir uns wunderten wie sehr die drei Besucher sich ueber die riesigen Bambusstraeucher, die unzaehligen Palmenarten und andere Pflanzen freuten.

 Das Highlight des Gartens ist jedoch das Orchideenhaus, in dem es eine beeindruckende Anzahl an wunderschoenen Orchideen gibt, leider waren wir nicht in der Hauptbluetezeit da aber es waren trotzdem noch viele wunderschoene Blueten zu sehen.

 
 
 
 
 

 Auf dem Gelaende gibt es auch ein zoologisches Museum, welches wir als naechstes ansteuerten. Hier gab es viele Schlangen, Falter und Kaefer anzugucken und sogar ein echtes Skelett eines Blauwals.

 Hier ein Froschskelett
 Das einer Schlange
 Eines Tigers
 Und zu guter letzt das des Blauwals

Auf dem Rueckweg zur Bahnstation machten wir einen kurzen Stop in einem Einkaufszentrum um Wasser zu kaufen. Enrico entdeckte ein Mc Donalds und wollte ein Mc Flurri Eis haben, fuer Anna, Jess und mich entdeckten wir kurze Zeit spaeter einen Bubble Tea stand und Mama wollte nur mal probieren. Bubble Tea ist ein Eistee oder Saft mit kleinen, geleeartigen Kuegelchen (Bubbles) drin, die eigentlich ganz lecker schmecken, so finden wir zumindest. Ich gab meinen Bubble Tea an meine Mutter weiter ,die jedoch eben diese Kuegelchen alles andere als toll fand. Der Hammer kam jedoch von Anna, die ihr Gesicht verzog als haette sie in eine Zitrone gebissen: "Iiihh, das schmeckt ja wie Augen!" So leid sie mir auch tat, denn man hat ihr deutlich angesehen, dass sie es definitiv nicht mag, ich haette fast laut losgelacht :-)
An sich schmeckte ihr das Getraenk gut aber die Bubbles waren ihr nicht geheuer. Am 26.05. gings vormittags zum Airport von Jakarta um nach Medan zu fliegen. Nach dem Check In warteten wir am Gate 4. Zwei Verspaetungsdurchsagen und einem ueberraschenden Wechsel auf Gate 1 spaeter starteten wir mit ueber einer Stunde Verspaetung. Wir wurden im Medan am Flughafen abgeholt und nach einer 4 stuendigen Autofahrt und einem 20 min Fussmarsch erreichten wir das Garden Inn im kleinen Dschungelnest Bukit Lawang. Jess und ich bekamen unser Zimmer zugewiesen und waren etwas erschrocken. Nicht wegen uns, wir waren solche Unterkuenfte durchaus gewoehnt aber wir glaubten nicht, dass MAE sich hier besonders wohl fuehlen wuerden. Nach einer eiskalten Dusche trafen wir uns zum Essen und erkundigten uns vorsichtig, ob das Zimmer einigermassen in Ordung ist. Die Antwort wunderte uns sehr, denn sie meinten, dass es besser ist als erwartet. Als wir deren Zimmer sahen, wurden wir sehr neidisch, denn es war im im Vergleich zu unserem Zimmer neu, ohne Rattenvertreibungsgeraet und sie hatten einen Klodeckel und ne Dusche. Nach dem Abendessen besprachen wir den Ablauf der naechsten beiden Tage mit unserem Guide und wollten danach ins Bett gehen, wenn da nicht diese Liveband waere, die jeden Samstag in der benachbarten Bar spielt. Die Musik war zwar echt gut aber an Schlaf war nicht zu denken!
Am naechsten Morgen waren Jess und ich etwas geraedert und weckten danach MAE, die noch viel mueder waren als wir beiden, da ihr schoenes Zimmer leider direkt gegenueber der Bar lag und die Band noch bis 03:00 Uhr spielte. Fuer Jess und mich gabs „German Bratkartoffeln“ zum Fruehstueck, es schmeckte zwar gut aber eine Kartoffel pro Portion ist nicht wirklich ausreichend :-(
Nachdem alle etwas gegessen hatten, liefen wir mit unserem Guide  und seinem Sohn los.


Wir ueberquerten den Fluss und stiegen an einigen kleinen Gasthaeusern vorbei auf den kleinen Berg, wo unsere eigentliche Dschungelwanderung begann. Nach kurzer Zeit kreutzte eine Dschungelschildkroete unseren, nicht wirklich vorhandenen Weg


 und 10 min. spaeter hatte der Sohn unseres Guides eine Orang Utan Dame samt Nachwuchs entdeckt. Da in der Naehe eine Orang Utan Wiederauswilderungsstation ist, sind viele der schoenen Tiere, auch wenn sie in der Wildnis leben, an den Menschen gewoehnt und lassen sich gerne mal eine Banane reichen.

 
 
 
 

Einen anstrengenden Abstieg und einem noch heftigeren Aufstieg spaeter gabs erstmal eine kleine Pause mit frischen Fruechten. Es dauerte nicht lange und wir bekamen ein sehr grosses Orang Utan Maennchen zu sehen, wir blieben auf Abstand.

 

Nachdem wir den erklungenen Berg wieder runtergelaufen und den naechsten wieder hoch geklettert waren, besuchte uns bei der kleinen Pause ein kleines Aeffchen, dessen Namen wir zwar nicht mehr wissen aber von den Einheimischen „David Beckham Aeffchen“ genannt wird, wegen der Frisur. Dieser kleine Kamerad war sehr zutraulich und frass, im wahrsten Sinne des Wortes, die Bananen vom Kopf.

 
 
 
 

Waehrend wir uns den letzten Berg hochkaempften, erklaerte uns unser Guide, dass wir oben unsere Mittagspause machen und es Nasi Goreng (gebratener Reis) gibt. 20 Meter unterhalb des „Gipfels“ entdeckten wir zwei sehr seltene schwarze Gibbon Affen, die uns bis zur Spitze verfolgten, als ob sie ahnten, dass wir oben Essen wollen und hofften davon etwas abzubekommen. Fuer uns hiess das allerdings weiterlaufen und keine Mittagspause hier, da die Affen selten teilen wollen. Dafuer bekamen wir viel zu lachen, waehrend die Affen sich ueber eine alte Ananasschale hermachten. Es ist unglaublich, wie sich dies Affen bewegen!! :-)

 
 

 
 

 Nachdem sie diese jedoch munter verputzt hatten, wurden sie wieder auf unser Mittagessen aufmerksam, das beim Sohn des Guids im Rucksack war. Er versuchte unser Essen vor den Affen zu retten, was allerdings damit endete, dass die eigentlich sehr friedlichen Tiere ihn ins Bein bissen, um dann ohne Beute im Dschungel zu verschwinden. Wir wanderten den Berg runter und machten an einem kleinen Wasserfall unsere wohlverdiente Mittagspause.

 
 

Auch hier lauerten uns einige kleine Affen auf aber diese begnuegten sich mit unseren Resten. Wir liefen noch eine weitere Stunde durch eine flache Ebene den Fluss aufwaerts, ueberquerten diesen und erreichten unser Nachtlager.
 

Es bestand aus einem selbst gebauten Zelt, das ueberall Spalten und offene Stellen hatte und einem ebenso primitiven Kuechenzelt. Fertig von der anstrengenden Wanderung nahmen wir alle ein Bad im Fluss, der vor unserem Zelt lag und wuschen uns und unser Klamotten.


Waehrenddessen wurde Tee und Kekse serviert und der „Koch“ machte sich an unser Abendessen und alles wurde gut von einem grossen Varan beobachtet.


Nach einem guten Abendessen, dass fuer 10 Leute gereicht haette, richteten wir unsere Schlafplaetze und wurden von unseren Guide & Co noch ein bisschen mit Raetseln unterhalten ehe wir es uns in unseren unbequemen Schlafplaetzen bequem machten. Waehrend die „Aelteren“ wegen der unbequemen Schlafstaette alle recht frueh aufstanden, schlief Enrico seelenruhig bis wir ihn wecken mussten, da er sonst das Fruehstuck verpasst haette.


Nach einem mehrstuendigen Badevergnuegen wanderten wir noch ein bisschen den Fluss aufwaerts, um dann auf 4 aneinander gebundenen Traktorreifenschlaeuchen den Fluss abwaerts zu raften.


Die Raftingtour erstaunte uns sehr, denn fuer die Strecke fuer die wir gestern gut 8 Stunden ueber die Berge brauchten, benoetigte das Raftingreifenschlauchboot nur knapp 20 Minuten! Zurueck im Gasthaus bezogen Jess und ich diesesmal auch eines der neuen Zimmer und nach einem Mittagessen sind wir zu einer Fledermaushoehle aufgebrochen. Auf dem Weg dorthin bekamen wir noch einen Orang Utan zu Gesicht. In der Hoehle mussten wir viel klettern und wir waren alle froh, dass wir feste Schuhe angezogen hatten! Es gab viele Fledermauese zu bestaunen und zum Glueck hatte Anna nicht von ein paar Englaendern, die wir  vor der Hoehle trafen gehoert, dass diese angeblich eine grosse Schlange gesehen hatten!

 
 
 
 

Am naechsten Mittag ging es dann wieder nach Medan und von dort mit einem Nachtbus nach Banda Aceh, dann direkt weiter auf die Insel Pulau Weh. Unsere Bungalows bei Freddie’s waren unerwartet schoen und hatten einen super Meerblick. Eine Stunde spaeter waren wir auch schon im Meer und genossen ein schoenes Bad im 30° C warmen Wasser.

 
 
 

Am naechsten Tag brachten Jess und ich Enrico das Schnorcheln bei und die Tage darauf lernte Jess es auch meiner Mutter und Anna. Ich war waehrenddessen in der Klinik, da ich mir wohl eine Mittelohrentzuendung eingefangen habe. Waehrend ich somit nicht in Wasser durfte, konnte ich den anderen zugucken, wie sie sich Tag ein Tag aus im Meer abkuehlen konnten.

 
 
 
 
 
 

Jess war dreimal Tauchen und konnte meine neue Kamera und das Unterwassergehaeuse testen.

 
 
 
 




 Suchbild, wo ist der Fisch?
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Am letzten Tag war ich wieder einigermassen gesund und wir fuhren alle zu einem Schnorchelausflug zum Iboh Beach, der angeblich das beste Schnorcheln auf der Insel bietet. Das Schnorcheln war allerdings nicht der Hit und so liessen wir uns auf die kleine Insel Rubiah schippern, da es dort viel besser sein soll. Auf der Insel machte ich einen Testschnorchelgang, der auch ganz gut war aber als wir dann alle hinein gingen schlug das Wetter um und es kamen mit dem Wind auch Wellen. Nach einer Stunde entschieden wir uns wieder zurueck zu fahren. MAE schnorchelten nocheinmal am Hausriff und am Abend hiess es Sachen packen, denn morgen gehts zurueck nach Jakarta, von wo aus sich unsere Wege wieder trennen werden. Wie jeden Morgen gabs ein super Fruehstueck und danach sind wir aufgebrochen zum Faehrhafen Richtung Banda Aceh, von dort geht unser Flug nach Jakarta. Da die drei in Jakarta vom nationalen Terminal zum internationalen Terminal wechseln muessen, begleiteten wir sie noch bis zur Gepaeckausgabe und verabschiedeten uns, leider recht schnell, da wir unseren Weiterflug nach Sulawesi bekommen muessen. Wir verabschiedeten uns mit einem lachenden und einem weinenden Auge, es war eine sehr schoene Zeit, schade, dass sie so schnell vorbei war und wir machten uns auf dem Weg zum naechsten Terminal. Als ich rund 30 min. spaeter eine SMS von Anna bekam und sie mir mitteilte, dass sie alle gut an ihrem Terminal angekommen sind, war ich erleichtert und musste mich aber gleich wieder aergern, denn wir waren wieder am Gate 4 und hatten genau die gleichen Probleme wie beim Flug nach Medan vor 10 Tagen! Nach einigen Verspaetungsdurchsagen und einem Gatewechsel waren wir aber dann irgendwann auf dem Weg nach Makassar auf Sulawesi.
To be continued...

PS: komische Kamera, wir sehen so anders aus...