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Montag, 12. Dezember 2011

Von Agra über Khajuraho anch Varanasi und der Süden von Indien


Raus aus Rajasthan und ab nach Agra

Nach der Ankunft in Agra haben wir einige Dinge für unseren Thailandaufenthalt und die weiteren Ziele im asiatischen Raum recherchiert  und sind dann müde ins Bett gefallen. Am nächsten Morgen wurden wir  von unserem Fahrer  in die Agra-Zweigstelle unseres Reisebüros gefahren, um unsere weiteren Zugtickets abzuholen und unser Gepäck dort zwischen zu lagern,  denn heute Abend geht es weiter nach Khajuraho. Da unser Fahrer jetzt schon nach New Delhi zurückfährt, haben wir heute Abend einen anderen Chauffeur bis zum Bahnhof. Unser Fahrer meinte wir sollten ihm mindestens 10% Trinkgeld geben (was mind. 124 Euro wären!), vom Reisepreis 10 %,   also behaupteten wir,  dass unsere VISA Karten nicht funktionieren und wir ihm deshalb leider kein Trinkgeld geben können. Trinkgeld ist ja ok aber so dreist sein und auf 10% bestehen... dann gibts halt nix!
Naja er ist schlecht gelaunt gefahren und wir sind gut gelaunt zum 10 Minuten entfernten, berühmten Taj Mahal gelaufen. Nachdem wir stolze 750 Rupee (11 Euro)  Eintritt bezahlt hatten (eine 0,5L Wasserflasche inklusive) und uns durch die Eingangskontrollen schleusten, standen wir endlich im Vorhof vor dem gewaltigen und sehr schön gestalteten Darwaza I Rauza Tor, durch welches man gehen muss, um zum Taj Mahal zu gelangen.

Wir hatten einen Audio-Guide und sind diesem durch den grossen Vorgarten in Richtung Taj Mahal gefolgt.
Das Taj Mahal ist die Grabstätte von Mumtaz Mahal, der Lieblingsfrau von Maharaja Shah Jahan, welche bei der Geburt ihres 14. Kindes im Jahre 1631 verstarb.
Shah Jahan soll so traurig gewesen sein, dass sein schwarzes Haar über Nacht grau wurde.

Er trug aus Trauer um seine liebste Frau die nächsten 7 Jahre nur weisse Kleidung (da im Islam weiss die Trauerfarbe ist), bis er von seinem eigenen Sohn ins Red Fort von Agra eingesperrt wurde und die Fertigstellung des Taj Mahal nur aus der Ferne beobachten konnte.


Er selbst durfte das vollendete Grabmahl seiner Frau nie lebend besuchen aber er wurde nach seinem Tod neben ihr begraben.
Rechts neben dem Taj Mahal ist ein Gästehaus, in dem „VIP‘s“ die zur jährlichen Trauerfeier kamen wohnen konnten. Bei diesen Feierlichkeiten wurde Geld an die Armen und bedürftigen Untertanen verschenkt, die zu tausenden zu den Trauerfeiern kamen. Diese Tradition  wird  bis zum heutigen Tag beibehalten.
Links neben dem Taj Mahal befindet sich eine Moschee, in der er sich Maharaja Shah Jahan zum Beten und Trauen zurückziehen konnte. Die beiden Gebäude sind, wie der Rest der gesamten Anlage komplett symmetrisch identisch.
Danach wollten wir zum Red Fort laufen, haben uns aber von einem Fahrradrickshaw-Fahrer überreden lassen, uns für insgesamt 40 Rupee zum Fort zu fahren. Als das Fort  in Sicht war, meinte er, dass wir am Ziel sind, wenn wir zum Eingang wollen, müssten wir nochmal jeder 40 Rupee zahlen. Nach einer Diskussion, dass 40 Rupee der Gesamtpreis bis zum Fort Eingang sind und nicht nur in Sichtweite, willigten wir ein, dass er uns bis zum Eingang fährt, obwohl er uns nochmal extra abzocken wollte. Am Ziel angekommen drückten wir ihm die anfangs ausgemachten 40 Rupee in die Hand und sind gegangen!


Nach der interesanten Besichtigung sind wir mit einem guten (ehrlichen)  Rickshawfahrer zurück ins Reisebüro gefahren, von wo aus wir zu unserer ersten indischen Zugfahrt aufgebrochen sind.
Wir sind um 21 Uhr zum Bahnhof gefahren, setzten uns in den Warteraum und informierten uns, von welchem Gleis unser Zug fährt und wo unser Wagon hält.
Dann ging das grosse Warten los...
Unser Zug sollte um 23:30 Uhr fahren, weshalb wir uns um 23:15 zum Gleis gingen.
Aber der Zug kam und kam nicht. Wir wurden leicht panisch, da wir uns nicht sicher waren ob wir am richtigen Gleis standen. Vielleicht hatte uns der Bahnangestellte falsch verstanden?!
Nach weiterem Rumfragen erfuhren wir, dass wir definitiv richtig sind aber der Zug Verspätung hat. Wie lange kann uns keiner sagen. Also wieder warten...
Diesesmal wurden wir von einem obdachlosen Junkie unterhalten, welcher entweder total verrückt war oder total auf seinen Drogen, oder beides. Er hat sich mehrmals die Nadel in seinen Stummelarm und in seinen Hintern gesteckt. Dann hat er seine Müllbeutel ausgekippt und sortiert, diese hat er gegen jeden Hund verteidigt, der in seine Nähe kam. Wenn die Hunde doch zu nahe kamen, setzte er sich die Mülltüten auch den Kopf und rannte den Hunden hinterher.
Und nach 2 Stunden warten kam endlich unser Zug nach Khajuraho, wir waren gespannt auf unser Schlafabteil. Die 3-A/C Schlafabteile bestehen aus 3 Betten  auf der linken und 3 auf der rechten Seite, welche tagsüber zum Sitzen hochgeklappt werden(2,5m x 2m). Türen zum Gang gibt es keine, dafür einen Vorhang. Naja die anderen in unserem 6er Abteil machen einen netten Eindruck und da wir müde sind, können wir schon bald schlafen. Eigentlich sollten wir um 06:35 Uhr ankommen, was sich aber wegen der 2 Stunden Verspätung nach hinten verschieben sollte. Wir stellten unseren Wecker also auf 07:30 Uhr. Als wir dann wach waren, erfuhren wir dass es sehr nebelig war und der Zug sehr langsam fahren musste. Es hiess, dass wir gegen 11 Uhr ankommen werden und um 11 Uhr erfuhren wir, dass es wohl 14 Uhr wird.
Als wir dann endlich 12 Stunden und 417 km später (d.h. das wir im Durchschnitt 30km/h gefahren sind!) in Khajuraho angekommen sind, stellten wir fest, dass unser Abholservice nicht da war und wir mit dem Taxi bzw einem Tuk Tuk zum Hotel fahren mussten.

Khajuraho ist ein kleines Dorf, welches für seine Kamasutra Tempel bekannt ist, die natürlich, wie so vieles in Indien, ein Weltkulturerbe der UNESCO sind.
Am ersten Tag haben wir lediglich ein bisschen das Dorf erkundet.
Am zweiten Tag sind wir zu der bekanntesten und auch nur 5 Minuten entfernten westlichen Tempelgruppe gelaufen, welche als einzige der 3 Tempelgruppen Eintritt kostet.


Die Tempel wurden von dem britischen Offizier Captain T. S. Burt „entdeckt“. In Anbetracht der freizügig dargestellten Steinmetzarbeiten meinte er, dass „der Bildhauer seinem Objekt zeitweise mehr Detailgenauigkeit zukommen ließ als nötig war“ und einige der Skulpturen „extrem anstößig“ seien. Aber dennoch war er begeistert von den Tempeln.




Die Tempel waren damals im dichten Dschungel  versteck und wurden nur deshalb von den früheren muslimischen Herrschern verschont, weil sie sie nicht gesehen haben.
Die Tempel sind wunderschön und mit vielen hoch detaillierten Figuren von Innen und Aussen verziert. Neben unzähligen, für Hindutempel typischen Gottheiten, gibt es in Khajuraho auch sehr viele Figuren, welche alle den Hindu Gott  Shiva und seine Frau Pavarti in diversen sexuellen Stellungen zeigen, teilweise sogar so kompliziert, dass die beiden ein oder sogar zwei Helfer dabei brauchten, um Arme und Beine zu halten!
  
Ausserdem gibt es auch viele Figuren, die darstellen wie sie sich mit diversen Tieren vergnügen (hauptsächlich Pferde)...


Ein kleiner Tempel ist dem Bullen Nandi gewidmet, welcher das Transportmittel von Lord Shiva war.
(da Shiva seinen Bullen Nandi so sehr schätzte und liebte, sind Kühe in Indien übrigens heilig)



In einem anderen kleinen Tempel steht eine grosses Wildschwein welches die 6. Reinkarnation von Lord Shiva war.

Am nächsten Tag sind wir mit einem Tuk Tuk zu den, etwas weiter entfernten Ost und Süd Tempeln gefahren, welches einzelne aber nicht weniger schöne Tempel sind, als die der grossen Hauptanlage.


Gegen 15 Uhr wurden wir dann in das 2 Stunden entfernte Satna gefahren, von woaus unser Zug nach Varanasi abfährt.
Auch dieser Zug hatte eine kleine Verspätung von 1,5 Stunden aber er kam dafür pünktlich um 04:30 Uhr in Varanasi an. Hier hatten wir noch 2 Nächte in einem Hotel, welche in der gebuchten Tour von New Delhi inklusive waren. Die 3. Nacht in Varanasi war in einem von uns ausgesuchten Guesthouse.
Als wir angekommen sind haben wir unseren Fahrer angerufen, der uns so früh am Morgen abholen sollte. Da alle Taxi und Tuk Tuk Fahrer sofort  um uns herum standen, sind wir schnell zum Polizeihäuschen geflüchtet, um in Ruhe auf unseren Fahrer zu warten. Die Horde von Fahrern wartete geduldig und hoffte, dass unser Fahrer nicht kommen würde...
Nach kurzer Zeit sprach mich der Polizist auf indisch an, was ich erst falsch interpretierte.
Er tippte auf meine Schultern, dann auf den Boden und dann auf sein Gewehr. Dazu einige Sätze in einer Sprache, aus der man nicht mal ansatzweise etwas ableiten kann. Ich hatte keine Ahnung. Jessica begriff nach kurzer Zeit, dass er uns sagen will, dass wir doch unsere grossen Rucksäcke absetzen sollten was wir dann auch taten.
Als dann der Chai-Mann (Teemann) vorbei kam, gab er uns auch noch jedem eine Tasse Tee aus welche so früh am Morgen sehr gut tat!
Kurz vor 6 Uhr waren wir dann  total übermüdet im Hotel und mussten erfahren, dass unser Reisetyp wohl vergessen hatte für uns ein Zimmer zu reservieren! Als Strafe dafür hat Jess ihn um 06:00 Uhr angerufen und ihm einigermassen freundlich (so freundlich wie man sein kann, wenn man um 6 Uhr morgens erfährt, dass man kein Zimmer bekommt) vermittelt,  dass er sich gefälligst darum kümmern soll, sofort! Gegen 10 Uhr konnten wir dann endlich Einchecken.
Das Zimmer war klein, muffig und die Toilettenspülung ging nicht aber wir waren müde und wollten erstmal schlafen.
Um 14 Uhr wurden wir dann von unserem Fahrer zu einer Stadtrundfahrt abgeholt, wo wir zu einer buddhistischen Gedenkstätte gefahren sind.


Danach sich wir zu einer sehr alten Stupa gefahren, welche im Mittelalter sehr unter der damaligen muslimischen Herrschaft gelitten hat. Das Besondere an diesem Ort ist, dass  Lord Buddha hier im Jahre 528 v. Chr. seine erste öffentliche Predigt  vor seinen fünf Jüngern gehalten hat. Deshalb pilgern heute noch tausende Buddhisten jedes Jahr an diesen Ort.


Danach sind wir Abendessen gegangen. Da es auf der Karte doch tatsächlich Cordon Bleu mit Kartoffelbrei und Gemüse gab, musste ich es probieren. Etwas gewöhnungsbedürftig aber für hier gar nicht mal schlecht.

 
Am nächsten Morgen wurden wir um 06:00 Uhr zu einer Bootsfahrt auf dem heiligen Fluss Ganges abgeholt.  Der Ganges ist heilig, da er dem Berg Kailash im Himalaya entspringt. Dieser Berg ist die Herkunft des Gottes Shiva. Der Berg ist relativ spitz und sieht somit der Frisur von Shiva ähnlich. Alle hinduistischen Tempel haben daher die Form dieses Berges. Einige ältere Hindus reisen zu diesem Berg und umrunden ihn solange bis sie zu schwach zum Laufen sind und dann dort glücklich in der nähe von Shiva sterben.
Zurück zum Fluss...
Nach einer kleinen Fahrt Richtung Süden sind wir an vielen „Ghats“ (Ghat = Treppe/Zugang zum Fluss) vorbeigefahren um dann umzudrehen und Richtung Norden zu der grössten Verbrennungsstelle von Varanasi zu fahren.

  
 Hier gibt es  bis zu 8 Verbrennungen gleichzeitig, jede dauert ca 3 Stunden.  Der Bootsfahrer erzählte uns, dass hier pro Tag 150 bis 200 Tote verbrannt werden aber wahrscheinlich meinte er in ganz Varanasi.
Es gibt 5 Personengruppen die nicht verbrannt werden:
  •    Kinder unter 10 Jahren
  •    Priester und heilige Männer
  •    schwangere Frauen
  •    Behinderte
  •    Menschen, die durch einen Kobrabiss gestorben sind (die Kobra ist auch heilig)
Da diese Menschen etwas besseres verdient haben, als dass man ihre Asche in den Ganges streut, werden ihre Leichen an einen grossen Stein gebunden und direkt im Ganges versenkt!
Da wundert es uns kaum, dass das Wasser 1,5 millionen Fäkalbakterien pro cm² hat!! Ein „normaler“ Mensch verträgt ca 150 Fäkalbakterien pro cm².  Da Indien aber die (oder zumindest einer der) schlechtesten Wasserqualitäten auf der Welt hat, macht es denen auch nichts aus in dieser Brühe zu schwimmen und sich darin zu waschen (wobei  man darin ja nicht gerade sauberer wird aber die Seele wird rein ;-) ). Viele trinken auch gerne man einen Schluck, der Tod für jeden westlichen Erdenbewohner!


Hier noch ein kleines Suchbild. Wo ist hier der Fehler?...


... nicht dass der Herr dort einen Fernseher auf seinem Boot transportiert, nein beim genaueren Hinschauen funktioniert er sogar! Da schaut wohl jemand gern TV oder DVD ;-)

 Am nächsten Tag war die gebuchte Tour zu Ende und wir waren, so schön die teuren Hotels auch waren, froh endlich wieder  in einem Guesthouse zu sein. Das Zimmer war einfach aber wir fanden es 1000x schöner als unser letztes Hotelzimmer. Hier fühlte man sich eher zu Hause. Im Stockwerk über uns war das hauseigene Cafe mit günstigem Essen und kostenlosem Internet, was will man mehr. Nach dem Einzug sind wir nocheinmal zum Ganges gelaufen, welcher nur 150 m von unserer Bleibe entfernt war. Wir brauchten zwar 5 Minuten, da es kaum Stassen gibt sondern nur kleine Gassen, die sehr, sehr verwinkelt sind. Nach einem mehrstündigen Spaziergang sind wir zurück ins Guesthouse.



Um 17 Uhr sind wir zum 5 Minuten entfernten Dasawamedh Ghat (Hauptghat) gelaufen um die Zeremonie zu sehen, bei der die Asche der Verbrannten nach der Segnung durch die heiligen Männer,  in den Ganges gegeben wird. Nach der 1,5 Stunden langen Zeremonie, welche wohl bemerkt sehr schön und interessant war, war ich mir wieder ein Stück sicherer, dass nicht nur die Römer spinnen, nein auch die Inder tun es! Was für eine verrückte Religion mit ihren Schlangen-, Affen- und Elefantengöttern. Aber es ist auch schön zu sehen wieviel Kraft und Mut sie den Menschen gibt, die alle fest daran glauben und dafür leben!
Am nächsten Tag sind wir dann mit dem Zug „Mahanagari Express“ um 11:35 Uhr aufgebrochen nach Mumbai, um von dort weiter nach Goa zu fahren. Am nächsten Mittag sind wir um 14:30 Uhr in Mumbai angekommen. Mit 27 Stunden und 1533 km war das bis jetzt unsere längste Zugfahrt. Da wir aber nach Goa wollten, mussten wir jetzt noch warten bis unser Anschlusszug  um 23:05 Uhr fährt, sprich wir mussten mit all unserem Gepäck, etwas übermüdet grauenvolle ca. 8,5 Stunden warten. Als es endlich soweit war, stellten wir fest, dass wir das Schlafabteil (diesesmal 2- A/C, sprich 4 Betten) mit Europäern teilen. Der Engländer Jin und seine Deutsche Freundin Ruth sind das zweite mal für längere Zeit in Indien und reisen generell sehr viel in der Welt herum. Die beiden gaben uns viele gute Tipps für unsere weitere Reise. Wie wir erfuhren, sind sie auch mit dem Zug aus Varanasi nach Mumbai gefahren kamen nur in einem anderen Wagon. Ich war sehr froh, dass wir mal keine Inder im Abteil hatten, deren Englisch ich nicht verstehe, weil es so indisch klingt, sondern zwei junge Leute die ich auch verstehen kann. Ich war ja fast erstaunt über mich, dass ich Jin so gut verstehe und er mich auch. Die beiden fahren auch nach Goa, allerdings steigen sie schon eine Stunde früher aus als wir. Schade diese Zugfahrt hätte ausnahmsweise länger dauern können aber naja, wir tauschten E-Mail Adressen und verabschiedeten uns. Um 11:30 Uhr sind dann auch wir endlich an unserem Zielbahnhof in Madgaon in Goa angekommen.
Nach unserer Ankunft im Guesthouse, welches im Dorf Benaulim liegt, sind wir ca. 5 Minuten zum Strand gelaufen welcher, wie uns schon Jin verraten hat, herrlich ist. Nach einem kleinen Spaziergang haben wir uns in einem Strandrestaurant niedergelasssen, etwas gegessen und uns mit einem kalten Bier die 37 Grad erträglicher getrunken ;-).


Am zweiten Tag entschieden wir beim Frühstück uns morgen einen Roller zu mieten, um damit nach Madgaon zu fahren und uns ein Moskitonetz zu kaufen...
Dann sind wir wieder zum Strand gelaufen und auf dem Rückweg habe ich mir auch so eine, anscheinend hoch bequeme „Alibabahose“ gekauft. Dazu gleich noch einen neuen Hut, welcher meine Trauer um meinen einst in Kathmandu verlorenen Hut deutlich mindert ;-)
Am Tag drauf haben wir uns wie gesagt einen Roller gemietet und sind damit nach Madgaon gefahren, um ein Moskitonetz zu kaufen.  Nach ca 1,5 Stunden hatten wir dann die halbe Stadt gefragt, wo man so etwas bekommen kann, waren auf 3 Basaren, in mindestens 10 „Supermaerkten“, ebenso vielen Apotheken und in unzähligen Stoffläden. Doch dann war es soweit, wir hatten einen Laden gefunden und dann kam die Enttäuschung,  dass die indischen Moskitonetze sehr gross, dick uns somit auch schwer sind und wir keinen Platz in unserem Rucksack dafür hatten auch vom Gewicht her waren wir am Limit. Dann halt abends mit Autan einschmieren.
Auf dem Rückweg sind wir zum nördlicheren Colva Strand gefahren. Da dieser Strand aber sehr touristisch ist, sind wir auch schnell wieder gefahren, haben unsere anderen Einkäufe aus Madgoan im Guesthouse abgeladen und sind mit Badesachen im Gepäck  in Richtung Süden gefahren. Wir sind an einem kleinen Strand gelandet und mussten feststellen, dass wir bis auch unser Badezeug nichts dabei hattten, nicht mal Geld und auch keinen Führerschein, uups. Naja schön wars trotzdem und die Polizei hat uns zum Glück nicht kontrolliert.


Auf dem Rückweg ist Jess das erste mal Roller gefahren. Sie meisterte Ihre Aufgabe recht gut, auch wenn ich gegen Ende der Tour kurz dachte wir müssten unsere Haftpflicht anrufen...
Nach weiteren herrlich, faulen Strandtagen mussten wir am 05.12 auschecken. Da unser Zug erst um 19 Uhr fährt, haben wir uns die Zeit noch mit einem Frühstück/Mittagessen am Strand, einem Spaziergang, Lesen und UNO (was wir für umgerechnet 1,40 Euro hier neu gekauft haben) vertrieben.
Am nächsten morgen sind wir dann um 04:45 Uhr  in Mumbai angekommen.


 Da es in Mumbai keine Tuk Tuks gibt und Taxis um diese Zeit ca. 25-30% teurer sind als zur Tageszeit haben wir unser Gepäck im Gepäckraum abgegeben und haben bis 07:30 Uhr im Bahnhof gewarten. Wir hatten gehofft, dass wir die total überfüllten Nahverkehrszüge sehen, wie man es aus dem Fernsehen kennt aber so voll waren die alle nicht. In den Türen standen zwar immer Menschen aber auch nur, weil es schon morgens so warm ist und die etwas Fahrtwind abbekommen wollen, im Inneren der Wagons war immer viel Platz.


Da Zimmer in Mumbai sehr teuer sind, hatten wir schon vorher bei einem „billigen“ Hotel angerufen und uns ein Zimmer reserviert. Was dieses kostet wussten wir vorher noch nicht genau, der Hotelmensch sagte uns jenachdem was grad frei wird. Entweder 930Rs (ca. 13,70 Euro) oder 988Rs(14,50 Euro) beides ohne eigenes Bad und Toilette, das teuere ist mit Fenster das andere ohne. Als wir ankamen hatten wir Glück, das gerade jemand aus einem Fensterzimmer ausgezogen ist. Wir waren sehr froh darüber, denn die Zimmer ohne Fenster sind zudem auch noch sehr klein. Wir entschieden uns also für das etwas teurere dafür aber deutlich grössere Zimmer mit Fenster (ohne Glasscheibe) und Fensterladen aber mit Hafenblick.
Am Tag drauf sind wir zu Fuss auf Sight Seeing Tour gegangen. Vorbei am „Indian Gate“,das 1911 zur Ankunft vom englischen König George V und seiner Frau, welche zugleich auch Kaiser und Kaiserin von Indien war gebaut wurde, 


 zur Universität von Mumbai, wo auch noch diverse andere öffentliche Gebäude sind und zur „Churchgate Train Staion“ vor der das sehr alte Hauptquatier der South Indian Railway Company steht.

Von dort aus sind wir die Küste entlang zum Chowpatty Beach gelaufen. Der Strand ist jedoch alles andere als schön, was uns eigentlich wundert da Mumbai die mit Abstand sauberste Grossstadt ist in der wir bisher waren, naja der Strand jedenfalls sieht aus wie ne Müllhalde aber für die Inder ist er immernoch gut genug um mitten drin zu stehen und sich romantisch zu küssen. Wir haben schnell das Weite gesucht und sind duch zig Gassen wieder zurück in unsere Bleibe.
Am nächsten Tag sind wir zur Elefanteninsel gefahren. Die Fähre dorthin kostete 130 Rs und benötigte knapp eine Stunde. Am Hafen der Insel angekommen, mussten wir dann 5Rs Steuern bezahlen um durch das 3 Häuserdorf, das auf demWeg zu den Elefanten Höhlen liegt gehen zu dürfen. Vorbei an unzähligen Händlern, die einem alles verkaufen wollen, kamen wir endlich bei den Höhlen an und mussten hier nochmal 200Rs bezahlen um sie besichtigen zu dürfen.
Die Haupthöhle ist ca. 20m x 20m gross und wurde vor ca. 1600 Jahren von Hand in den Fels gehauen. Die Säulen sind alle symmetrisch und schön verziert. An den Wänden sind viele Abbildungen von Lord Shiva und seiner Frau Pavarti. Das muss eine heiden Arbeit gewesen sein diese Höhle zu errichten. Danach sind wir noch zu 5 anderen kleineren Höhlen gelaufen, die aber nicht so impulsant waren wie die Erste. Da wir aber in keiner Höhle einen Elefanten fanden, fragten wir uns warum die Insel so heisst? Wie wir dann auf einem unauffälligem Schild lesen konnten, wurde die Insel durch die Portugiesen „entdeckt“ und damals stand an der Küste ein grosser Elefant, das ist der Grund für den Namen der Insel. Der Elefant steht aber schon lange nicht mehr da sondern in einem Museum.


Am Tag darauf haben wir unsere Sight Seeing Tour fortgesetzt. Als wir an einem Kino vorbei gelaufen sind, sprach mich ein Mann an, ob ich nicht Lust hätte in einem Bollywood Film mitzuspielen, die Produktionsfirma sucht noch europäische Statisten. Ich hielt es für nicht sonderlich glaubwürdig und lehnte ab. Wir wir am Abend dann im Reiseführer nachgelesen haben, kommt das wohl recht oft vor und diese Scouts sind tatsächlich von Produktionsfirmen. Man bekommt wohl so 500 Rupee bis 1500 Rupee, jenachdem wie lange man im Film zu sehen ist. Verdammt, da hätte ich doch tatsächlich in einem Bollywoodfilm mitspielen können! Wäre doch ganz cool gewesen euch zu sagen kauft euch diesen Film, da spiel ich mit ;-)
Naja Chance verpasst aber zu dem Zeitpunkt hielt ich es ja noch für Schwindel... wir sind weiter zum „Flora Fountain“ Brunnen gelaufen 


von dort aus zur „St. Thomas Cathendral“ und zum Rathhaus. Als letztes Ziel sind wir zum „Chhatrapati Shivaji Terminus (CST)“  (alter Name: Victoria Terminus) gelaufen, welcher der älteste und grösste Bahnhof von Mumbai ist. Wir waren zwar schon zwei mal da als wir mit dem Zug gefahren sind aber von aussen haben wir ihn uns noch nicht richtig angesehen.

 Am 11.12 sind mir dann um 19 Uhr mit dem Taxi zu Flughafen gefahren, wo wir durch das Slum fuhren dort wurde u.a. der Oscar Premierte Film "Slumdog Millionair" gedreht.
Am 12.12 ging dann um 06:35 Uhr unser Flug nach Bangkok...