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Samstag, 17. März 2012

Partyhoelle Vang Vieng und die Hauptstadt Vientiane

Nach dem entspannten Luang Prabang gings fuer uns weiter nach Vang Vieng. Markenzeichen des Ortes ist das "Tubing" und mittlerweile (leider) auch die Partys. Nach 6 h Minibusfahrt ueber kurvenreiche, staubige und schlaglochuebersaete Strassen, kamen wir endlich in Vang Vieng an. Da die Damen in Luang Prabang nicht mit der maennlichen Zimmerwahl zufrieden waren, entschieden wir uns dazu, dass heute die Frauen auf Zimmersuche gehen und die Maenner das ganze Gepaeck bewachen und (als die Frauen weg waren) dazu ein gutes, kaltes Bier trinken :-) Eingentlich ist Vang Vieng doch gar nicht so schlimm, wie es unser Reisefuehrer Lonely Planet beschreibt...
Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, brauchen wir alle erstmal einen Erholungsschlaf und wir verabredeteten uns auf 18 Uhr vor dem Gasthaus.
Dort traf uns dann der Schlag! Wo waren wir? Ist das noch der gleiche Ort? Ueberall "Fertige", angetrunkene und betrunkene Menschen (98% Briten, Australier und Amis), seltsam gekleidet waren sie auch alle und das Paarungsverhalten deutete jetzt schon auf einen Kindersegen in 9 Monaten hin, gaebe es keine Verhuetungsmittel! Und das alles um 18 Uhr!
Nach einem koestlichen Cheese-, Ei-und Baconburger wollten wir uns das "Spektakel" in den Bars anschauen. Auf dem Weg dorthin bekamen wir Flyer in die Hand gedrueckt mit denen wir in der "Smile Bar" einen kostenlosen Whisky-Cola-Eimer bekommen! Zuvor machten wir jedoch einen Stop bei der "Bucket Bar" (Eimer Bar), denn da bekamen wir ebenfalls einen kostenlosen 1 l Whisky-Cola-Eimer (Mischung 50:50!). Nach den 2 kostenlosen Eimern, 1 in der Smile Bar und 1 in der Bucket Bar, fragten wir uns, wie diese Bars Geld verdienen, denn fuer Julian reichte das bereits aus. Als wir jedoch die gehirntoten Gestalten um uns herum beobachteten, stellten wir fest, dass diese wohl ihren Urlaub hier verbringen und in diesem nichts anderes geplant hatten als das, was sie da nun tun. Wir waren zwar beide noch nie am Ballerman aber wir denken,dass es dort wahrscheinlich gleich aussieht, bloss dass die Australier und Amis dort Deutsche und Russen sind, die Briten sind an beiden Orten stark vertreten.

Die erste Nacht war wunderbar. In der Zweiten wurden wir mehrmals durch das pornofilmaehnliche Paarungsverhalten unserer australischen Zimmernachbarn gestoert und in der dritten Nacht meinte ein sturzbetrunkener Brite er muesse seinen, auf unserem Flur wohnenden Kumpel besuchen. Dieser war entweder nicht da oder er schlief tief und fest, vielleicht existierte er auch nicht wirklich, denn auch nachdem der Besucher eine halbe Stunde lang an der Tuere rumgeruettelt hatte und waehrenddessen den Namen seines Freundes bruellte, oeffnette dieser nicht. Dafuer waren wir wach, danke England!
Etwas unausgeschlafen traf ich (Julian) mich um  08:00 Uhr mit Eric, Dee und Guilliarmo um klettern zu gehen. Ich hatte anfangs etwas Bedenken, da ich in den letzten 18 Monaten maximal 5 mal klettern war und die anderen alle aktiv sind. 6 Kletterrouten spaeter waren wir alle am Ende unsere Kraefte und ich ein bisschen stolz, dass ich trotz meiner Kletterfaulheit der letzten Monate trotzdem problemlos mithalten konnte :-)


 
 
 
 
 

Da Vang Vieng in Laos ein anderes Synonym fuer Tubing ist, beschlossen wir uns den Tubing Startplatz anzuschauen. Das "Besondere" am Tubing in Vang Vieng ist, dass es entlang des Flusses viele kleine "Strandbars" gibt, wo man anhaelt, etwas trinkt und wieder weiterfaehrt. Die meisten schaffen die ca. 5 km lange Strecke nicht, weil sie zu betrunken sind (ein Polizist erzaehlte uns das letzten Monat 5 Leute ertrunken sind! Einerseits schlimm, anderseits selber Schuld, wenn man so einen Scheiss macht!), naja das konnten wir uns kaum vorstellen aber wir werden ja sehen...
Dort angekommen traf uns schon wieder der Schlag! Wo sind wir den jetzt gelandet? Da ist ja der Stadtkern ein Scheiss dagegen! Am Startplatz zum Tubing sind gleichmal 10 Bars, die alle versuchen mit ihrer absolut beschissenen und im 30 Minutentakt wiederholenden Musik die anderen Bars zu uebertoenen! Wir waren keine Minute dort und fuehlten uns schon fehl am Platz! Dennoch wollten wir das betrunkene Treiben beobachten und setzten uns an eine der Bars.

Der Superheld BeerLao-Man und seine Freundin BeerLao-Woman


Die Tatsache das hier nicht nur Alkohol ausgeschenkt wird faellt gleich ins Auge! Hier bekommt man auch Haschisch, Opium und Pilzshakes und im letzteren sind mit Sicherheit keine Champignons drin! Jess und ich entschieden uns zur Flucht und liefen flussabwaerts, um uns die anderen Bars anzuschauen. Als wir die ersten Bars hinter uns hatten, war uns klar warum es viele nicht von dem Startplatz weg schafften! Die anderen Bars, die auf der eigentlichen Strecke lagen, waren deutlich entspannter. Auch hier wurde Musik gespielt und Alkohol getrunken aber in ganz anderen Dimensionen! Normale Musik in einer guten Lautstaerke und die Leute, die dort waren, haben eigentlich auch nur etwas getrunken, um die angebotenen Wasserattraktionen, wie z.B. eine Riesenrutsche, nutzen zu koennen.


 
 

Vermutlich sind hier die anderen 2% der Vang Vieng Besucher unterwegs, die eben nicht schon um 18 Uhr total voll durch die Stadt laufen bzw. wandeln.
Am Abend entschieden wir uns wieder dafuer, uns die "free buckets" abzuholen und zu schauen, wie viele den Weg vom Tubingstartplatz hierher geschafft hatten... erstaunlich viele!
Am Tag drauf verabschiedeten wir uns von Guilliamo, da dieser weiter nach Vientiane reist und wanderten mit Anna zur Sleeping Cave. Die Route fuehrte uns in das wunderschoene Umland von Vang Vieng und wir fuehlten uns (wiedermal) wie in einer anderen Welt, diesesmal allerdings positiv! Ueber Reisfelder, in denen wir 2 Schlangen sahen (zum Glueck haben die Schlangen uns vorher gesehen und sind abgehauen), ueber einen kleinen Trampelpfad durch den Dschungel, kamen wir bei dem Kletterfelsen an, wo ich einen Tag zuvor schon mal war.

 Auch den Fluss mussten wir durchqueren

Von hieraus ging es am Fluss entlang zur "Sleeping Cave". Der Kletterguide, den wir nach dem Weg fragten, sagte uns, dass nicht viele Touristen dorthin gehen und dass es dort viele Schlangen gaebe. Am Eingang war dann auch ein Totenschaedel aufgemalt aber die Maedels wollten es, zu meinem Erstaunen, doch wagen hineinzugehen :-) Ich musste natuerlich vorgehen!

 
 
 
 
 

Danach machten wir auch nicht mehr viel, denn auch wir wollten raus aus der Partyhoelle und weiter nach Vientiane. Und so fuhr unser Bus am naechsten Tag um 13 Uhr ab und wir kamen nach 5,5 h in der Hauptstadt Vientiane an. Da es mittlerweile schon recht spaet war, stellte sich die Gasthaussuche als aeusserst schwierig heraus. Nicht nur, weil alles voll war, nein sondern auch weil alles extrem teuer ist! Wir fanden dann aber ein Zimmer mit zwei Einzelbetten und mit Gemeinschaftsbad. Es war sehr heruntergekommen aber fuer heute Nacht wird es wohl reichen (muessen).
Ich hatte eine gute Nacht. Jess dagegen wachte oefters auf, da sie immer wieder einen Ruckreiz verspuerte und weckte mich dann gegen 7 Uhr mit einem "Scheisse mein Auge!!!" auf. Ich war gleich wach, schaute sie an und meinte "Scheisse dein Auge!! und dein Ohr!!". Beides war so stark geschwollen, dass sie aussah als haette sie heute Nacht gegen Klitschkow geboxt!


Desweiteren hatte sie unzaehlige Stiche verteilt ueber den ganzen Koerper! Unsere Diagnose: Bedbugs, hoffentlich nichts Schlimmeres. Also auf ins Krankenhaus, wo wir unseren Bedbugverdacht vom Arzt bestaetigt bekamen, ausserdem hat sie eine allergische Reaktion auf den Speichel der Bettwanzen, daher die Schwellung. Der Arzt verschrieb ihr 2 verschiedene Medikamente und eine Salbe. Danach suchten wir uns erstmal eine neue Bleibe und checkten aus ohne zu bezahlen. Der Besitzer des Gasthauses sagte noch frech, warum wir es ihm denn nicht gestern Abend gesagt haetten, dass dort Bedbugs sind, obwohl man ihm ansah, dass er weiss, dass diese kleinen Tierchen in der Matraze leben und nur Nachts rauskommen und vor Sonnenaufgang verschwinden.
Nachdem wir unser neues Zimmer in einem anderen Gasthaus bezogen hatten, gingen wir auf Sightseeing Tour. Vorbei an der aeltesten Stupa Vientianes zum Patuxai. Dies ist ein Denkmal an die im Krieg Gefallenen.

 
 
 Die  innere Woelbung ist erstaunlich schoen verziert
 

Das Besondere an dem Betonbau ist, dass der Beton einst von den USA gesponsort wurde, um den Flughafen zu bauen. Die Laoten fanden es aber besser daraus dieses Denkmal zu bauen. Zumindest hat man  von oben einen schoenen Blick auf die Stadt. Danach ging es zumWat Si Saket und danach zu ein paar weiteren kleineren Kloestern.

 
 
 
 
 
 

Am naechsten Tag gings dann mit Anna, Dee und Eric, die gestern Abend hier angekommen sind, zum       20 km entfernten Buddha Park. Dieser ist zwar nicht sonderlich alt (Fertigstellung 1969) aber dafuer sind hier viele buddhistische und hinduistische Figuren ausgestellt. Unter anderem ein grosser Daemonen-Beton-Kuerbis, dieser hat drei Ebenen.



Unten sind die Qualen der Hoelle dargestellt, in der Mitte das Leben auf der Erde und ganz oben ist das Leben im Himmel abgebildet.

 
 
 
 

Im Allgemeinen lohnt sich der Besuch, jedoch ist die Fahrt mit dem Tuk Tuk recht teuer, weshalb wir nachdem wir alles gesehen hatten noch ein bisschen dort blieben und ein paar runden Karten spielten bevor es wieder zurueck ging.


Und morgen gehts weiter zur gigantischen Tham Kong Lo Hoehle.

PS:
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