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Montag, 26. März 2012

Ueber die Kong Lo Hoehle zu den 4000 Inseln im Mekong

Nachdem wir uns gestern von Anna, Dee und Eric verabschiedet haben, wurden wir heute um 9 Uhr abgeholt, um zur Kong Lo Hoehle zu fahren. Da wir x-mal auf der Streck anhielten, um neue Passagiere einzuladen, andere Passagiere abzuladen oder weil wiedermal eine Horde Verkaeuferinnen den Bus stoppte, um uns ihre Waren anzubieten, kamen wir erst ca. 10 Stunden spaeter an. Die Fahrt mit dem lokalen Bus war anstrengend aber die wunderschoene Landschaft entschaedigte fuer die Strapazen und wir hatten einen bombastischen Ausblick.

 
 

Am Abend verabredeten wir uns mit Julia und Patrick (zwei Berliner, die wir im Bus kennenlernten) fuer den morgigen Hoehlenausflug.
Und so liefen wir am naechsten Morgen los zur Kong Lo Hoehle, die ca 1,5 km, von dem Dorf wo wir wohnen, entfernt ist. Nach einem Kilometer erreichten wir den Eingang des Nationalparks, in dem sich die Hoehle befindet, hier waren pro Nase 2000 Kip Eintritt faellig.


An der Hoehle angekommen, versuchten wir ein Boot fuer 4 Personen zu chartern aber das ist nicht moeglich, da das Wasser oft nicht tief genug ist um mit 4 Touris langzuschippern. Somit blieb uns nichts anderes uebrig als 2 Boote zu je 110.000 Kip zu nehmen.

 

Als Naechstes liefen wir in die "Eingangshalle" der Hoehle, dort sind die Langboote geparkt und 2 min spaeter waren wir im grossen Nichts. Wir konnten es kaum glauben, wie gross diese Hoehle ist! Nach 10 min Fahrt erreichten wir den ersten Punkt, wo wir aussteigen mussten, da das Wasser zu niedrig war. Auf dem Weg zum Wiedereinstieg kreutzten wir viele schoen glaenzende Stalaktiten und Stalakmiten. Normalerweis sind diese beleuchtet aber da es heute morgen einen Stromausfall gab, blieb es dunkel (wir hatten Taschenlampen dabei). Uns war's ganz recht, denn so war alles viel schoener und unheimlicher :-)

 
 

Nach ca. einer Stunde und mehrmaligem Aus- und wieder Einsteigen waren wir am anderen Ende der riesigen, 7 km langen Hoehle, die an manchen Stellen bis zu 100 m hoch ist!


Dort gabs eine kalte Cola und wir entdeckten, was die uns entgegenkommenden Frachtboote unter ihren blauen Folien transportierten. Eigentlich konnten wir es uns schon denken, denn auf jedem Feld in der Gegend wird Tabak angebaut, so auch am anderen Ende der Hoehle. Eine weitere Stunde spaeter und erneutem Staunen ueber die Groesse dieser Hoehle waren wir zurueck am "Langbootparkplatz".

Ein Tabaktransport
 
 Auf der Rueckfahrt war dann auch der Strom wieder da, zum Glueck aber nur auf einer ca. 50 m Strecke

Da vor der Hoehle eine schoene Lagune zum Baden einlud, folgten wir diesem Ruf der Natur und nahmen ein herrliches Bad im Fluss :-)
Waehrend wir im Wasser waren, beobachteten wir, dass ein paar Russen, ihre frisch gekaufenWassermelonen in den Sand legten und einfach weiter gingen. Als wir uns abtrockneten ueberkam uns die Neugier, denn es sah so aus, als waeren die Melonen nicht geoeffnet worden! So war es dann auch! Es lagen 2 frische Wassermelonen und 2 leere Flaschen Bier vor uns! Die Russen, denen die Fruechte wahrscheinlich zu schwer geworden waren, waren ueber alle Berge! Naja, wir schmissen die Bierflaschen in den Muell und freuten uns ueber einen kostenlosen Mittagssnack :-)
Am Nachmittag erkundeten Jess und ich noch etwas die Gegend um uns herum und liefen durch das kleine, urspruengliche Dorf.
 
 
 
 
 
 
 
 

Gaebe es hier einen kleinen Laden und zumindest 1mal pro Woche Internet, koennte man an diesem Ort Wochen bleiben! Da es aber nichts von beiden gibt, entschieden wir uns dafuer, morgen mit dem 06:30 Uhr Sammelriesen-Tuk-Tuk nach Tha Khaek zu fahren und von dort weiter nach Pakse. Soweit der Plan...


6:30 Uhr gings los. Die Fahrt im Songthaew (riesen Tuk Tuk) war angenehmer als die letzten Fahrten, die wir in solchen Gefaehrten hatten aber wir waren trotzdem froh nach 5 h endlich in Tha Khaek zu sein. Dort kauften wir je ein Ticket nach Pakse. Der Ticketverkaeufer sagte uns, dass der naechste Bus unserer ist. Schnell kauften wir noch etwas zu Essen ein und gingen aufs Klo, denn diese Fahrt wird weitere 7-8 h dauern.
3 Stunden und 9 Busse spaeter waren wir es leid und wollten nicht ein weiteres mal "next bus is yours for sure!" (der naechste Bus ist eurer 100%ig!) hoeren, denn wir wussten, dass auch der Naechste mit Sicherheit nicht unserer sein wird. Somit tauschten wir unsere Tickets um und fuhren in 4 h  nach Savannakhet. Der Bus war diesesmal nicht gnadenlos ueberfuellt und mit offenen Fenstern waren auch die Temperaturen ertraeglich.
17:10 Uhr kamen wir in Savannakhet an und entdeckten gleich, dass ein Bus nach Pakse, unserem eigentlichen Ziel,  in 20 min abfaehrt. Wir kauften also direkt Tickets und gingen zum Bus. Da hier noch keine 5 Menschen waren, verstauten wir erstmal unser Gepaeck und gingen alle noch kurz aufs Klo. Die Maedels gingen als erstes, da wir mit dem Handgepaeck draussen warteten. Danach wollten Patrick und ich gehen. In diesem Moment muss ein, fuer westliche Erdenbewohner unhoerbarer, Startschuss gefallen sein, denn innerhalb der letzten 20 Sekunden wurden aus den anfangs 5 Personen ca. 50 Personen, die alle schnell in den Bus wollten! Wir riefen den Maedels zu, dass wir schon im Bus sind und schafften es gerade noch uns durchzudraengeln (die Einheimischen machen das auch und zwar immer und ueberall!), so dass wir vier Sitzgelegenheiten ergattern konnten. Ich schreibe bewusst Sitzgelegenheiten, denn es waren keine normalen Bussitze. Wir hatten 4 blaue Plastikhocker auf einer Flaeche von 1 m²! Aber immerhin besser als die naechsten 5 bis 6 Stunden stehen zu muessen! Die Fahrt wurde zur Tortur und die Kroenung war als Jess meinte, dass ein Bein ihres Hockers abgebrochen sei... Nein, der Hocker war vollkommen in Ordnung! Es war "lediglich" das Bodenblech des Busses, was nachgab und das Bein von Jessies Hocker verschwand daher zur Haelfte im Radkasten!! Da wir auch hier alle 30 min irgendwo anhielten, um Leute rein- oder rauszulassen, Verkaeuferinnen aufzugabeln, die 50 m weiter wieder raus mussten oder um eine Pinkelpause in der Pampa zu machen, kamen wir erst um 00:30 Uhr in Pakse an. Was natuerlich sehr praktisch ist, da um diese Uhrzeit noch so viele Gasthaeuser offen haben und die Tuk Tuk's das Doppelte kosten! Wir fanden dennoch eines, nur eben nicht gerade guenstig :-(
Am naechsten Morgen gings wieder mit einem Tuk Tuk zur Sued-Busstation, um von dort aus mit einem Bus nach Si Phan Don (auch 4000 Inseln genannt) zu fahren bzw nach Ban Nakasang, von dort aus mit dem Boot weiter zu den Inseln. Bus gabs mal wieder keinen dafuer ein Songthaew. Wir dachten, dass wir die letzten beiden Sitzplaetze ergatterten, doch es passten noch viel mehr Passagiere hinein als wir dachten. Zusammengequetscht sassen wir dann zu zwoelft auf einer "Sitzbank", die fuer 8 Personen schon eng gewesen waere! Insgesamt waren 30 Personen an Bord, eigentlich nichts Besonderes mehr fuer uns ;-)
Auch hier waren wir nach 4 Stunden Fahrt froh am Ziel in Ban Nakasang angekommen zu sein. Von hier aus nahmen wir ein Boot in das wunderschoene Inselarchipel in Mitten des Mekongs.
Zur Auswahl standen fuer uns die Inseln Don Det und Don Khon. Da Don Det jedoch langsam aber sicher zu einem zweiten Vang Vieng mutieren soll, entschieden wir uns fuer die kleine Insel Don Khon.

 

Wir bezogen gleich das erste Gasthaus, was wir uns ansahen, da es mit einem grossen Mueckennetz, einer super Matratze und einem grossen und hellen Bad punktete. Guenstig war es natuerlich auch. Erschoepft von den Busfahrten erkundeten wir das kleine Dorf, haben gelesen und Karten gespielt.

 

Da uns die Busfahrt so sehr in den Knochen steckte, brauchten wir noch einen Faulenztag bevor wir uns zu Fuss auf Inselerkundung begaben. Nach 100 m kam ein Tickethaeuschen, an dem wir 20.000 Kip  (2 Euro) Eintritt zahlen sollten, fuer eine Insel auf der wir wohnen!? Wir erklaerten dem Herren, dass wir hier wohnen und nur zu den anderen Restaurants laufen wollen, um zu fruehstuecken und durften dann passieren (funktionierte auch am Tag drauf ). Nach gefuehlten 100 km (in Wirklichkeit vielleicht 2 km) laufen auf einer staubigen Strasse ohne einen Millimeter Schatten kamen wir triefend bei einer Bucht an, an der man sich ein Boot mieten kann, um damit Irrawaddy Delphine (Suesswasserdelphine) zu beobachten.

 

Da wir das heute aber nicht machen wollten, ging es weiter zum Tat Somphamit Wasserfall.

 
 
 
 
 


Nach dem beeindruckenden Wasserfall und einem leckeren Minz-Lemon-Shake gings zurueck ins Dorf. Wir liefen an unserem Gasthaus vorbei, da wir zum guenstigsten "Supermarkt" wollten, der am anderen Ende des Dorfes lag, um uns mit kalten Getraenken innerlich zu kuehlen. Da uns heiss war, beschlossen wir in den Fluss zu springen und zum Gasthaus zurueck zu schwimmen. Ja, das Leben kann so schoen sein... :-)
Da wir gestern gelernt hatten, wie gemein die Sonne hier waehrend der Trockenzeit (die momentan herrscht) ist, liehen wir uns heute je ein Fahrrad, um an die suedliche Spitze der Insel zu fahren, um einen schoenen Blick auf das nur 150 m entfernte Kambodscha zu haben und mit viel Glueck einen der Delphine zu sehen. Da Letzteres aber nicht der Fall war, legten wir uns in die Haengematten eines kleinen Restaurants, tranken ein kaltes Bier und witmeten uns wiedermal unseren Buechern. Bevor wir wieder aufbrachen, sprangen wir samt Klamotten in den Fluss, um uns etwas abzukuehlen und dann gings mit dem Radel auf die noerdlich gelegene Insel Don Det.
Die oertliche Krankenstation

Wir waren gespannt, was uns hier erwartet, denn es sollten Vang Vieng aehnliche Zustaende herrschen. Um so erstaunter waren wir bei unserer Ankunft, denn eigentlich war es auch hier sehr schoen und ruhig, was vielleicht auch an der Nebensaison liegen kann, man weiss es nicht.
Nach einem weiteren Tag des Faulseins und Schwitzens, entschieden wir und morgen, den 24.03.2012 weiter nach Champasak zu fahren, um die alten Khmer Ruinen anzuschauen.